Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Projekte in den Förderprogrammen des BMEL, betreut durch den Projektträger BLE (PT BLE)

Ergebnis der Suche

Zurück zum Suchergebnis

Titel: Erfassung von Faktoren und Determinanten, die im Zusammenhang mit der Verbreitung, der Bedeutung und dem Nachweis von Kern- und Steinobstphtoplasmen in der Europäischen Gemeinschaft stehen
Beschreibung (dt.): 1. Apfeltriebsucht, Birnenverfall und Europäische Steinobstvergilbung sind wichtige Krankheiten im Obstbau und werden in der EU als Quarantänekrankheiten eingestuft. Die Abschätzung einer Phytoplasmainfektion beruht auf der visuellen Bonitur von Krankheitssymptomen. Dies hat sich in der Vergangenheit oft als unzuverlässig erwiesen. In diesem Projekt werden Vermehrungs- und Erwerbsbetriebe auf latente Infektionen untersucht. Weiterhin sollen einheitlich infizierte Pflanzen unter verschiedenen klimatischen Faktoren auf Symptomausprägung untersucht werden, um determinierende Faktoren zu bestimmen. Beim Apfeltriebsuchterregers ist eine Differentialdiagnose vorgesehen, um virulente Stämme von avirulenten Stämmen zu unterscheiden. Ein LAMP (loop mediated isothermal amplification) und/oder immuno-capture LAMP Verfahren soll entwickelt und erprobt werden um den molekularen Nachweis zu verfeinern. 2. Ausgesuchte Vermehrungs- und Erwerbsbetriebe werden auf latente Phytoplasmainfektionen untersucht. Die Probenahme von Wurzeln erfolgt im Herbst. Der Nachweis basiert zu Beginn auf einer PCR Analyse. Apfeltriebsucht-spezifische PCR Fragmente werden kloniert und in Sequenz- und SSCP Analysen auf ihre Virulenzeigenschaften untersucht. Standardunterlagen (M9, Kirchensaller, INRA II) werden mit infizierten Reisern experimentell inokuliert und an verschiedenen klimatischen Standorten unter insektensicheren Bedingungen ausgepflanzt. Eine Symptombonitur und PCR Testung erfolgt in regelmäßigen Abständen. Phytoplasma-spezifische Gene werden rekombinant exprimiert und zur Herstellung von Antikörpern verwendet. Die Antikörper werden auf Spezifität und Sensitivität getestet und in Verbindung mit dem LAMP Verfahren zu sensitiven Diagnose verwendet. 3. Verbesserung des Pathogennachweises und verbesserte Korrelation mit Krankheitsymptomen.Die latente Verbreitung der Phytoplasmakrankheiten wird festgestellt und Empfehlungen zum Quarantänestatus der Krankheiten können den Behörden gegeben werden.
Ergebnis (dt.): Kern- und Steinobstphytoplasmen verursachen in der EU große wirtschaftliche Schäden, die alle Produktionsebenen betreffen. In Erwerbsanlagen äußert sich dies in einer Verringerung der Produktivität und reicht bis zum Absterben anfälliger Sorten. In Vermehrungsbetrieben werden aufgrund der EU Richtlinien Vermarktungs- und Anbauverbote ausgesprochen. Eine wirksame Kontrolle der Krankheiten ist im Moment nur durch eine Vektorenbekämpfung möglich. Im ERA-NET Projekt APOPHYT wurden Fragestellungen bearbeitet, die im Zusammenhang mit der Krankheitsentstehung und der Symptomausprägung infizierter Pflanzen stehen. Die latente Infektion von Kern- und Steinobst wurde in Neuanpflanzungen im Reiserschnittgarten Weinsberg über zwei Jahre untersucht. Vor der Neupflanzung wurden alle 3000 Apfelbäume und 500 Birnbäume getestet. In drei Birnbäumen wurden Phytoplasmen gefunden. In den zwei darauf folgenden Jahren wurde visuell kontrolliert und Stichproben aus diesen Beständen und aus bereits bestehenden Steinobstbeständen entnommen. Keine der Pflanzen zeigte typische Symptome und alle PCR Tests verliefen negativ. Molekulare Untersuchungen ergaben, dass in triebsucht-infizierten Apfelbäumen virulente und avirulente Typen vorkommen. Meist waren beide Typen vorhanden, wobei sich die Populationen in Spross und Wurzel häufig unterschieden. Die Besiedlungsdynamik bzw. die Veränderung der AP-Typen in Verbindung mit dem unregelmäßigen Auftreten der Symptome wird für die Krankheitsentwicklung verantwortlich gemacht. Die genauen Voraussetzungen, die für eine Besiedlung des Sprosses notwendig sind, müssen jedoch noch erforscht werden. Der Einfluss abiotischer Faktoren auf die Krankheitsentwicklung von triebsucht-, verfalls- und vergilbungs-infiziertem Kern- und Steinobst wurde an unterschiedlichen Standorten in Europa mit einheitlich infiziertem Material untersucht. Am Standort Dossenheim bildeten die infizierten Pflanzen im ersten Jahr typische Symptome, jedoch nicht alle im zweiten Jahr. Langfristigere Beobachtungen sind nötig.
