Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Projekte in den Förderprogrammen des BMEL, betreut durch den Projektträger BLE (PT BLE)

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Titel: Entwicklung eines wirtschaftlich tragfähigen Freilauf-Tierhaltungs-Systems (FT-System) zur Erhöhung des Tierwohls, der Tiergesundheit und Dungqualität unter Berücksichtigung gesellschaftlicher Akzeptanz (FreeWalk) - Teilvorhaben 2
Titel (englisch): Develop economic sound free walk farming systems elevating animal welfare, health and manure quality, while being appreciated by society
Akronym: FreeWalk
Beschreibung (dt.): Das Projekt FreeWalk hat zum Ziel, wirtschaftliche Freilauf-Rinderhaltungssystem, die das Tierwohl, die Tiergesundheit und die Bodenstruktur verbessern, organische Stoffe verwerten und öffentlich akzeptiert sind, zu entwickeln und zu evaluieren. Hierzu werden alternative Freilauf-Tierhaltungssysteme (FT-System) auf Tier- und Systemebene evaluiert. Der Forschungsansatz erlaubt ein integrative Beurteilung unterschiedlicher Modellbetriebe in Europa unter Berücksichtigung des gesamten landwirtschaftlichen Betriebes: Einstreu, Kunstboden, Tierwohl, Tiergesundheit, Düngequalität, Bodenstruktur, CPN-Bilanz und Produktqualität. Gesellschaftliche Akzeptanz der Freilaufsysteme wird regional erhoben. Um die Ergebnisse unterschiedlicher Teilprojekte zu integrieren erfolgt eine System- und Wirtschaftlichkeitsanalyse auf Betriebsebene sowie nationaler und europäischer Ebene. Uni Gießen ist wie folgt in die einzelen Arbeitspaktete (AP) eingebunden: AP1: Identifizierung von partizipierenden Kompostierungsställen; AP2: Charakterisierung dieser Betriebe auf Systemebene inkl. der Durchführung von Messungen in den Betrieben (Stallklima). Auswertungen in diesem AP betreffen Vergleiche mit konventionellen Laufstallsystemen; AP3: Durchführung der Merkmalserfassung bzgl. der tierbezogenen Parameter. Hierbei ist Uni Gießen verantwortlich für Merkmale der Milch- und Fleischqualität. Untersuchungen zur Milchqualität werden im Labor von Uni Gießen durchgeführt. Darauf basierend werden Entscheidungen zur selektiven Genotypisierung getroffen. Es werden methodische Ansätze entwickelt, um besonders widerstandsfähige Tiere zu identifizieren. In WP5 gilt es, die sozio-ökonomisch ausgerichtete Befragung durchzuführen. In WP6 führt Uni Gießen eine ökonomische Evaluierung durch. Hierbei werden Merkmale, die in den alternativen Laufstallsystemen von Bedeutung sind, ökomisch bewertet ('contingent valuation').
Ergebnis (dt.): Das Freewalk-Projekt vereint Fragestellungen aus den Bereichen Tierhaltung, Tierzucht, Verbraucherakzeptanz, Management und Betriebswirtschaft. Ziel war die Evaluierung des Haltungssystems Kompostierungsstall durch den Vergleich mit dem etablierten Liegeboxensystem für Milchkühe. Alle Betriebe wurden anhand von Fragebögen charakterisiert und mit Hilfe von Listen wurden die vorwiegend auf Holz, aber auch auf Getreidenebenprodukten basierenden Einstreumaterialien, das Einstreumanagement und Stallklima dokumentiert. Kompostierungsställe schneiden im Vergleich zu konventionellen Liegeboxenlaufställen in vielen Punkten gleich gut und sogar besser ab. Das zeigen unter anderem Befragungen von Verbrauchern, Landwirten und Experten zur Akzeptanz sowie zu eigenen Erfahrungen. Außerdem spiegelte sich dies in den erfassten Daten wider, die deutliche Vorteile hinsichtlich Langlebigkeit, Lahmheiten und Verletzungen sowie Komfort zeigen. Die eigene Studie in deutschen Projektbetrieben konnte zudem einen geringeren Anteil bakteriell infizierter Euterviertel in Kompostierungsbetrieben nachweisen. Die Betrachtung einzelner Zellfraktionen in der Milch ergab, dass teils intensivere Reaktionen des Immunsystems stattfinden und die genomweite Assoziationsstudie lieferte Hinweise für die Beteiligung anderer Genomabschnitte bei der erfolgreichen Abwehr von Mastitiserregern. Der Vergleich von Milchkontrolldaten, Verschmutzungen der Kühe und Stickstoffbilanzen auf europäischer Ebene verdeutlicht, dass es noch Reserven gibt, um ein rundum funktionierendes Verfahren zu erreichen. Beratungsnetzwerke und Anreize für den Einsatz hochwertiger Materialien, aber auch angepasste Bewertungsschemata, die gesellschaftliche und nachhaltige Leistungen honorieren, sollten geschaffen werden. Dies kann dazu beitragen, dass Kompostierungsställe zu einer modernen, tierfreundlichen und ressourcenschonenden Alternative für die bisherigen Liegeboxen- und Tiefstreuställe zur Erzeugung sicherer Milchprodukte werden.
Ergebnis (engl.): The Freewalk project combines issues from the fields of animal husbandry, animal breeding, con-sumer acceptance, management and economics. The aim was to evaluate the compost bedded pack barn system by comparing it with the established cubicle system for dairy cows. All farms were characterized by means of questionnaires and lists were used to document the bedding materials, which are mainly based on wood but also on grain by-products, the bedding management and the housing climate. Composting barns perform equally well or even better in many aspects compared to conventional cubicle barns. This is shown, among other things, by surveys of consumers, farmers and experts on acceptance as well as their own experiences. Moreover, this was reflected in the data collected, which showed clear advantages in terms of longevity, lameness and injuries, and comfort. The own study in German project farms could also demonstrate a lower proportion of bacterially infected udder quarters in composting farms. The examination of individual cell fractions in milk showed that in some cases more intensive reactions of the immune system take place and the genome-wide association study provided evidence for the involvement of different genome regions in the successful defense against mastitis pathogens. Comparison of milk control data, cow dirtiness and nitrogen balances at the European level illustrates that there are still reserves to achieve an all-round working procedure. Advisory networks and incentives for the use of high-quality materials, but also adapted evaluation schemes that reward social and sustainable efforts, should be established. This can contribute to making composting barns a modern, animal-friendly and resource-saving alternative to the existing cubicle or deep-litter housing systems for the production of safe dairy products.
Laufzeit: Beginn: 05.07.2017 / Ende: 31.01.2021
Ausf. Einrichtung: Justus-Liebig-Universität Gießen - Fachbereich 9 Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Umweltmanagement - Institut für Tierzucht und Haustiergenetik, Gießen
Themenfelder: Tierhaltung, animal husbandry
Förderprogramme: EU-Forschung
Schlagworte: Wirtschaftsdünger, farmyard manure, Tierschutz, Tierwohl, animal welfare, Nachhaltigkeit, sustainability, Haltungsverfahren/Haltungstechnik, husbandry techniques, Unternehmen/Betrieb, company/holding, Stallbau, stable building, Rinder, cattle, Fleisch, meat
Stichpunkte: SusAn (Cofunded Call)
Förderkennzeichen: 2817ERA04D
Dokument zum Download: 2817ERA04D_Kurzfassungen (de/en) FreeWalk.pdf (11,5 KB) 2817ERA04D_Abschlussbericht FreeWalk.pdf (943,4 KB) 2817ERA04D_Steckbrief FreeWalk.pdf (236,3 KB)

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