Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

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Titel: Ausweitung des ökologischen Landbaus in Deutschland - Voraussetzungen, Strategien, Implikationen und politische Optionen
Beschreibung (dt.): Ziel des Projektes ist die Zusammenführung der bisherigen Diskussion über Strategie-Entwürfe zur Ausweitung des ökologischen Landbaus in Deutschland, deren Prüfung auf Konsistenz und ein Vergleich verschiedener Strategien auf Machbarkeit, Durchsetzbarkeit und Wirksamkeit. Durch Prüfung von Voraussetzungen und Konsequenzen der verschiedenen politischen Optionen unter verschiedenen Szenarien sollen die wissenschaftlichen Grundlagen einer strategischen Planung für die Umsetzung des Ziels einer Ausweitung des ökologischen Landbaus in Deutschland verbessert werden. Dabei wird die Neuausrichtung der Agrarpolitik mit dem Ziel einer nachhaltigen Ausweitung des ökologischen Landbaus und einer stärken Rolle des Verbraucherschutzes berücksichtigt. Das durch die aktuellen Krisen in der Landwirtschaft ausgelöste geänderte Verbraucherverhalten wird im Rahmen einer Verbraucherbefragung in einem frühen Projektstadium ermittelt und in der laufenden Studie berücksichtigt.
Ergebnis (dt.): Die Ausweitung des ökologischen Landbaus ist seit 1998 ein Ziel der Bundesregierung, das im Rahmen der „Agrarwende“-Politik mit 20 % Flächenanteil konkretisiert wurde. Vor die-sem Hintergrund stellte sich im Projekt „Ausweitung des ökologischen Landbaus in Deutschland – Voraussetzungen, Strategien, Implikationen, politische Optionen“ die Frage, mit welchen Strategien und Maßnahmen eine Flächenausdehnung erreicht werden kann. Aus der Analyse des Diskurses relevanter gesellschaftlicher Akteure geht hervor, dass der Stellenwert des Öko-Landbaus für eine nachhaltige Landwirtschaft umstritten ist und er für wenige Akteure ein Leitbild darstellt. In der wissenschaftlichen Diskussion werden die ökolo-gischen Leistungen des Öko-Landbaus weitgehend anerkannt, während eine besondere Nach-haltigkeit des Systems insgesamt auch hier kontrovers diskutiert wird. Eine umfassende Literaturanalyse und Primärerhebungen führen zu dem Schluss, dass die Hemmnisse für eine Ausweitung des ökologischen Landbaus auf allen Ebenen der Wert-schöpfungskette und auf Seiten der Nachfrage verortet sind. Dabei handelt es sich zum Teil um typische Probleme von Nischensegmenten, aber auch um spezifische Probleme dieses Sektors. Die bestehenden Problemlagen führen dazu, dass ein Einstieg in das Öko-Segment nur von wenigen Landwirten, Verarbeitern und Lebensmittelhändlern als ideale Option zur Lösung der von ihnen als dringlich empfundenen eigenen Probleme gesehen wird. Insbeson-dere aus Sicht der Landwirte stellt die ökologische Wirtschaftsweise häufig eine Verschär-fung der betrieblichen Risiken dar. Vor dem Hintergrund der genannten Analysen wurden neun Strategien formuliert und anhand mehrerer Kriterien überprüft. Im Ergebnis kann keine Strategie allein ein deutliches Wachs-tum der ökologisch bewirtschafteten Fläche bewirken. Dies führt zu dem Schluss, dass ein strategisches Konzept auf einem Mix verschiedener Strategieansätze basieren sollte. Für die Austarierung der Strategien und Maßnahmen empfiehlt sich ein partizipativer Prozess, der zu einem mittelfristig und lernfähig angelegten strategischen Gesamtkonzept (Aktionsplan) für den Öko-Sektor führt. Dabei sollte die Zieldiskussion zur Ausweitung des Öko-Landbaus „vom wie viel zum wie“ verlagert und durch qualitative – auch regional- und produktspezifische – Zielsetzungen ergänzt werden.
Laufzeit: Beginn: 01.12.2000 / Ende: 31.03.2004
Ausf. Einrichtung: Forschungsschwerpunkt Biotechnik, Gesellschaft und Umwelt (FSP BIOGUM) Universität Hamburg, Hamburg
Förderprogramme: Entscheidungshilfebedarf
Stichpunkte: ökologischer landbau; diskurs; diskursive politikberatung; technikfolgenabschätzung; gruppendelphi; moderation; sozioökonomie; , Ökonomie