Ergebnis (engl.): In the EU pome- and stone fruit phytoplasmas cause high economic losses on all levels of production. In high intensity orchards a loss in productivity to a decline of susceptible cultivars can be observed. In nursery stocks a sale ban and clearing is imposed according to EU regulations. At present an effective control is only possible by controlling the vectors. Within the ERA-NET project APOPHYT aspects related to disease and symptom development were treated. Latent infection of pome- and stone fruit was examined in a bud wood production site at Weinsberg over a period of two years. All 3000 apple and 500 pear trees were examined before planted and phytoplasmas were detected in three pear trees. In the two subsequent years plants were visually controlled and random samples taken, also from stone fruit trees. None of the plants showed typical phytoplasma symptoms nor were they PCR-positive. Molecular studies revealed that proliferation-diseased apple carry virulent and non-virulent pathogen types. Mostly both types are present, although, the populations were often different in roots and canopy. The population dynamics and the shift in pathogen types together with the erratic symptom appearance are considered responsible for disease development. The exact precondition for the canopy colonization needs to be investigated further. The influence of abiotic factors on the disease development of apple proliferation, pear decline and European stone fruit yellows affected pome- and stone fruit trees was observed at different locations in Europe using uniformly infected material. At the Dossenheim location the infected plants developed typical disease symptoms the first year, but not in the second year. Long term observations are necessary.
Laufzeit: Beginn: 01.11.2012 / Ende: 31.10.2014
Ausf. Einrichtung: Julius Kühn-Institut Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen (JKI) - Institut für Pflanzenschutz im Obst- und Weinbau, Bernkastel-Kues
Themenfelder: Pflanzenschutz, Pflanzengesundheit, crop protection, plant health
Förderprogramme: EU-Forschung
Schlagworte: Pflanzenschutz, Pflanzengesundheit, crop protection, plant health, Pflanzenschutz, Pflanzengesundheit, crop protection, plant health, Obstbau, fruit production, Steinobst, stone fruit, Pflanzenkrankheiten (Viren, Bakt., Pilze, Phytoplasmen), plant diseases (virusus, bacteria, fungi, phytoplasma)
Stichpunkte: Apfeltriebsucht, Birnenverfall und Europäische Steinobstvergilbung sind wichtige Krankheiten im Obstbau und werden in der EU als Quarantänekrankheiten eingestuft. Die Abschätzung einer Phytoplasmainfektion beruht auf der visuellen Bonitur von Krankheitssymptomen. Dies hat sich in der Vergangenheit oft als unzuverlässig erwiesen. In diesem Projekt werden Vermehrungs- und Erwerbsbetriebe auf latente Infektionen untersucht. Weiterhin sollen einheitlich infizierte Pflanzen unter verschiedenen klimatischen Faktoren auf Symptomausprägung untersucht werden, um determinierende Faktoren zu bestimmen. Beim Apfeltriebsuchterregers ist eine Differentialdiagnose vorgesehen, um virulente Stämme von avirulenten Stämmen zu unterscheiden. Ein LAMP (loop mediated isothermal amplification) und/oder immuno-capture LAMP Verfahren soll entwickelt und erprobt werden um den molekularen Nachweis zu verfeinern.
Ausgesuchte Vermehrungs- und Erwerbsbetriebe werden auf latente Phytoplasmainfektionen untersucht. Die Probenahme von Wurzeln erfolgt im Herbst. Der Nachweis basiert zu Beginn auf einer PCR Analyse. Apfeltriebsucht-spezifische PCR Fragmente werden kloniert und in Sequenz- und SSCP Analysen auf ihre Virulenzeigenschaften untersucht. Standardunterlagen (M9, Kirchensaller, INRA II) werden mit infizierten Reisern experimentell inokuliert und an verschiedenen klimatischen Standorten unter insektensicheren Bedingungen ausgepflanzt. Eine Symptombonitur und PCR Testung erfolgt in regelmäßigen Abständen. Phytoplasma-spezifische Gene werden rekombinant exprimiert und zur Herstellung von Antikörpern verwendet. Die Antikörper werden auf Spezifität und Sensitivität getestet und in Verbindung mit dem LAMP Verfahren zu sensitiven Diagnose verwendet.
Verbesserung des Pathogennachweises und verbesserte Korrelation mit Krankheitsymptomen.Die latente Verbreitung der Phytoplasmakrankheiten wird festgestellt und Empfehlungen zum Quarantänestatus der Krankheiten können den Behörden gegeben werden.
Förderkennzeichen: 2811ERA003
Dokument zum Download: 11ERA003_Abschlussbericht.pdf (514,3 KB)

Kontakt:

Benutzen Sie unser Kontaktformular
oder E-Mail an
projekttraeger-agrarforschung@ble.de

Erweiterte Suche

Hier gibt es die Möglichkeit, nach Stichworten, Themenfeldern, Projektstatus, Förderprogrammen, Laufzeiten und Einrichtungen zu suchen:

Erweiterte Suche.