Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

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Titel: Systematik der Verantwortung für den Tierschutz in der Nutztierhaltung
Titel (englisch): Systematics of responsibilities for animal welfare in the livestock sector
Beschreibung (dt.): Das Projekt soll klären, wer eigentlich die Verantwortung für die Realisierung von ‚Tierwohl‘ in der Lebensmittelproduktion trägt. Hierzu soll ‚Verantwortung‘ im Sinne philosophischer Theorie für den Bereich der Nutztierhaltung eruiert werden. Klassische ethische Theorien zur Verantwortung sollen herzu ebenso berücksichtigt werden, wie Ansätze aus der Wirtschafts- und Unternehmensethik, Konsumethik und Food Ethics. Ziel ist es, alle Akteure, die an der Prozesskette Nutztierhaltung beteiligt sind, zu erfassen. Eine umfassende ‚Landkarte‘ der beteiligten Akteure mit ihren Wirkmechanismen und Abhängigkeiten soll Verantwortlichkeiten innerhalb des ‚Systems Nutztierhaltung‘ aufzeigen. Auf Grundlage einer solchen Landkarte lassen sich Akteure identifizieren, die das Systems Nutztierhaltung maßgeblich und bedarfsgerecht hin zu mehr Tierwohl beeinflussen bzw. verändern können. Dies soll helfen, effektive Maßnahmen und Adressaten von Maßnahmen zu identifizieren, um ein ‚Mehr‘ an Tierwohl in der Zukunft zu realisieren.
Beschreibung (engl.): The project seeks to clarify, who actually is responsible for realizing ‘animal welfare‘ within the food production system. Hereunto ‘responsibility’ as a philosophical theory shall be established for the livestock sector. Classical ethical theories concerning responsibility are to be considered, as well as approaches originating from economy- and corporate-ethics, consumer ethics, and food ethics. The aim is to capture all the players and agents involved in the livestock process chain. A comprehensive ‘landscape’ of the actors involved, with all their effect mechanisms and dependences shall reveal the responsibilities within the ‘system livestock’. On the basis of such a landscape those players can be identified, who are in the position and have the power to change the system livestock concerning an increase of animal welfare. This also should help to identify effective measures and addressees of possible (political) actions to improve animal welfare in the future. The project's perspective is twofold: a systematic, applied-ethical side, in the hands of an experienced PostDoc; and a reconstructive side, which is meant to work with concluded developments – thereof a doctoral thesis can and shall arise. Both associates work together to outline the intended ‘landscape’ of responsibilities: the PostDoc is able to test his findings using the ‘historical’ materials; the doctoral candidate can use the systematics to evaluate the field target-oriented. Both are intensively and equally involved in the workshops. The workshops are meant to be exploratively implemented during the course of the project, facing the end of the project the workshops shall test and secure the findings.
Ergebnis (dt.): Im Projekt wurde zunächst der Begriff „Verantwortung“ definiert und bestimmt. Bei verantwortungsrelevanten „Wertvorzugsentscheidungen“ ist damit zu rechnen, dass „Tierwohl“ als altruistischem Wert unter den abzuwägenden Gütern selten „overriding priority“ zugemessen wird. Das ergibt sich auch aus der Analyse eines Fallbeispiels, nämlich der (betäubungslosen) Ferkelkastration.
Im Projekt wurde ein charakteristisches Schema herausgearbeitet, nach dem bei der Nutztierhaltung durch wechselnde Selbst- und Fremdzuschreibung Verantwortung so verschoben wird, dass sie sich aufzulösen scheint („shifting responsibilities“). In Anwendung und Erweiterung etablierter Modelle von Verantwortung wurde dagegen eine Matrix generiert, die zu präziseren Angaben führt, wer genau für was verantwortlich ist – und warum. Eine umfangreiche Liste relevanter Akteure, die im Projekt erarbeitet wurde, wird mithilfe dieser Matrix zu einer Landkarte der Verantwortung. Ein parallel entwickeltes Datenbank-Tool erlaubt es, sie zu nutzen, um zielgerichtet die jeweils relevanten Akteure zu identifizieren, besonders die Big Player. Dies ermöglicht auch eine differenzierte Beurteilung von Verantwortung. Ein letzter Schritt erklärt das Wechselverhältnis von Verantwortung und Verlässlichkeit: Verlässlichkeit kann die aktive Übernahme von Verantwortung befördern. Wahrgenommene Verantwortung kann wiederum das Vertrauen in Akteure, vor allem aber das Zutrauen ins System stützen und unterstützen.
Ergebnis (engl.): First step of the project was it to give a precise definition of “responsibility” and a systematic exposition of the term. “Responsibility” means that agents (who have the necessary means) act according to their value preferences and cause consequences; in this respect, one must keep in mind that “animal welfare” (as based on altruistic reasoning) is not always given overriding priority when it comes to decision-making. This result becomes more plausible when analysing a concrete example, namely how to find possible alternatives the surgical castration of piglets (without anaesthesia).
The project established a characteristic pattern that re-occurs in many discussions on problems in farm animal husbandry: There is an enormous gap between partakers ascribing responsibility to themselves or unto others. The project in contrast uses and extends well established morals and principles to build up matrix that makes it possible to tell more precisely, who is in fact responsible and why. The project also offers a detailed and very extensive map of agents and stakeholders in animal husbandry based on the criteria based on the matrix. The project also developed a database tool in order to locate players in regards to certain characteristics, especially those who may be called “Big Players” in the game at hand. This will lead to a much more distinguished judgement on “responsibilities”. The project finally offers an explanation on how responsibility and reliability are interconnected: It is much easier to stick to one’s own responsibilities if other players reliably stick to theirs. In turn, confidence in the system and its elements can be boosted whenever agents evidentially take up their responsibility and do “their jobs” accordingly.
Laufzeit: Beginn: 01.01.2018 / Ende: 31.01.2020
Ausf. Einrichtung: Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover - Institut für Tierhygiene, Tierschutz und Nutztierethologie - AG Ethik in der Veterinärmedizin, Hannover
Themenfelder: Tierschutz, Tierwohl, animal welfare
Förderprogramme: Entscheidungshilfebedarf
Schlagworte: Tierhaltung, animal husbandry, Tiergesundheit, animal health, Haltungsverfahren/Haltungstechnik, husbandry techniques, Rinder, cattle, Schweine, pigs, Geflügel, poultry, Erzeugung, production
Förderkennzeichen: 2816HS011
Dokument zum Download: 2816HS011_Abschlussbericht.pdf (2,5 MB)

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Weizen Stroh

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Weizen +Sorte

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+Weizen -Gerste

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Weizen*

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"Kleegras und Grünland"

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