Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Projekte in den Förderprogrammen des BMEL, betreut durch den Projektträger BLE (PT BLE)

Ergebnis der Suche

Zurück zum Suchergebnis

Titel: Biologische Bekämpfung des Apfelwicklers und des Fruchtschalenwicklers im integrierten Apfelanbau
Beschreibung (dt.): In einem zusammenhängenden Verwirrgebiet am Bodensee soll durch eine systematische Anreicherung von Apfel- und Fruchtschalenwicklergranulovirus mittels koordinierter Behandlung aller Anlagen sowie der Randstrukturen eine dauerhafte Reduzierung der Populationen erreicht werden. Beim Apfelwickler kann dadurch die Verwirrungsmethode optimal wirksam werden. Beim Fruchtschalenwickler sind nur hohe Population ökonomisch problematisch. Ziel ist, nach einer ersten Anfangsphase mit etwas höheren Kosten und Aufwandmengen diese so zu reduzieren, dass mittelfristig keine wesentlich höheren Kosten im Vergleich zu den seither praktizierten Verfahren entstehen. Ein erfolgreicher koordinierter Einsatz von Granuloviren in dieser Form kann als Vorreitermodell für die Verwirrgebiete in der gesamten Region herangezogen werden. Hierdurch könnte der Einsatz synthetischer Insektizide beträchtlich reduziert werden.
Ergebnis (dt.): Im Laufe des Projektes zeigte sich, daß die Behandlung der Streuobstbäume als Befallsherde für den Erfolg der Strategie sehr wichtig war. Durch Windverdriftung waren diese Befallsherde jedoch für Anlagen in über 100 m Entfernung noch von Bedeutung, so daß die Behandlung auch auf anfangs nicht mit einbezogene Bäume ausgedehnt werden mußte. Bis alle Befallsherde identifiziert und ausgeräumt waren, verging deshalb eine ziemlich lange Zeit.
Grundsätzlich war es mit der angewendeten Methode von drei Behandlungen mit voller Aufwandmenge möglich, die Population in den Streuobstanlagen so stark zu reduzieren, daß sie keine wesentlichen Problem mehr verursachten. Voraussetzung dafür war allerdings eine angepaßte Spritztechnik, die einem der Betriebe noch zur Verfügung stand.
Die Mehrkosten und der Mehraufwand für diese Behandlungen werden aus Sicht der Betriebe durch ein weitaus geringeres Risiko für plötzlich auftretenden starken Apfelwicklerbefall kompensiert.
Da momentan keine wirklich hochwirksamen synthetischen Präparate zur Bekämpfung des Apfelwicklers zur Verfügung stehen, führt eine solche Situation auch bei Anwendung synthetischer Präparate immer zu Fruchtschäden. Durch hohe Populationen im Folgejahr kann der Befall dann mittelfristig schnell ausser Kontrolle geraten. Das Konzept „Niedrighalten der Population“ ist also auch unter dem Gesichtspunkt der Risikominimierung vorteilhaft.
Generell war die angewandte Strategie also durchaus erfolgreich, wenn auch die Aufwandmengen an CpGV nicht ganz so stark reduziert werden konnten wie anfangs angenommen. Im untersuchten Zeitraum war auch keinerlei Tendenz zur Resistenzbildung gegenüber CpGV an der Population des untersuchten Gebietes festzustellen. Grundsätzlich trägt jedoch gerade das System der wenigen Behandlungen an den Streuobstbäumen hier ein gewisses Risiko in sich. Die in den begleitenden Untersuchungen in anderen Anlagen festgestellten Unterschiede in der Empfindlichkeit verschiedener Apfelwicklerpopulationen gegenüber dem Granulovirus zeigen aber, dass eine Resistenzbildung grundsätzlich möglich und offensichtlich an verschiedenen Standorten bereits erfolgt ist.
Von den überprüften Apfelwickler-Stämmen aus insgesamt 18 verschiedenen Anlagen zeigten nahezu alle, die aus ökologisch wirtschaftenden Betrieben mit plötzlich aufgetretenen Apfelwicklerproblemen stammten, eine ca. 1000-fach geringere Empfindlichkeit gegenüber dem CpGV. Die Mehrzahl der ökologisch bewirtschafteten Anlagen in Deutschland (500-600) weist jedoch keine Bekämpfungsprobleme auf.

Der Rückgang der Population des Fruchtschalenwicklers im untersuchten Gebiet muss nicht unbedingt nur auf die verfolgte Strategie zurückzuführen sein. Eine ähnliche Entwicklung war in der Region allgemein zu beobachten. Festgehalten werden kann jedoch eine sehr hohe Parasitierung der Sommergeneration im zweiten Projektjahr. Durch den anschließenden Zusammenbruch der Population konnte dies nicht weiter verfolgt werden
Laufzeit: Beginn: 01.04.2002 / Ende: 30.09.2006
Ausf. Einrichtung: Hopfenbauverein Immenstaad, Immenstaad
Förderprogramme: Vorhaben ist keinem Programm zugeordnet
Stichpunkte: obstbau; biologischer pflanzenschutz; pflanzengesundheit; viruspräparat; schalenwickler; apfelanbau; ökologischer landbau; , Pflanzenschutz
Förderkennzeichen: 2801UM022/1I
Dokument zum Download: 01UM022_1W.pdf (15,8 MB)

Kontakt:

Benutzen Sie unser Kontaktformular
oder E-Mail an
projekttraeger-agrarforschung@ble.de

Erweiterte Suche

Hier gibt es die Möglichkeit, nach Stichworten, Themenfeldern, Projektstatus, Förderprogrammen, Laufzeiten und Einrichtungen zu suchen:

Erweiterte Suche.