Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Projekte in den Förderprogrammen des BMEL, betreut durch den Projektträger BLE (PT BLE)

Ergebnis der Suche

Zurück zum Suchergebnis

Titel: Untersuchungen zu genetisch bedingten Unterschieden in der Parasitenresistenz von Legehennen - Testung unter den Bedingungen einer Stations- und Feldprüfung
Beschreibung (dt.): Die in der ökologischen Legehennenhaltung genutzten genetischen Herkünfte sind angesichts des höheren Parasitendrucks in unterschiedlichem Maße für die Freilandhaltung geeignet. In der Nutzung genetisch bedingter Unterschiede in der Parasitenresistenz wird ein erfolgversprechender Ansatz zur Verbesserung der Tiergesundheit gesehen. In einer Stationsprüfung sind sechs verschiedene Herkünfte (n = 40 pro Herkunft) im Rahmen einer experimentellen Infektion mit Ascaridia galli bezüglich ihrer genetisch bedingten Resistenz zu prüfen. Es sind an drei Terminen Kotproben von jeder Herkunft zur Bestimmung der Parasiteneizahl zu nehmen. Am Ende des 100-Tagetests sind alle Tiere zu schlachten und der Dünndarm einer parasitologischen Sektion zu unterziehen. Es sind zu den Zeitpunkten der Kotprobenentnahmen die Körpergewichte, die Legeleistung, die Eigewichte sowie der Futterverbrauch zu ermitteln. Entsprechend den Ergebnissen aus der Stationsprüfung sind in der anschließenden Feldprüfung vier Herkünfte auszuwählen. In die Auswahl sind jeweils die zwei Herkünfte zu nehmen, die sich als besonders resistent bzw. anfällig erwiesen haben. Jede der Herkünfte wird auf zehn ausgewählten Legehennenbetrieben (n = 10 pro Herkunft) des ökologischen Landbaus Das Gesamtziel der Untersuchungen ist, genetisch bedingte Unterschiede in der Resistenz gegenüber Wurminfektionen an Hühnern verschiedener genetischer Herkünfte auf der Basis experimenteller Infektionen in der Stationsprüfung und anschließend natürlicher Infektionen in der Feldprüfung darzustellen und damit deren Eignung zu überprüfen.
Ergebnis (dt.): Die in der ökologischen Geflügelhaltung genutzten genetischen Herkünfte eignen sich aus verschiedenen Gründen in unterschiedlichen Maß für diese Verfahren. Die Bewertung der Eignung reduziert sich bisher im Wesentlichen auf Aspekte der Leistung (u.a. Eizahl, Eigewicht, Futterverwertung) sowie in gewissem Maße des Verhaltens (u.a. Kannibalismus). Aspekte der Tiergesundheit werden häufig auf Mortatiltätsraten reduziert, so dass u.a. subklinisch verlaufende Erkrankungen unberücksichtigt bleiben. In ökologischen Haltungsverfahren für Legehennen zählen die Parasitosen, insbesondere die Helminthosen, vor allem verursacht durch Ascaridia galli, Capillaria-Arten und Heterakis gallinarum, zu den bedeutendsten Erkrankungen (KAUFMANN und GAULY, 2009). Der notwendige Medikamenteneinsatz verursacht Kosten, führt zu Wirkstoffresistenzen, bedingt Rückstandsprobleme und belastet die Umwelt, was den elementaren Zielsetzungen ökologischer Tierhaltung widerspricht. In der Nutzung genetisch bedingter Unterschiede in der Parasitenresistenz kann ein erfolgsversprechender Ansatz zur Reduktion der Problematik gesehen werden. Es wurden bereits züchterisch nutzbare Resistenzen gegenüber Endoparasiteninfektionen bei verschiedenen Tierarten und Rassen beschrieben (ISRAEL, 1975; GAULY et al., 2002). Die Arbeiten beziehen sich allerdings bisher ausschließlich auf künstliche Infektionen mit nur einem Innenparasit (Monoinfektion) und wurden darüber hinaus nur an wenige Genotypen durchgeführt. Entsprechend ist die Einbeziehung weiterer im ökologischen Landbau eingesetzter Herkünfte notwendig. In einem zusätzlichen Schritt muss