Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

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Titel: Verbundprojekt: Indikatoren einer tiergerechten Mastputenhaltung in der Aufzuchtphase
Beschreibung (dt.): Das Forschungsprojekt will den Einfluss der Haltung auf die Tiergesundheit und die Fitness von Puten während der Aufzuchtphase untersuchen und mit Hilfe einer umfassenden statistischen Erhebung Faktoren ermitteln, die die Tiergesundheit der Puten in dieser Haltungsphase beeinflussen. Analog dem abgeschlossenenBLE-Forschungsprojekt 06HS015 'Indikatoren einer tiergerechten Mastputenhaltung' sollen dabei auch für dieAufzuchtphase Merkmale ermittelt werden, die sich als Indikatoren für tierschutzrelevante Sachverhalte eignen und sich auf einfache Weise am lebenden Tier erheben lassen. Insgesamt sollen in Zusammenarbeit mit der Universitätleipzig 24 Putenhaltungsbetriebe untersucht werden. Bei der Auswahl der Betriebe werden wiederum die in der Praxis der konventionellen Putenaufzucht üblichen Herdengrößen, Aufzuchtverfahren und die regionale Verteilung der Betriebe berücksichtigt. Aufbauend auf einen statistisch auswertbaren allgemeinen Fragebogen zu den Bestandsdaten sollen in jedem dieser Aufzuchtbetriebe zwei Durchgänge untersucht werden. Jeder Aufzuchtdurchgang wird zu zwei Zeitpunkten untersucht; nämlich um den 3. Lebenstag und am Ende der Aufzuchtphase. Dabei werden jeweils eine Herdenuntersuchung mit Erfassung der Besatzdichte sowie Einzeltieruntersuchungen an 60 Tieren durchgeführt und die Befunde in statistisch auswertbaren Befundbögen dokumentiert.
Beschreibung (engl.): Das Forschungsprojekt will den Einfluss der Haltung auf die Tiergesundheit und die Fitness von Puten während der Aufzuchtphase untersuchen und mit Hilfe einer umfassenden statistischen Erhebung Faktoren ermitteln, die die Tiergesundheit der Puten in dieser Haltungsphase beeinflussen. Analog dem abgeschlossenen BLE-Forschungsprojekt 06HS015 'Indikatoren einer tiergerechten Mastputenhaltung' sollen dabei auch für die Aufzuchtphase Merkmale ermittelt werden, die sich als Indikatoren für tierschutzrelevante Sachverhalte eignen und sich auf einfache Weise am lebenden Tier erheben lassen. Insgesamt sollen in Zusammenarbeit mit der Universität Leipzig 24 Putenhaltungsbetriebe untersucht werden. Bei der Auswahl der Betriebe werden wiederum die in der Praxis der konventionellen Putenaufzucht üblichen Herdengrößen, Aufzuchtverfahren und die regionale Verteilung der Betriebe berücksichtigt. Aufbauend auf einen statistisch auswertbaren allgemeinen Fragebogen zu den Bestandsdaten sollen in jedem dieser Aufzuchtbetriebe zwei Durchgänge untersucht werden. Jeder Aufzuchtdurchgang wird zu zwei Zeitpunkten untersucht; nämlich um den 3. Lebenstag und am Ende der Aufzuchtphase. Dabei werden jeweils eine Herdenuntersuchung mit Erfassung der Besatzdichte sowie Einzeltieruntersuchungen an 60 Tieren durchgeführt und die Befunde in statistisch auswertbaren Befundbögen dokumentiert. Außerdem wird die Einstreufeuchte ermittelt.
Ergebnis (dt.): Einleitung
Ziel der Studie war es, den Einfluss der Haltung während der Aufzuchtphase auf die
Tiergesundheit von Puten zu untersuchen. Insbesondere sollte analysiert werden, inwieweit
sich Indikatoren einer tiergerechten Haltung bereits in der Aufzuchtphase am lebenden Tier
erkennen und ermitteln lassen und welche Ursachen den als tierschutzrelevant eingestuften
Merkmalen zu Grunde liegen.
Tiere, Material und Methoden
Die Datenerhebungen fanden in insgesamt 24 Mastputenbeständen in sieben
Bundesländern statt. Es wurden dabei u.a. neben der Erhebung von Betriebs- und Tierdaten
bzw. bestimmter gemessener Parameter, 5.531 schnabelbehandelte British United Turkeys 6
(BUT 6) Mastputen (3.131 Hähne, 2.400 Hennen) adspektorisch und palpatorisch
untersucht.
