Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

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Titel: Auswirkung unterschiedlicher Perforationsgrade des Stallbodens im Bereich der Hintergliedmaßen von Sauen bei Haltung im Kastenstand
Beschreibung (dt.): Auch nach der Änderung der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung dürfen bis zum 31.12.2012 in Betrieben, die bei Inkrafttreten der Verordnungsänderung Jungsauen und Sauen halten, diese weiter in Kastenständen aufgestallt werden, wenn sie jeweils nach dem Absetzen der Ferkel insgesamt vier Wochen lang täglich freie Bewegung erhalten. Lahmheiten, Klauen- und Gelenkschäden, die als Folge der Fixierung im Kastenstand auftreten stellen eine wichtige Abgangsursache in Sauenbeständen dar. Im Abferkelbereich, in dem Sauen mehrheitlich einzeln und im Kastenstand fixiert gehalten werden, soll die Bodengestaltung einerseits eine große Fußungsfläche aufweisen, andererseits müssen die Öffnungen der Roste groß genug sein, dass die Sau ihren Kot durch die Löcher durchtreten kann. Ferner sollen Fußungsflächen und Perforationen für die Ferkel verletzungssicher sein. Im Rahmen des vorliegenden Forschungsvorhabens soll beurteilt werden, welcher Zusammenhang zwischen verschiedenen Bodenperforationen im Stand-/Liegebereich von fixierten Sauen in der Abferkelbucht und der Tiergesundheit - insbesondere in bezug auf Klauen und Gelenke - besteht. Es ist geplant hierbei auch Abliege-, Ruhe-, Säuge- und Aufstehverhalten sowie ökonomische Parameter zu untersuchen.
Ergebnis (dt.): Es wurden drei verschiedene Perforationsgrade handelsüblicher Fußböden (Gusseisen bzw. Kunststoff) in gerader und diagonaler Aufstellung des Kastenstandes geprüft. Insgesamt wurden 472 Würfe untersucht. Ein einheitlicher Perforationsgrad von < 10 % im gesamten Kastenstand wurde in Variante A realisiert. In Variante B wurde ein einheitlicher Perforationsgrad von ca. 40 % im gesamten Kastenstand umgesetzt und Variante C entsprach einer Kombination von < 10 % Perforation im vorderen Bereich und ca. 40 % Perforation im hinteren Bereich des Kastenstandes.
Weder Fruchtbarkeits-, Aufzuchtleistung oder Ferkelverluste wurden durch die Bodenperforation beeinflusst. Hinsichtlich Klauen-, Gesäuge- und Integumentschäden bei den Sauen wirkte sich eine Perforation von 10 % (Variante A) tendenziell positiv aus. Trotz Vorschäden aus dem Wartestall wurde in der Säugezeit bei dieser Variante (10 % Perforation) ein besseres Ausheilen alter bzw. die Verhinderung neuer Klauenveränderungen beobachtet werden. Statistisch gesichert waren diese Einflüsse jedoch nur in wenigen Fällen. Klauenlänge und Wachstumsgeschwindigkeit der Klauen waren bei Variante A signifikant geringer als bei Variante B. In Bezug auf Aktivitäts-/Ruheverhalten zeigte sich ein stärker perforierter Boden (Variante B) vorteilhafter. Dies wirkte sich ebenfalls günstig auf das Saugverhalten, indem diese Sauen ihre Ferkel länger und öfter saugen ließen als in Variante A und C.
Während ein geringer Perforationsgrad sich vorteilhaft auf die Verletzungsfreiheit bei den Sauen auswirkte, verursachte er dagegen bei den Ferkeln verstärkt Schürfwunden an Karpalgelenken und Zitzen. Die Ursache dafür wird in einer besseren Standsicherheit der Ferkel beim Saugen auf stark perforierten Boden gesehen.
Die Ergebnisse lassen den Schluss zu, dass die Ansprüche der Sau am besten mit einer geringeren Perforation, die aber der Ferkel mit einer höheren Perforation erfüllt werden. Die praxisüblichen Systeme einer Kombination verschiedener Perforationsgrade stellen damit einen Kompromiss zwischen den Ansprüchen von Sau und Ferkel dar, aber noch keine optimale Lösung. Neue Wege – wie z.B. die Nutzung der Abwärme der Sau für die Ferkelnester – könnten weitere Verbesserungen liefern.
Laufzeit: Beginn: 01.08.2006 / Ende: 31.01.2009
Ausf. Einrichtung: Institut für Tierzucht und Tierhaltung mit Tierklinik Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle (Saale)
Förderprogramme: Entscheidungshilfebedarf
Stichpunkte: sauen; bodengestaltung; kastenstände; tierschutz; klauengesundheit; , Tierhaltung
Förderkennzeichen: 2803HS057/1
Dokument zum Download: 03HS057_1.pdf (442,5 KB)

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