Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Projekte in den Förderprogrammen des BMEL, betreut durch den Projektträger BLE (PT BLE)

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Titel: Entwicklung einer praxisanwendbaren Methode der Humusbilanzierung im ökologischen Landbau
Titel (englisch): Development of a method for humus balancing in organic farming for application under practice conditions
Beschreibung (dt.): Die Humusversorgung acker- und gemüsebaulich genutzter Böden nimmt im ökologischen Landbau eine zentrale Stellung ein. Über die Fruchtfolge und den Stickstoffkreislauf sollte in Betrieben eine optimale Humusreproduktion gewährleistet werden, da ein Absinken der Humusgehalte unterhalb tolerierbarer Werte langfristig eine Abnahme der Bodenfruchtbarkeit und der Ertragspotentiale mit sich bringt. Aus verschiedenen Gründen ist es bisher sehr schwierig, den Humusstatus ackerbaulich genutzter Böden einzuschätzen oder Schlussfolgerungen zur Optimierung des betrieblichen Humusmanagements zu ziehen. Die bisher vorliegenden Instrumente zur Analyse der Humusversorgung (Messverfahren, Bilanzmethoden, Simulationsmodelle) wurden fast ausschließlich für die Bedingungen des konventionellen Landbaus entwickelt und noch nicht an den ökologischen Landbau angepasst.
Die Ziele des Projektes sind daher:
1. Anpassung von Humusbilanzmethoden an die Bedingungen des ökologischen Landbaus
2. Bestimmung des optimalen Humusreproduktionsniveaus
3. Präzision bzw. Bestimmung im ökologischen Landbau wichtiger Humusbilanzparameter
4. Erweiterung der Humusbilanz-Algorithmen (Ertragsniveau und Bodenbearbeitung haben signifikanten Einfluss auf die Humusdynamik ackerbaulich genutzter Böden, deren Wirkung soll quantifiziert werden)
5. Validierung und Praxistest der Humusbilanzmethoden sowohl in Dauerfeldversuchen als auch in Landwirtschaftsbetrieben
6. Praxiseinführung der Humusbilanzmethode und Integration in eine Software. Dieses Projekt ist Teil des Vorhabens 03OE084/1 und 03OE084/2.
Ergebnis (dt.): Ziele des Projektes waren die Untersuchung von systemspezifischen Besonderheiten und Anforderungen an die Humusreproduktion unter Bedingungen des ökologischen Landbaus, sowie die Anpassung oder Erarbeitung einer Humusbilanzmethode zur Anwendung im ökologischen Landbau. Die Untersuchungen wurden unter Einbeziehung von 8 Praxisbetriebspaaren (ökologisch vs. konventionell), 3 ökologischen Versuchsbetrieben und 16 Dauerfeldversuchen durchgeführt.
Ergebnisse:
1. Eine Absicherung von Unterschieden in Niveau und Entwicklung der Humusgehalte unter konventioneller und ökologischer Bewirtschaftung war sowohl unter Praxisbedingungen, wie auch in den Dauerfeldversuchen kaum möglich. Hier wurde die Notwendigkeit einer differenzierten Betrachtung der Bewirtschaftungssysteme deutlich.
2. Aufgrund der dargestellten Sachverhalte konnten höhere Humusgehalte unter ökologi¬scher Bewirtschaftung im Vergleich zu konventionell bewirtschafteten Flächen dann abgesichert werden, wenn sich die verglichenen Bewirtschaftungssysteme in Fruchtfolge und/oder Düngung wesentlich unterschieden.
3. Die Ergebnisse zur Bedeutung der Humusdynamik für die Ertragsbildung bei ökologischer und konventioneller Bewirtschaftung ergaben kein einheitliches Bild. Allerdings wurden in der Auswertung der Dauerfeldversuche engere Korrelationen zwischen durchschnittlichem Marktfruchtertrag und fast allen Indikatoren der Humusdynamik bei den ökologischen Parzellen gegenüber den konventionell bewirtschafteten festgestellt.
4. Ein quantitativer Einfluss einer differenzierten Intensität der Grundbodenbearbeitung auf die Humusdynamik konnte weder in Praxisbetrieben noch in Dauerfeldversuchen festgestellt werden.
5. Die im Rahmen des Projektes entwickelte modellbasierte Humusbilanzmethode (HUMOD) ist eine Weiterentwicklung der dynamischen Humuseinheitenmethode und zeigte in der Anwendung in Dauerfeldversuchen und Praxisbetrieben eine akzeptable Aussagequalität. Eine wesentlich bessere Erfassung der Humusreproduktion von Anbausystemen als mit den aktuell etablierten Methoden wird zwar noch nicht erreicht. Der große Vorteil der neuen Methode ist jedoch die Möglichkeit der reproduzierbaren Ermittlung von Humusreproduktionskoeffizienten für Fruchtarten in unterschiedlichen Anbausystemen unter Berücksichtigung der Standortbedingungen.
Ergebnis (engl.): The project aimed at the evaluation of characteristics of and claims on humus reproduction as dependent on the farming system (organic vs. conventional), as well as on the development of a humus balance method for application in organic farming.
Eight paired farms (org. vs. con.), three organic experimental farms and 16 long-term field experiments (LTFE) were included into the survey. Results:
1. A clear differentiation between organic and conventional farming with regard to humus contents and humus dynamics in arable soils was rarely possible under practice conditions as well as in LTFE. The need for a differentiated assessment of concrete farming systems became obvious.
2. Because of the situation pictured above, higher humus contents under organic farming, as repeatedly described in the literature, could be found in cases were farming systems showed clear distinctions with regard to crop rotation and/or fertilization.
3. Results on the relevance of humus dynamics for yield production were not univocal. However, stronger correlations between non-legume crop yields and nearly all humus dynamics indicators could be observed with organic farming in the included LTFE.
4. A quantitative impact of reduced tillage intensity on humus dynamics could neither be observed under practice conditions, nor in LTFE. Differences occured with regard to stratification only.
5. The model-based humus balance method (HUMOD) developed in the project performed well in the evaluations. Information quality of balance results was only slightly better than of other humus balance methods. However, the substantial advantage of the new method is the possibility of a reproducible humus reproduction coefficient (hrc) generation for cropping systems of any kind with consideration of site impact and site x management interactions. Field experiments, and in particular LTFE, are not a prerequisite for generation of hrc, as is the case with other balance methods. Still, the vital meaning of LTFE for the evaluation of model outputs may be no means be neglected.
Laufzeit: Beginn: 01.04.2005 / Ende: 30.04.2008
Ausf. Einrichtung: Lehrstuhl für Ökologischen Landbau und Pflanzenbausysteme Technische Universität München, Freising
Förderprogramme: Bundesprogramm ökologischer Landbau
Stichpunkte: skizze_rili; antrag_rili; Pflanzenbau, Pflanzenbau
Förderkennzeichen: 2803OE084/1
Dokument zum Download: Schlussbericht 03OE084.pdf (1,6 MB)

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