Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Suchergebnis in den Forschungsaktivitäten der Entscheidungshilfevorhaben

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Titel: Weiterentwicklung und Anwendung des Welt-Agrarhandels-Modells WATSIM für Langfristsimulationen der Weltagrarmärkte sowie der Auswirkungen für die Landwitschaft der EU und der Bundesrepublik Deutschland unter Einbeziehung des Modellsystems RAUMIS
Beschreibung (dt.): Auf der Basis des bestehenden Welt-Agrarhandelsmodells SPEL-TRADE soll ein System entwickelt werden, das in der Lage ist, die Auswirkungen sowohl von (agrar-)politischen Veränderungen als auch von langfristigen Entwicklungen der Rahmenbedingungen auf die Weltmarktpreise sowie die Mengenentwicklung von Agrarprodukten in der Europäischen Union sowie ihrer Handelspartner zu analysieren. Hierzu wird das Modellsystem in wesentlichen Aspekten weiter zu entwickeln sein. In Kooperation mit anderen Forschungsgruppen sollen wohl spezifizierte Szenarien in Form von auf breitem Konsens beruhenden Annahmen über die Entwicklung der wichtigsten Einflußfaktoren bestimmt und so langfristige Veränderungen von Preisen und Handelsströmen entwickelt werden. Durch Veränderung der Annahmen soll der Einfluß der verschiedenen Faktoren bestimmt werden. Mit Hilfe des Modellsystems RAUMIS sollen die Anpassungsreaktionen der Landwirtschaft in der Bundesrepublik Deutschland auf diese Entwicklungstendenzen analysiert werden. Hierfür sind zwischen den beiden Modellsystemen geeignete Schnittstellen zu schaffen.
Ergebnis (dt.): Ziel des Projektes war es, ein System zu erstellen, mit dem Projektionen und Simulationen für die Weltagrarmärkte nicht nur mittelfristig, sondern auch langfristig möglich sind. Um die Auswirkungen auf den landwirtschaftlichen Sektor der EU sowie der Mitgliedsländer analysieren zu können, sollte auch eine Schnittstelle RAUMIS geschaffen werden. Im Modell werden die intrasektoralen Verflechtungen zwischen Roh- und Verarbeitungsprodukten sowie zwischen der tierischen Produktion und dem Futtermittelverbrauch explizit berücksichtigt. Durch Einbeziehung wichtiger sozioökonomischer Rahmenbedingungen, wie der Flächen- und Wasserverfügbarkeit, der Einkommens- und Urbanisierungsentwicklung, können die Veränderungen auf der Angebots- und Nachfrageseite insbesondere in der längeren Frist präziser und transparenter vorausgeschätzt werden.
Bevölkerungs- und Einkommenswachstum erwiesen sich neben anderen Faktoren als die treibenden Kräfte der zunehmenden Konsumnachfrage, während weitere Produktivitätszunahmen und die Ausweitung bewässerter Flächen wesentliche Ursachen für die steigende Agrarproduktion sind. Allerdings sind die getroffenen Annahmen zu den verschiedenen Faktoren einer zum Teil erheblichen Unsicherheit unterworfen. Die Ergebnisse zum Reformpaket Agenda 2000 zeigen, dass dieses einen wichtigen Schritt hin zur Lösung von Problemen auf europäischen Agrarmärkten darstellen: Die Absenkung des Interventionspreises für Getreide führt die Marktpreise insbesondere für Weizen an das Weltmarktpreisniveau heran und erlaubt damit bereits mittelfristig in ausreichendem Umfang Weizenexporte ohne Subventionen. Auch im Grobgetreidebereich wird die Notwendigkeit zur Interventionen, vor allem langfristig, reduziert. Bei Rindfleisch sollten der Produktionsrückgang und die Erhöhung der Nachfrage dazu führen, dass trotz weiterhin bestehendem Preisabstand zum Weltmarkt eine Intervention in durchschnittlichen Jahren vermieden werden kann.
Laufzeit: Beginn: 01.06.1997 / Ende: 31.05.1999
Ausf. Einrichtung: Institut für Agrarpolitik, Marktforschung und Wirtschaftssoziologie Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Bonn
Förderprogramme: Entscheidungshilfebedarf
Stichpunkte: politik-informationssystem; welthandelsmodell; agrarsektormodell; spel-trade; raumis 96; lineare programmierung; szenario; gleichgewichtsmodell; , Ökonomie