Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Suchergebnis in den Forschungsaktivitäten der Entscheidungshilfevorhaben

Zurück zum Suchergebnis

Titel: Statuserhebung des Gehaltes an PFT (Perfluorierte organische Tenside) in Futtermitteln und Lebensmitteln tierischer Herkunft zur Abschätzung der Belastung
Beschreibung (dt.): Bezüglich fluorierter Tenside liegt eine hohe Exposition des Menschen vor. Da auch nicht direkt exponierte Personen eine Hintergrundbelastung aufweisen, gilt es, deren Aufnahme über die Nahrung abzuschätzen. Hauptquellen für die in Deutschland flächendeckende Belastung des Menschen sind Lebensmittel und Trinkwasser. Die Datenlage für die Eintrags-, Verteilungs- und Magnifikationspfade ist nicht ausreichend um eine Bewertung der gefundenen Konzentrationen bzw. des Expositionsszenarios über die Gehalte von PFT in Futtermitteln und Lebensmitteln tierischer Herkunft geben zu können und soll mit diesem Vorhaben verbessert werden. Basierend auf früheren Untersuchungen der Bundesforschungsanstalt für Ernährung und Lebensmittel zur Statuserhebung von Dioxinen und ähnlichen Verbindungen in Futter- und Lebensmitteln steht ein Probenpool (ca. 200 Futtermittel-, Fleisch-, Eier-, Fisch- und Milchproben) zur Bewertung des Carry-over der perfluorierten Tenside zur Verfügung. Die Analytik wird mit dem entsprechend ausgestatteten Hessischen Landeslabor durchgeführt. Die wissenschaftliche Öffentlichkeit wird nach Abschluss der Arbeiten mit einer entsprechenden Publikation informiert.
Ergebnis (dt.): Proben aus der Statuserhebung von Dioxin- und dioxinähnlichen PCB-Verbindungen
in Futter- und Lebensmitteln wurden auf ihre PFT-Belastung analysiert. Mittels 30
Raufutter-, 48 Rindfleisch- und 21 Ei-Proben aus der PCB-Erhebung und 12
Milchproben von einer Versuchsstation der Universität Hohenheim wurde die
Verbraucherbelastung mit PFT über die Nahrung abgeschätzt.
PFT wurden mit einem Acetonitril-Wasser-Gemisch und folgender
Festphasenextraktion extrahiert. Die Bestimmung erfolgte mittels internen Standards
(C13 markiert) und LC-MS/MS.
Die Bestimmungsgrenzen lagen zwischen 0,4 ?g/kg und 1 ?g/kg bzw. 1?g/L (Milch)
je Einzelsubstanz.
Die Ergebnisse zeigen deutliche Schwankungen der unterschiedlichen PFT in Gras,
Grassilage, Heu und Maissilage. Die Mittelwerte über alle Raufutterproben lagen für
PFOA bei 3,2 ?g/kg TS, für PFOS bei 1,7 ?g/kg TS.
Bei Rindfleischproben lag für PFOS ein Wert oberhalb der Bestimmungsgrenze vor,
PFOA wurde in 25% der Proben oberhalb der Bestimmungsgrenze gefunden
(Mittelwerte: 1,1 und 0,7 ?g/kg TS für PFOA bzw. PFOS).
In Milch waren 3 von 12 Proben bei PFOS im Bereich von 1 ?g/L.
PFOS lag in 6 von 11 Eidotterproben über (Mittelwerte: 0,2 ?g/kg und 0,3 ?g/kg für
PFOA bzw. PFOS), in allen Eiklarproben unter der Bestimmungsgrenze.
Der Anteil der betrachteten Nahrungsmittel an der Gesamtaufnahme beträgt maximal
29 %. Demnach werden je nach TDI-Abschätzung bis zu 1,4% der tolerierbaren
täglichen Aufnahme ausgeschöpft. Wird nicht nachweisbaren Konzentrationen der
halbe Wert der Bestimmungsgrenze zugeordnet, kommt man auf eine Ausschöpfung
von bis zu 3,9 % des TDI. Auch dann geht von den analysierten Lebensmitteln
augenscheinlich keine Gefahr aus.
Mit der vorliegenden Untersuchung wird ein kleiner Teil des
Nahrungsmittelspektrums abgedeckt. Ein großer Teil der Proben weist Befunde
unterhalb der Bestimmungsgrenze auf. Da die langfristige Wirkung einer
kontinuierlichen PFT-Aufnahme nicht geklärt ist und häufig Werte unterhalb der
Bestimmungsgrenze ermittelt werden, sollte die Weiterentwicklung der Analytik
forciert werden. Nur mit empfindlicherer Analytik und flächendeckender
Untersuchung der Nahrungsmittel können eine realistische Belastungs- und
Gefährdungsbeurteilung realisiert und Ansatzpunkte für eine Reduktion gefunden
werden.
Ergebnis (engl.): Introduction
Samples from a former assessment report on dioxins and dioxinlike PCB-compounds
in feed- and foodstuffs have been analyzed for their PFT-contamination.
Methods
Consumer burden was estimated by analyzing 30 roughage samples, 38 beef
samples, and 21 egg samples, all derived from the PCB investigation. 12 milk
samples from dairy cows of an experimental station of the University of Hohenheim
were considered. PFT were extracted by an acetonitril-water mixture and subsequent
solid phase extraction. Quantification was by LC-MS/MS using 13C labeled internal
standards. Limits of quantification were between 0.4 ?g/kg and 1 ?g/kg, and 1?g/L
(milk) for each single substance.
Results
There was clear variation of the different PFT in samples of grass, grass silage, hay,
and maize silage. Mean values for roughage samples were 3.2 ?g/kg dm and 1.7
?g/kg dm for PFOA and PFOS, respectively. For beef samples, PFOS was detected
one time above limit of quantification. PFOA was quantified in 25% of the samples
(mean value: 1.1 ?g/kg dm for PFOA). Three out of 12 milk samples showed PFOS
in a range of approx. 1 ?g/L. PFOS was in 6 out of 11 egg yolk samples above limit
of quantification (mean values: 0.2 ?g/kg and 0.3 ?g/kg for PFOA and PFOS, resp).
For all egg white samples, analytes were below limit of quantification.
The fraction of the considered foodstuffs of the total uptake is maximum 29%.
Accordingly, up to 1.4% of the tolerable daily intake is reached by consumption of
those foodstuffs. If all concentrations below limit of quantification are set half of limit
of quantification, up to 3.9% of the TDI are reached. Obviously, the analyzed
foodstuffs do not exert any hazardous impact.
Conclusion
With this investigation only a small part of the wide range of existing foodstuffs could
be covered. A larger part of the samples showed findings below limit of quantification.
Since long-term effects of continuous PFT-uptake are not known and very low
concentrations cannot be detected, the further development of chemical analysis
should be forced. Only more sensitive analytical methods and exhaustive
investigations of foodstuffs allow for a realistic risk assessment and measures for
improvement of the situation.
Acknowledgements:
The study was financially supported by the Federal Ministry of Food, Agriculture and
Consumer Protection, Germany
Laufzeit: Beginn: 01.01.2009 / Ende: 31.12.2009
Ausf. Einrichtung: Justus-Liebig-Universität Gießen - FB 09 - Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Umweltmanagement - Institut für Landschaftsökologie und Ressourcenmanagement - Abfall- und Ressourcenmanagement, Gießen
Themenfelder: Tiergesundheit, animal health
Förderprogramme: Entscheidungshilfebedarf
Schlagworte: Eier, eggs, Tierernährung, animal nutrition, Lebensmittelqualität, food quality, Futtermittel, animal feed, Schlachtung, slaughter, Rinder, cattle, Schweine, pigs, Geflügel, poultry, Fleisch, meat
Förderkennzeichen: 2807HS035
Dokument zum Download: 07HS035.pdf (1,5 MB)