Ergebnisse
Bereits in den ersten Lebenstagen konnten bei den Küken erste Veränderungen an den
Fußballen gesehen werden, deren Prävalenz und Ausprägungsgrad sich bis zur
Folgeuntersuchung im Alter von 22-35 Tagen progressiv entwickelte. Hierbei zeigten 63,3 %
der untersuchten Puten Veränderungen an den Fußballen, wie Hyperkeratose (17,4 %,
Kategorie 1), hochgradige Hyperkeratose mit Schmutzanhaftungen, die nicht ohne
Substanzverlust abzulösen waren (33,6 %, Kategorie 2) und Epithelnekrose (12,3 %,
Kategorie 3). Unter Berücksichtigung von Literaturangaben sowie eigener experimenteller
Befunde, wonach bereits Teilbereiche mit einer Feuchtigkeit von 30 % ausreichten, um
Ballenveränderungen bei Putenküken hervorzurufen, müssen die bestandsübergreifend in
vielen Betrieben ermittelten Substratfeuchtigkeiten von z. T. deutlich > 30 % als bedenklich
angesehen werden. Die Chance auf eine bessere Fußgesundheit verringerte sich statistisch
(p < 0,001), wenn die Besatzdichte um eine Einheit (1 kg/m2) zunahm. Gleiches gilt für die
Aufzuchtform, so stieg die Chance für Puten bei ringfreier Aufzucht für eine bessere
Fußgesundheit signifikant (p < 0,05) an. Während bei der klassischen Ringaufzucht von den
untersuchten Betrieben durchschnittlich 27,1 Tiere/m2 bis zur Ausringung eingestallt wurden,
ergab sich für die Großring- bzw. ringfreie Aufzucht eine gemittelte Tierzahl von 14,4 pro m2
nutzbarer Stallfläche bis zur Freigabe der Versorgungsgänge.
Zusammenfassung
Die Ergebnisse der vorliegenden Studie unterstützen die Anforderung an eine tiergerechte
Mastputenhaltung besonders für den Abschnitt der Aufzuchtphase. Stalleinrichtung,
Einstreusubstrat und Bestandsmanagement müssen bereits in den ersten Lebenswochen
der Puten so aufeinander abgestimmt werden, dass die Bildung von Stallbodenflächen mit
dauerhaften Substratfeuchten von 30 % oder höher wirkungsvoll verhindert wird, um so die
Prävalenz von Kontaktdermatitiden im Bereich der Fußballen minimieren zu können.
Indikatoren einer tiergerechten Mastputenhaltung können in der Aufzuchtphase u.a. eine
geringe Mortalitätsrate (< 3,5 %) und eine gute Fußballengesundheit der Tiere sein, wobei
lediglich geringgradige Hyperkeratosen (Kategorie 1) toleriert werden können. Für die
Besatzdichte, Aufzuchtform, Stalltemperatur, Einstreusubstrat und -feuchte gilt es, beste
Bedingungen bereits in der Aufzuchtphase zu schaffen und das Haltungsmanagement und
die Haltungsbedingungen zu optimieren. Schulungsmaßnahmen von mit der Putenaufzucht
betrautem Personal zur Erkennung von Fußballenveränderungen und Ergreifung von
geeigneten Gegenmaßnahmen könnte bei mehrmaligem Auftreten von
Fußballenveränderungen ab der Kategorie 2 angeraten werden.
Die im Rahmen der vorliegenden Studie gewonnenen Erkenntnisse sollten daher explizit in
die zum Zeitpunkt der Berichterstellung in Überarbeitung befindlichen „Bundeseinheitlichen
Eckwerten für eine freiwillige Vereinbarung zur Haltung von Mastputen“ Eingang finden.
Die Förderung des Vorhabens erfolgte aus Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung,
Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) über die Bundesanstalt für Landwirtschaft
und Ernährung (BLE), Förderkennze
Laufzeit: Beginn: 01.05.2010 / Ende: 31.07.2012
Ausf. Einrichtung: Ludwig-Maximilians-Universität München - Tierärztliche Fakultät - Veterinärwissenschaftliches Department - Lehrstuhl für Tierschutz, Verhaltenskunde, Tierhygiene und Tierhaltung, München
Themenfelder: Tierschutz, Tierwohl, animal welfare
Förderprogramme: Entscheidungshilfebedarf
Schlagworte: Tierhaltung, animal husbandry, Tiergesundheit, animal health, Haltungsverfahren/Haltungstechnik, husbandry techniques, Geflügel, poultry, Fleisch, meat
Förderkennzeichen: 2810HS007
Dokument zum Download: 10HS003_Abschlussbericht.pdf (10,1 MB)

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