Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Suchergebnis in den Forschungsaktivitäten der Entscheidungshilfevorhaben

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Titel: Tumorentstehung - hemmende und fördernde Ernährungsfaktoren (Ernährungsbericht 2004)
Beschreibung (dt.): Im Rahmen der Erstellung des Ernährungsberichtes 2004 wurde 1999 zwischen den damaligen Ministerien BML und BMG beschlossen, zum Thema "Tumorentstehung -hemmende und fördernde Ernährungsfaktoren" eine Literaturstudie anfertigen zu lassen. Die Studie hat zum Ziel, neben der aktuellen Literaturauswertung zum Thema mit evidenzbasierten Ansätzen zu untersuchen, welche Ernährungsfaktoren aufgrund ihrer risikoerhöhenden bzw. risikosenkenden Effekte vermutlich Einfluss auf die Entwicklung bei den Krebserkrankungen in Deutschland bzw. bei Krebserkrankungen in spezifischen Untergruppen nehmen. Die Untersuchung wird durch eine quantitative Abschätzung des Präventionspotentials unter Nutzung neuer statistischer Verfahren ergänzt. Faktoren wie Übergewicht und die Bewegungsaktivität werden aufgrund ihres Ernährungsbezuges in die Auswertung einbezogen. Die Ergebnisse werden in das Kapitel 3 des Ernährungsberichtes 2004 mit dem Titel "Ausgewählte präventive Aspekte der Ernährung" einfließen.
Ergebnis (dt.): Um aktuelle Aussagen über den Einfluss von Ernährungsfaktoren auf die Entwicklung von Krebserkrankungen bzw. den Einfluss von Ernährungsfaktoren als Präventionsmaßnahmen für den Ernährungsberichtes 2004 treffen zu können, wurde neben einer ausführlichen Literaturauswertung ein neues statistisches Verfahren angewandt. Das vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung weiterentwickelte und international anerkannte Verfahren zur Berechnung des präventiven Potentials von risikomodifizierenden Faktoren beruht auf dem Konzept des vermeidbaren Anteils. Dahinter verbirgt sich die statistische Größe in Prozent der Krebsfälle, die nicht auftreten würden, wenn alle Personen in Deutschland die von der DGE und/oder der WHO angenommene Empfehlung befolgen würden. Im Rahmen des Projektes wurden sowohl evidenzbasierte Aussagen zu qualitativen Beziehungen zwischen einzelnen Ernährungsfaktoren und Krebslokalisationen als auch Einschätzungen der präventiven Wirkung von Ernährungsfaktoren auf der Ebene von Lebensmitteln und Inhaltsstoffen einschließlich Übergewicht und körperliche Aktivität getroffen. Die wichtigste Empfehlung aus den Analysen für die Krebsprävention in der deutschen Bevölkerung ist die Aussage zum Obst- und Gemüseverzehr. Demnach könnte sich durch den täglichen Verzehr von 400 g Obst und Gemüse (WHO-Empfehlung) die Krebsinzidenz bei Männern um ca. 12% und bei Frauen um ca. 7% verringern. Würde aber der von der DGE empfohlene Wert von 650 g Obst- und Gemüseverzehr angenommen, ergeben sich Präventionspotentiale von 20% bei Frauen und über 30% bei Männern. Weitere Empfehlungen für die Ernährungsfaktoren verarbeitete Fleischwaren, Ballaststoffe, Alkoholaufnahme und Übergewicht konnten aufgrund von gesicherten Datenbasen getroffen werden. Insgesamt betätigte die Studie die besondere Rolle der 10 Regeln der DGE als lebensmittelbasierte Ernährungsempfehlungen für die Krebsprävention.
Laufzeit: Beginn: 01.12.2002 / Ende: 31.07.2003
Ausf. Einrichtung: Deutsches Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke, Bergholz-Rehbrücke
Förderprogramme: Entscheidungshilfebedarf
Stichpunkte: ernährungsbericht2004; tumorenentstehung; kleinprojekt; , Humanernährung