Kontakt:

Benutzen Sie unser Kontaktformular
oder E-Mail an
projekttraeger-agrarforschung@ble.de

Übergreifende Suche in allen Vorhaben des Projektträgers...

Such-Tipps:

Stichwortsuche:

Mehrere Begriffe werden automatisch verknüpft. Auch Wortbestandteile werden in folgenden Datenfeldern gesucht:

Projekttiteln und Beschreibungen (in deutsch, englisch, französich), Förderkennzeichen, Schlagworten und Zielländern.

Die folgenden Beispiele veranschaulichen einige Such-Strings, die boolesche Volltextoperatoren verwenden:

Weizen Stroh

Findet Datensätze, die mindestens eines der beiden Wörter enthalten.

+Weizen +Züchtung

Findet Datensätze, die beide Wörter enthalten.

Weizen +Sorte

Findet Datensätze, die das Wort "Weizen" enthalten, stuft aber solche Datensätze höher ein, die auch "Sorte" enthalten.

+Weizen -Gerste

Findet Datensätze, die das Wort "Weizen", aber nicht das Wort "Gerste" enthalten.

Weizen*

Findet Datensätze, die Wörter wie "Weizen", "Weizenmehl", "Weizenbier" oder "Weizenanbau" enthalten.

"Kleegras und Grünland"

Findet Datensätze, die die exakte Phrase "Kleegras und Grünland" enthalten. Dies wäre etwa "Stickstoffkreisläufe in Kleegras und Grünland", nicht aber "Stickstoffkreisläufe in Kleegras oder Grünland".

Beachten Sie, dass die (")-Anführungszeichen, die die Phrase umschließen, Operatorzeichen sind, die der Trennung der Phrase dienen. Es handelt sich hierbei nicht um Anführungszeichen, die den Such-String selbst umfassen.