Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Suchergebnis in den Forschungsaktivitäten der Entscheidungshilfevorhaben

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Titel: Untersuchungen zur Epidemiologie des Falschen Mehltaus (Peronospora farinosa f.sp. spinaciae) an Spinat, als Grundlage für die Entwicklung eines Prognose-Modells
Beschreibung (dt.): Im Rahmen dieses Projektes soll ein Prognose-Modell als Grundlage für die umweltverträgliche, integrierte Bekämpfung des Falschen Mehltaus an Spinat entwickelt werden. Voraussetzung sind die Erfassung der epidemischen Ausbreitung unter Freilandbedingungen und prozeßorientierte Studien, in denen die Grenzwerte der Temperatur und Blattnässedauer im Infektionszyklus (Keimung, Infektion, Latenz, Sporulation, Verbreitung) erfaßt werden. Dadurch soll der Infektionszyklus, der von erregerspezifischen Eigenschaften als auch von den herrschenden Witterungsbedingungen beeinflußt wird, vorhersagbar werden. Ziel der Modellierung ist ein benutzerfreundliches, praxistaugliches Expertensystem zur Kontrolle des Falschen Mehltaus zu entwickeln, das in das PASO System integriert ist.
Ergebnis (dt.): Zur Untersuchung der Epidemiologie des Erregers (Verhalten des Erregers unter kontrollierten Bedingungen und Studien zur Pathogenese unter Freilandbedingungen) wurden zunächst die Voraussetzungen geschaffen in Form der Entwicklung eines Boniturschemas zur Abschätzung des Mehltaubefalls im Spinat und eines Wachstumsmodells für Spinat. Im Anschluss konnten die zur Erstellung eines Prognosemodells erforderlichen Grundlagen, die in der Literatur häufig differieren, hinsichtlich Auftreten und Ausbreiten des Erregers in Abhängigkeit von Witterungsbedingungen (Temperatur und Blattnässedauer) erarbeitet werden. So wurden Beobachtungen aus der Praxis bestätigt und begründbar, dass sich der Erreger insbesondere im Frühjahr und im Herbst schnell ausbreitet. Betrachtungen zu Wechselwirkungen zwischen Pathogen und Wirt ergaben, dass insbesondere junge Blätter (hier v.a. Keimblätter und die ersten Laubblätter) extrem anfällig gegenüber dem Erreger sind. Dadurch kam es zwar zu einer Wachstumsminderung, ein Einfluss auf die Photosyntheserate war jedoch nicht zu erkennen. Das Monitoring in den Anbaugebieten erfolgte auf Praxisflächen. Ergebnisse zur Ausbreitung des Erregers waren hier nicht zu erlangen, da zum einen kein Mehltau auftrat und zum anderen die Flächen aufgrund der wirtschaftlichen Zwänge der Anbauer (Qualitätssicherung) kurz nach dem ersten Auftreten der Krankheit beerntet wurden, um eine Ausbreitung auf die angrenzenden Flächen zu vermeiden. Betrachtungen zu den aufgetretenen Rassen des Falschen Mehltaus in Deutschland zeigten, dass es sich bei allen Einsendungen um die identische Rasse handelte.
Laufzeit: Beginn: 01.09.1999 / Ende: 31.08.2003
Ausf. Einrichtung: Lehrstuhl für Phytopathologie Technische Universität München, Freising-Weihenstephan
Förderprogramme: Entscheidungshilfebedarf
Stichpunkte: lückenindikation; spinat; resistenz; epidemiologie; prognosemodell; gartenbau; paso; falscher mehltau; peronospora; farinosa; , Pflanzenschutz