Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Projekte in den Förderprogrammen des BMEL, betreut durch den Projektträger BLE (PT BLE)

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Titel: Erhaltung heimischer Flusskrebse durch Entwicklung eines Fischbesatzkonzepts ohne Krebspestübertragung
Titel (englisch): Conservation of native crayfish by developing an innovative fish stocking concept preventing the spread of crayfish plague
Akronym: AstaAkt1
Beschreibung (dt.): Die Hauptbedrohung für den europäischen Edelkrebs (Astacus astacus) geht derzeit von dem Erreger der Krebspest Aphanomyces astaci aus. Dieser wird hauptsächlich mit den invasiven amerikanischen Flusskrebsarten verbreitet. Die Verbreitung der amerikanischen Flusskrebse und des Krebspesterregers geschieht auf mehreren Wegen. Einer davon ist der unbeabsichtigte Eintrag mit Fischbesatz. Hier setzt das Projekt AstaAkt 1 an. Gemeinsam mit Besatzfischzuchten und Fischtransporteuren sollen Methoden (Optimierungen im Betriebsablauf sowie technische und chemische Lösungen) entwickelt werden, mit denen das Risiko einer Einschleppung von Flusskrebsen sowie Sporen des Krebspesterregers mit Besatzfischen, bzw. dem Transportwasser in bestehende Edelkrebsgewässer reduziert werden kann.
Beschreibung (engl.): The main threat to noble crayfish (Astacus astacus) in Europe is currently the crayfish plague pathogen Aphanomyces astaci. It is mainly spread by the invasive American crayfish species. One source of distribution of the American crayfish and its pathogen we suspect the accidental entry by the stocking of fish. Together with fish stocking farms and fish transporters, we will develop methods by optimizing operation modes as well as improving technical and chemical disinfection to reduce the risk of the introduction of crayfish and the spores of crayfish plague by stocking fish. This is an important step to reduce the risk for the threatened noble crayfish populations and will improve the motivation to stock noble crayfish among the anglers.
Ergebnis (dt.): Invasive Arten richten enorme ökologische und wirtschaftliche Schäden an. Um gefährdete Ökosysteme und Arten zu schützen, müssen Strategien entwickelt werden, die eine weitere Ausbreitung der invasiven Arten verhindern und sie bekämpfen, dort, wo es möglich ist. In den heimischen Gewässern ist Fischbesatz ein wichtiger Verbreitungsweg für invasive Krebs- und Fischarten. Wege zu finden, mit denen eine weitere Verbreitung von amerikanischen Flusskrebsarten und mit ihnen, die für heimische Flusskrebsarten tödliche Tierseuche Krebspest, vermeiden lässt, war Gegenstand des Projekts AstaAkt1.Dafür begleiteten Mitarbeiter des Alfred-Wegener-Instituts und des Anglerverbands Niedersachsen e.V. Besatzfahrten von vier Fischzuchten. Es wurde ermittelt, bei welchen Arbeitsschritten und mit welchen Methoden sich Flusskrebse und Sporen des Krebspesterregers Aphanomyces astaci entfernen lassen. Wie relevant die Thematik ist, zeigte sich bei den Untersuchungen der von den Fischzuchten bewirtschafteten Gewässer. Bei allen vier Zuchten konnten amerikanische Flusskrebsarten in ihren Gewässern oder ihrer Wasserentnahmestellen nachgewiesen werden. Auch invasive oder problematische Fischarten wie Blaubandbärbling und Giebel, wurden in zwei Zuchten festgestellt. Auf Basis dieser Erkenntnisse wurde eine Sortierrutsche entwickelt, mit der sich Krebse und kleine Fische von den Besatzfischen trennen lassen. Auch eine Versteckfalle eignet sich gut, um Flusskrebse aus den Hälterungsbecken der Fischzuchten zu entnehmen. Krebspestsporen lassen sich mit Hilfe einer 5 µm-Filtersocke aus dem Transportwasser entfernen. Mit diesen einfachen Maßnahmen lässt sich das Risiko eines Eintrags invasiver Arten deutlich reduzieren. Die einzig wirklich sichere Methode ist jedoch der Verzicht auf einen Fischbesatz. Die Ergebnisse wurden in einem Leitfaden und einem Video zusammengefasst und auf der Projektwebseite veröffentlicht. Zudem wurden die Ergebnisse auf zwei Veranstaltungen vorgestellt.
Ergebnis (engl.): The native noble crayfish (Astacus astacus) suffers from the consequences of immigration of invasive species. The new competitors and the crayfish plague Aphanomyces astaci, introduced by american crayfish species have contributed to a massive collapse of noble crayfish populations in Europe. Only if the spread of invasive crayfish species and crayfish plague can be stopped it will be possible to preserve the noble crayfish in a long term. Fish stocking is suspected to spread invasive crayfish species and crayfish plague. In the AstaAkt1 project different methods for removing crayfish from stocking fish and for disinfecting transport water to prevent the spread of A. astaci spores were tested. Five fish farms were interviewed about their working methods and the delivery of stocked fish was accompanied. In the process, chemical as well as technical disinfection methods for the removal of crayfish spores and crayfish were investigated. In order to separate fish from crayfish, a sorting chute was developed and outlets for net pens were tested. None of the chemical and only one of the technical disinfection methods were suitable for use in practice. Only filtration with a 5 µm filter sock was effective and applicable in practice. For a safe separation of crayfish and fish, the developed sorting chute and a multiple hiding trap proved to be well suited for use in farms. However, the disadvantage of the sorting chute is that it can be used only to separate larger fish from crayfish. In case of small stocking fish, the crayfish have to be sorted out laboriously by hand. By using the filter socks, the sorting chute and the hiding traps, the risk of crayfish plague and invasive crayfish being introduced by fish stocking can be significantly reduced. The material costs and the additional effort involved are low, but must be paid by the customers. However, there is a lack of awareness of the problem among angling clubs and fish farms. An improvement of the current situation can only be achieved by expanding educational work. Basically, the issue of risks of stocking fish should be discussed much more critically. The results were summarized in guidelines and a video and were published on the project website.
Laufzeit: Beginn: 01.04.2021 / Ende: 30.09.2023
Ausf. Einrichtung: Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung, Bremerhaven
Themenfelder: Biologische Vielfalt, biological diversity
Förderprogramme: Modell- und Demonstrationsvorhaben
Schlagworte: Tierseuchen, epizootic, Tiergesundheit, animal health, Tiertransport, animal transport, Aquakultur, aquaculture, Genetische Ressourcen, genetic resources, andere aquatische Lebewesen, other aquatic organisms, Aquatische genetische Ressourcen, aquatic genetic resources, Limnische Organismen, limnic organisms
Förderkennzeichen: 2820BM001
Dokument zum Download: Abschlussbericht.pdf (960,9 KB) Leitfaden Fischbesatz in Edelkrebsgewässern.pdf (4,3 MB)

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