Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Suchergebnis in den Forschungsaktivitäten der Entscheidungshilfevorhaben

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Titel: Statuserhebung zur Belastung von kommerziell bedeutsamen Fischarten, Garnelen und Muscheln durch Organozinn-Verbindungen
Beschreibung (dt.): Ziel des Forschungsvorhabens war zunächst die Statuserhebung der durch Schiffsanstriche ins Wasser gelangenden Organozinn-Verbindungen in Fischen, Muscheln und Garnelen. Diese Verbindungen wirken nachgewiesen immunotoxisch und sind in Fischen und Meeresfrüchten in verschiedenen Konzentrationen nachweisbar. Im Verlauf der Überprüfung der Organozinn-Verbindungen hat sich eine unerwartete Instabilität dieser Verbindungen gegenüber äußeren Einflüssen gezeigt. Insbesondere bei der industriellen Verarbeitung der Fische zu Dauerkonserven waren durch die dazu notwendigen Temperaturen und pH-Bedingungen Veränderungen hinsichtlich der Stabilität der Organzozinn-Verbindungen festzustellen. Es war sowohl die Reduzierung der Verbindungen selbst als auch der Umbau in andere, eventuell toxikologisch bedeutsame Produkte messbar. Die Verlängerung der Projektlaufzeit um 1 Jahr soll dazu dienen, diese Veränderungen zu erforschen. Die Ergebnisse der Untersuchungen sollen in die Gesetzgebung einfließen.
Ergebnis (dt.): Im Rahmen des vom 01.03.2003 bis zum 29.02.2004 durchgeführten Projektes „Statuserhebung zur Belastung von kommerziell bedeutsamen Fischarten, Garnelen und Muscheln durch Organozinn-Verbindungen“ untersuchte das Veterinärinstitut für Fische und Fischwaren der Niedersächsischen Landesanstalt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit die thermische Stabilität von Organozinn-Verbindungen (OZV) bei der industriellen Verarbeitung von Fischereierzeugnissen. Der Bedarf dieser Studie ergab sich aus einer vorherigen Untersuchung, bei der stark unterschiedliche Organozinn-Gehalte in Fischkonserven ermittelt wurden. Ein – im Rahmen dieser Untersuchung durchgeführter - erster Versuch zum Stabilitätsverhalten von zinnorganischen Verbindungen zeigte, dass es durch die bei der Fischkonservenherstellung eingesetzten thermischen Verfahren zu Veränderungen im Grad der Belastung der Fischwaren mit OZV kommt. Daraufhin wurde in dem o.g. Projekt der Umfang der Veränderungen in der Zusammensetzung der in Fischen vorkommenden OZV bei der industriellen Herstellung von Fischereierzeugnissen untersucht. Das Projekt hat gezeigt, dass mit der Einwirkung von Wärme auf die Fischereierzeugnisse z.T. erhebliche Veränderungen und teilweise auch Verringerungen der Belastung mit OZV einhergehen. Des Weiteren nehmen pH-Wert absenkende Bestandteile Einfluss auf die Stabilität der Verbindungen. Eine thermische Behandlung von Fisch während der Verarbeitung ist aber nicht generell als positiv für den Abbau von OZV zu bewerten, daher sei bei der Festsetzung von Grenzwerten keine Unterscheidung zwischen rohem Fisch und Fischerzeugnissen vorzunehmen. Ergänzend wurde im Projekt Industriefutter für Forellen auf OZV beprobt und deren Übertragbarkeit auf die Fische überprüft. Hierbei wurde die Übertragung von Organozinn-Verbindungen aus dem Futter auf die Forellen bestätigt, aber aufgrund der geringen Konzentrationen als unkritisch eingestuft. Eine Kontrolle von Forellenfutter auf Organozinn-Gehalte sei aber anzuraten.
Laufzeit: Beginn: 01.03.2003 / Ende: 29.02.2004
Ausf. Einrichtung: Veterinärinstitut für Fische und Fischwaren Niedersächsisches Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, Cuxhaven
Förderprogramme: Entscheidungshilfebedarf
Stichpunkte: fische; fischereiwesen; organozinn-verbindungen; kleinprojekt; , Lebensmitteltoxikologie