auch die Schätzung der Resistenz unter Feldbedingungen, d.h. unter der Situation von Mischinfektionen erfolgen. Möglicherweise lassen sich daraus unterschiedliche Empfehlungen ableiten. Das Gesamtziel des Projekts ist es, genetisch bedingte Unterschiede in der Resistenz gegenüber Wurminfektionen an Legehennen verschiedener genetischer Herkünfte auf der Basis einer experimentellen (Stationsprüfung) und anschliessend einer natürlichen Infektion (Feldprüfung) darzustellen und damit deren Eignung für die Bedingungen der Boden- bzw. Freilandhaltung zu bewerten.
Die daraus resultierenden Ergebnisse sollen praktischen Landwirten des ökologischen Landbaus als Entscheidungshilfe bei der Genotypenwahl dienen und Zuchtunternehmen mögliche Perspektiven der Gestaltung von Zuchtprogrammen aufzeigen.
Ergebnis (engl.): The value of laying hen genotypes used under organic production systems is often evaluated based on traits of direct economic importance (laying performance, feed conversion rate), partly behaviour and animal health traits, which is mostly reduced to mortality rate. Subclinical diseases are not taken into account. However, helminth infections caused by Ascaridia galli, Capillaria species and Heterakis gallinarum are important diseases in organic poultry production systems (KAUFMANN and GAULY, 2009). Traditional control of helminth infections is heavily depended on the use of anthelminthics. This may lead to the development of drug resistance, economic looses, a negative ecological impact and chemical residues. Furthermore, the regular use of such drugs is not in sense of organic regulations and ideas of an appropriate animal production. Over the past years, evidence has emerged that suggests a genetic basis for resistance to gastrointestinal nematodes in various species and breeds (ISRAEL, 1975; GAULY et al., 2002). However, studies were mainly done based on experimental infections with one parasite species and a limited number genotypes. Therefore a study including more relevant genotypes is necessary to evaluate the resistance under controlled conditions. Referring to the results, the next step is to challenge the genotypes under field conditions which reflects the common situation of a natural mixed infection. Therefore, the aim of the study is to evaluate genetic differences in parasite resistance between commercial genotypes based on a study under controlled conditions (experimental infection) and a study under field condition (natural mixed infection). Based on the results it should be possible to recommend certain genotypes which are more suitable for free range and organic farming systems regarding the aspect of parasite resistance.
Laufzeit: Beginn: 01.11.2007 / Ende: 30.09.2010
Ausf. Einrichtung: Georg-August-Universität Göttingen - Fakultät für Agrarwissenschaften - Institut für Tierzucht und Haustiergenetik, Göttingen
Themenfelder: Tiergesundheit, animal health
Förderprogramme: Bundesprogramm ökologischer Landbau
Schlagworte: Ökologischer Landbau, organic farming, Tierzucht, animal breeding, Hygiene, hygiene, Prävention, Prevention, Geflügel, poultry, Tiergenetische Ressourcen, animal genetic resources, Parasitologie, parasitology
Stichpunkte: Monogastrier, Veterinärwesen, Haustiergenetik
Förderkennzeichen: 2806OE140
Dokument zum Download: Schlussbericht 06OE140.pdf (480 KB)

Kontakt:

Benutzen Sie unser Kontaktformular
oder E-Mail an
boel-forschung@ble.de

Erweiterte Suche

Hier gibt es die Möglichkeit, nach Stichworten, Themenfeldern, Projektstatus, Förderprogrammen, Laufzeiten und Einrichtungen zu suchen:

Erweiterte Suche.