Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

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Titel: Veränderung der Serum TSH-Spiegel in Abhängigkeit von Jodversorgung und Schilddrüsenvolumen – eine vertiefte Auswertung der KiGGS Studie
Beschreibung (dt.): Ziel des o.a. Vorhabens ist es daher, mit der komplexen wechselseitigen Datenanalyse aller erhobenen Schilddrüsenstatus-relevanten Parameter (Körperoberfläche, Kreatininausscheidung, Jodurie, SD-Volumen und SD-Hormonlevel) die Analyse der KiGGS Daten tiefergehend und ernährungsendokrinologisch spezifisch fortzusetzen. Die bislang interpretierten Studienergebnisse, wonach ein bei anhaltend verbesserter Jodzufuhr erhöhtes TSH Signal ein gesteigertes Risiko für Funktionseinbußen der Schilddrüse widerspiegelt, tragen regelmäßig zur Verunsicherung von Verbrauchern bei. Das hier skizzierte Projekt soll neben einem besseren Verständnis physiologischer Zusammenhänge eine fundierte Basis für die Beurteilung der für die Verbraucher relevanten nachteiligen Interpretation der Schilddrüsenfunktion bei veränderter Jodversorgung liefern. Mit der geplanten Datenanalyse soll geprüft werden, ob eine ausschließlich physiologische Erklä-rung für höhere TSH-Spiegel bei verbesserter Jodversorgung möglich ist. Hinsichtlich des SD-Hormonstatus soll anhand der Analyse der KiGGS Daten untersucht werden welche Auswirkungen eine günstigere Jodversorgung durch den gezielten Verzehr von mit Jod(salz)-angereicherten Lebensmitteln bei Kindern und Jugendlichen auf die freien Thyroxin-Spiegel hat.
Ergebnis (dt.): In vielen Ländern haben Jodprophylaxemaßnahmen die Jodversorgung der Bevölkerung verbessert. In einigen Studien, in denen sich parallel dazu ein Anstieg des Schilddrüsen(SD)-stimulierenden Hormons TSH zeigte, wurde ein gesteigertes Hypothyreose-Risiko diskutiert. Mögliche zugrundeliegende physiologische TSH-Adaptationsmechanismen wurden allerdings kaum in Betracht gezogen. Anhand der 2003-06 in der bundesweiten KiGGS Studie bei 6-17 Jährigen erhobenen Parameter zu Jod- und SD-Status wurden in diesem Projekt die Zusammenhänge zwischen Jodversorgung (geschätzt aus dem Jod-/Kreatinin-Ratio im Spontanurin), TSH-Leveln und sonographisch bestimmten SD-Volumina analysiert. In die Regressionsanalysen eingeschlossen wurden nur Kinder, für die keiner der verfügbaren Parameter auf pathophysiologische Veränderungen des SD-Status hinwies.
Die Ergebnisse der linearen Regressionsmodelle bestätigten den positiven Zusammenhang zwischen Jodstatus (Jodausscheidung) und TSH bei SD-gesunden Kindern (P<0,05; adjustiert für Geschlecht, Alter, Körperoberfläche, BMI-Status, fT3/fT4 Ratio, Zeit der Blutentnahme). Parallel dazu zeigten Kinder mit kleineren SD-Volumina (längerfristig besserer Jodversorgung) ebenfalls höhere TSH-Level (P<0,001, voll adjustiert). Die höheren TSH-Level waren nicht mit einer höheren Prävalenz an erhöhten TPO-Antikörpern assoziiert.
Im vorliegenden Projekt wurde erstmals für SD-gesunde Kinder gezeigt, dass ein kleineres SD-Volumen bzw. ein verbesserter Jodstatus mit höheren TSH-Spiegeln einhergeht. Offenbar erfordert der durch eine Jodzufuhrverbesserung induzierte Rückgang von SD-Größe und -Zellzahl physiologisch adaptiv ein erhöhtes TSH Signal, um eine gegebene SD-Hormonproduktion aufrechtzuerhalten. Ein alleinig erhöhtes TSH sollte somit keinesfalls das Hauptdiagnosekriterium für eine Hypothyreose sein. Diese Erkenntnisse können dazu beitragen, die im Zuge von Jodprophylaxemaßnahmen vereinzelt geäußerte Verunsicherung bezüglich gesteigerter TSH-Spiegel auszuräumen.
Ergebnis (engl.): In various countries iodine prophylaxis measures have improved iodine status of the popula-tion. In some studies, an increase of thyroid stimulating hormone (TSH) levels has been ob-served coinciding with the prophylaxis. Whether this implies an increased risk for hypothy-roidism or a physiologic TSH-adaptation mechanism is not clear. Data on iodine excretion and thyroid status of 6-17 year old children and adolescents, collected 2003-06 in the nationwide KiGGS Study, provided the basis for the analyses of mutual relationships of iodine status (estimated by iodine/creatinine ratio in spot urines), TSH-serum levels and thyroid volume (determined by ultrasound). For statistical analyses in final regression models, only those children were included for whom none of the available parameters (including fT3 and fT4 measurements) suggested pathophysiologic changes in thyroid status (n=6101).In contrast to the conventional doctrine, also in children with healthy thyroid function, urinary iodine excretion (iodine status) was significantly positively associated with TSH (P<0.05; adjusted for sex, age, body surface area, BMI, fT3/fT4 ratio and time of blood sampling). Children with better iodine status showed, on average, an about 0.2 µU/mL higher TSH level than children with lower iodine status. Higher TSH-levels were not associated with a higher prevalence of TPO antibodies. In parallel, children with smaller thyroid volume (long-term better iodine supply) had significantly higher TSH levels (P<0.001, fully adjusted). Short-term iodine status (spot urine) and thyroid volume were negatively associated in the basic linear regression model (P<0.05, adjusted for sex and body surface area); however, this association lost statis-tical significance after full adjustment of the model. Our findings show for the first time that in children with healthy thyroid function, smaller thyroid volumes are associated with higher TSH levels. A decreased thyroid cell mass and cell amount, as induced by an improved iodine supply, presumably requires adaptively a higher TSH signal to maintain a constant thyroid hormone production. Accordingly, an increased TSH level should not be used as the single criterion to evaluate the prevalence of hypothyroidism in a population or to diagnose it in a single person, as TSH levels can also be elevated due to physiological reasons, e.g., simply due to an improved iodine status.
Laufzeit: Beginn: 01.10.2012 / Ende: 30.04.2013
Ausf. Einrichtung: Forschungsinstitut für Kinderernährung e. V., Dortmund
Themenfelder: Humanernährung, human nutrition
Förderprogramme: Entscheidungshilfebedarf
Schlagworte: Gesundheitlicher Verbraucherschutz, health-related consumer protection, Prävention, Prevention, Kinder, children, Jugendliche, youth, Mengen/Spurenelemente (z.B. Cu, Se, Zn), macronutrients / micronutrients, Ernährungsinformation / Empfehlung, nutritional information / recommendation
Stichpunkte: Hormone
Förderkennzeichen: 2812HS014
Dokument zum Download: 12HS014.pdf (450,1 KB)

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Weizen Stroh

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+Weizen -Gerste

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Weizen*

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"Kleegras und Grünland"

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