Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

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Titel: Verbundvorhaben "Biologische Vielfalt der Wälder in Deutschland", Teilprojekt "Die Bedeutung von Autochthonie von Waldbaumpopulationen für die Stabilität von Waldökosystemen und für eine Nachhaltige Forstwirtschaft"
Beschreibung (dt.): Im Rahmen von Informationsdefiziten des BML in Bezug auf die Biologische Vielfalt in Wäldern besteht das Ziel des Teilprojektes in der Analyse der Bedeutung von Autochthonie von Waldbaumpopulationen für die Stabilität von Waldökosystemen und für eine nachhaltige Forstwirtschaft, der Identifikation von Autochthoniegraden sowie der Bestimmung von Autochthoniebedingungen. Das Teilprojekt ist interdisziplinär (ökologisch-genetisch und forsthistorisch) und systemanalytisch ausgerichtet. Eine forsthistorische Waldkartierung in der Ziel-Landschaft "Ostholstein" dient als Grundlage für die Auswahl geeigneter Versuchsflächen im Verbundprojekt. Mittels molekulargenetischer Erhebung und phylogeographischer Methoden sollen die Autochthonieverhältnisse von Buchen- und Eichenpopulationen in unterschiedlicher räumlicher Skalierung eingeschätzt werden. Aufbauend auf dem Vorläufer-Projekt (96HS002, "Waldgeschichte") sind wertvolle Hinweise für die Anpassungsfähigkeit bzw. Stabilität von Waldökosystemen sowie die Nachhaltigkeit der Nutzung biologischer Ressourcen in Wäldern durch das Teilprojekt zu erwarten.
Ergebnis (dt.): Autochthonie gehört zu den immateriellen Gütern, deren positiver Einfluss auf Waldöko¬systeme und den nachhaltigen Umgang mit biologischen Ressourcen zwar intuitiv er¬wartet, bisher aber nicht wissenschaftlich überprüft ist. Erst nach einer Operationalisie¬rung des Autochthoniebegrif¬fs mit all seinen Facetten konnten Ansichten zur Bedeutung der Autochthonie und die existierenden (unspezifischen) Methoden der Autochthoniebestim¬mung kritisch gewürdigt, die Bedeutung der Autochthonie spezifisch analy¬siert und die Methodenent¬wicklung neu begonnen werden. Mit den geprüften Methoden zur Analyse historischer, genealogischer, phylogeographischer oder adaptiver Aspekte der Autoch¬thonie lässt sich Alloch¬thonie¬ auf unterschiedliche Weise nachweisen, sie sind aber für den hier relevanten Autochthonie¬nachweis ungeeignet. Zur Bedeutsamkeit der Autochthonie ist festzuhalten, dass die Generationen über¬greifen¬den, funktionsfähigen Mechanismen der Selbstregeneration (selbstregulierende Regeneration) v.a. in autochthonen Populationen wirksam und für die ökosyste¬mare Stabilität entscheidend sind. Für den nachhaltigen Umgang mit Ökosystemen ist daher die Funktionstüchtigkeit der Mechanismen der Selbstregenera¬tion aller betroffenen Artpopulationen explizit zu beachten und zu überwachen. Da sich für eine konsistente Autochthoniebewertung die Abgrenz¬barkeit einer Population als Hauptproblem erwies, erfolgte die methodische Auseinan¬dersetzung mit der reproduktiven und adaptiven Abgrenzbarkeit von Populationen. Ferner wurde eine geeignete Methode entwickelt und die räumlich-genetische Gruppierung in ein Programmpaket umgesetzt. Erste Anwendungen auf verschiedene Datensätze verliefen positiv. Die wohl weitreichendste ökonomische Bedeutung dieser Methode ist für die Ab¬grenzung von Herkunftsgebieten auf der Basis reproduktiv und adaptiv zusammenhängender Artkollektiven zu sehen. Deren Anwendung auf das Problem der Herkunftsgebiets-abgrenzung und der Nutzung von Vermehrungsgut wurden umrissen.
Ergebnis (engl.): Autochthony belongs to the immaterial goods which is intuitively expected to affect positively forest ecosystems and sustainable treatment of biological resources, but which has not been subjected to scientific scrutiny yet. After operationaliza¬tion to clarify the notion of autochthony together with its diverse aspects further steps were possible. To evaluate critically views of the significance of autochthony existing (largely unspecific) methods (analyzing historical, genealogical, phylogeographical or adaptational aspects of autochthony) were tested to their suitability for determining autochthony. They were suitable in various respects for the determination of allochthony, yet they were largely ineffective in the determination of autochthony as was of primary interest. The specific analyse of the significance of autochthony generally showed that the intactness of mechanisms of self-regeneration (self-regulated regeneration), which operate over generations, first of all become effective in autochthonous populations. These mechanisms decide on ecosystem stability. Thus sustainable treatments of ecosystems requires explicit consideration and monitoring of the intactness of the mechanisms of self-regeneration in all species populations concerned.
Attempts to consistently evaluate autochthony critically depend on concepts of how to delineate populations. The analysis of methods of reproductive and adaptational delineation of populations resulted in the development of a method of spatial-genetic clustering as well as a software package implementing the method. Due to preliminary applications to various data sets it turned out as suitable. The most important economical application of the method is likely to be found in the delineation of provenance regions on the basis of reproductively and adaptationally coherent regions. The essential steps of application to the problem of provenance delineation and to the utilization of reproductive material were outlined.
Laufzeit: Beginn: 01.11.2000 / Ende: 31.12.2003
Ausf. Einrichtung: Institut für Forstgenetik und Forstpflanzenzüchtung Georg-August-Universität Göttingen, Göttingen
Förderprogramme: Entscheidungshilfebedarf
Stichpunkte: wald; forstwirtschaft; biodiversität; artenvielfalt; ökosysteme; autochthonie; forst; , Wald- u. Forstwirtschaft
Förderkennzeichen: 2899HS047
Dokument zum Download: 99HS045.pdf (2 MB) 99HS045_046_047_048.pdf (2 MB)

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Weizen*

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"Kleegras und Grünland"

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