Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Suchergebnis in den Forschungsaktivitäten der Entscheidungshilfevorhaben

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Titel: Stabilisierung der Milchviehhaltung in den neuen Ländern
Beschreibung (dt.): Ziel des Forschungsvorhabens ist es, die künftige wirtschaftliche Entwicklung der ostdeutschen Milchviehhaltung abzuschätzen (Prognosezeitraum: 10 Jahre). Die Untersuchung soll verschiedene Standorte, Produktionsysteme und Betriebsgrößen in den neuen Bundesländern umfassen. Für ausgewählte, typische Betriebe soll untersucht werden, welchen Einfluß unterschiedliche Politikoptionen, rechliche Rahmenbedinungen, technologische Entwicklungen und Unternehmensstrategien (Anpassungsstrategien) auf die Betriebsentwicklung haben. Im Vordergrund dieser Untersuchungen sollen insbesondere die folgenden Indikatoren der betrieblichen Entwicklung stehen: Einkommenslage, Produktionsprogramm, Beschäftigung, Produktionskosten. Durch eine Zusammenarbeit mit anderen Forschungsprojekten soll auch untersucht werden, wie sich die internationale Wettbewerbsfähigkeit der untersuchten Betriebe unter den verschiedenen politischen und sonstigen Rahmenbedingungen entwickeln wird.
Ergebnis (dt.): Im Rahmen des von der Humboldt-Universität zu Berlin im Gesamtverbund des International Farm Comparison Network (IFCN) durchgeführten Projektes wurde die Wettbewerbsfähigkeit der Milchvieh haltenden Betriebe in den neuen Bundesländern (NBL) untersucht. Die Produktionskosten der untersuchten Betriebe variieren im Untersuchungszeitraum zwischen 28 € und 33 € je 100 kg Milch. Die Betriebe in der Rechtsform der natürlichen Person können ihre Kosten gemäß Gewinn- und Verlustrechnung decken. Die Kostenstruktur der juristischen Personen, mit hohem Anteil pagatorischer Kosten an den Vollkosten, macht diese besonders anfällig für Liquiditätsengpässe. Die Kosten der Milcherzeugung variieren innerhalb der Gruppe der Betriebe der ABL stärker als innerhalb der Gruppe der NBL. Die Produktionskosten der Milchvieh haltenden Betriebe in den NBL liegen im Mittelfeld der bundesweiten Betrachtung und weisen eine geringe Varianz auf. Dies unterstreicht die z.T. noch ungünstige Betriebsstruktur in den NBL. Im europäischen Vergleich haben die Großbetriebe im Betrachtungszeitraum (1999) in den NBL einen Kostenvorteil gegenüber vergleichbaren Betrieben in Schweden und Großbritannien. Im internationalen Vergleich wirtschaften die Betriebe der MOE-Staaten aufgrund geringerer Lohnkosten und die der Südhemisphäre aufgrund der günstigeren Klimabedingungen mit den geringsten Produktionskosten. Die Prognose der Entwicklung unter den Agenda 2000-Bedingungen für die nächsten 10 Jahre lässt erwarten, dass die Vollkosten in den NBL-Betrieben insbesondere aufgrund der zu erwartenden rückläufigen AK-Ausstattung, der weiter steigenden Produktivität je Kuh und der im Rahmen der Agenda 2000 geplanten Prämienerhöhungen für die Milcherzeugung sinken werden. Diese werden jedoch z.T. durch sinkende Erzeugerpreise kompensiert.
Laufzeit: Beginn: 01.07.1999 / Ende: 31.12.2001
Ausf. Einrichtung: Institut für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften des Landbaus Humboldt-Universität zu Berlin, Berlin
Förderprogramme: Entscheidungshilfebedarf
Stichpunkte: nbl; futterbaubetrieb; milchviehhaltung; juristische person; typische betriebe; produktionskosten; tipical; , Ökonomie