Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

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Titel: Auswertung von Zeitbudgets, Ernährungsstilen und Mahlzeitenmustern (Ernährungsbericht 2004)
Beschreibung (dt.): Im Rahmen der Erstellung des Ernährungsberichtes 2004 wurde 1999 zwischen den damaligen Ministerien BML und BMG beschlossen, zum Thema "Auswertung von Zeitbudgets, Ernährungsstilen und Mahlzeitenstrukturen" eine Studie anfertigen zu lassen. Die Studie hat zum Ziel, die Zeitverwendung für die Ernährung in Deutschland auf Basis der Zeitbudgetdaten des Statistischen Bundesamtes (SBA) von 1991/92 zu analysieren. Die Nutzung der Datenerhebungen des SBA ermöglichen Differenzierungen zwischen West- und Ostdeutschland und eine Unterscheidung nach Familien-Haushaltstypen. Die Analyse soll in drei Bearbeitungsblöcken erfolgen. Zunächst soll ein repräsentativer Überblick zum Ernährungsverhalten (u.a. Zeitbedarf) verschiedener Bevölkerungsgruppen erstellt werden. Im zweiten Arbeitsblock soll die soziale Dimension (u.a. Geselligkeit, Kommunikation) des zeitlichen Ernährungsverhalten geprüft werden. Schließlich sollen die gewonnenen Daten genutzt werden, um Ernährungs-Zeit-Typen von Personen- und Familienhaushalten zu ermitteln.
Ergebnis (dt.): Die Studie verglich die Zeitbudgetdaten des Statistischen Bundesamtes von 1991/92 partiell mit den aktuellen Daten von 2001/2002. Das umfangreiche und repräsentative Datenmaterial führte zu statistisch gesicherten Ergebnissen, bei denen bereits Unterschiede von wenigen Minuten in der Zeitverwendung sowie von einigen Prozenten bei den Beteiligungsgraden als signifikant bewertet werden konnten. Aufgrund der gewonnenen Erkenntnisse konnten sowohl umfangreiche Aussagen zu Zeitverwendungsmustern der Ernährung im Alltagskontext in Deutschland vor allem bezogen auf ausgewählten Familienhaushalts- und Milieutypen sowie auf speziellen Zielgruppen wie Jugendliche und Rentner als auch ernährungspolitische Empfehlungen getroffen werden. Die wichtigsten Ergebnisse zum Ernährungsverhaltens der deutschen Bevölkerung sind: - Essen ist in Deutschland eine ausgeprägte familien- und haushaltbezogene Angelegenheit. - Von einer Auflösung der herkömmlichen Mahlzeitenstruktur zugunsten eines Essverhaltens „rund-um-die-Uhr“ kann nicht die Rede sein. - Je intensiver die erwerbsbedingten Zeitbindungen sind, desto weniger Zeit nehmen sich Menschen für das Essen. - Die Faktoren Familienstand, Erwerbsstatus und Einkommen beeinflussen die Beteiligung am Außer-Haus-Verzehr am stärksten. - Die Gewährleistung der täglichen Ernährungsversorgung liegt nach wie vor in Frauenhand. Diese Erkenntnisse der Studie belegten den Trend zu einer Zunahme des Außer-Haus-Verzehrs und damit die Bedeutung von Qualitätsstandards für die Ernährungsversorgung in Hinblick auf die Gesundheitsprävention der Bevölkerung. Die erzielten Ergebnisse liefern die Grundlagen für die zukünftige Ernährungs- und Verbraucherpolitik als Informations- und Entscheidungsgrundlage und flossen in den Ernährungsbericht 2004 ein.
Laufzeit: Beginn: 01.08.2002 / Ende: 31.12.2003
Ausf. Einrichtung: Institut für Wirtschaftslehre des Haushalts und Verbrauchsforschung Justus-Liebig-Universität Giessen, Gießen
Förderprogramme: Entscheidungshilfebedarf
Stichpunkte: ernährungsstil; zeitbudget; ernährungsverhalten; ernährungsbericht2004; , Humanernährung