Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Projekte in den Förderprogrammen des BMEL, betreut durch den Projektträger BLE (PT BLE)

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Titel: Vergleichende Untersuchung autochthoner und allochthoner Gehölze zur Begrünung von Extremstandorten unter dem Aspekt der Wuchsgebietsabgrenzung - Entwicklung von Qualitätskriterien aus ingenieurbiologischer Sicht
Beschreibung (dt.): Die Begrünung von Trockenstandorten mit Gehölzen im Rahmen von Straßenbaumaßnahmen ist aufgrund unkalkulierbarer Witterungsbedingungen bei oft schlechtem Anwuchserfolg sehr kosten- und arbeitsintensiv. Häufig ist zusätzlich der Einsatz bautechnischer Maßnahmen notwendig, um die Standsicherheit der Böschung zu gewährleisten. Das Gelingen einer solchen Maßnahme kann v.a. auf Extremstandorten durch die gezielte Auswahl autochthoner Gehölze deutlich verbessert werden. Die dazu notwendigen Qualitätskriterien aus ingenieurbiologischer Sicht sollen durch eine vergleichende Pflanzung zwischen Gehölzen fremder und definierter regionaler Herkunft ermittelt werden. Langfristiges Ziel sind die Vermeidung der genetischen Verarmung bei Straßenböschungen, ein Verzicht auf bautechnische Maßnahmen bei der Böschungsbefestigung und einer deutliche Kostenreduzierung bei der Pflege der Böschungen v.a. in der Anwuchsphase.
Ergebnis (dt.): Vor dem Hintergrund der Erhaltung natürlicher Ressourcen, der Förderung der Biodiversität und der Schonung einheimischer genetischer Ressourcen ist es im forstwirtschaftlichen bzw. gartenlandschaftsbaulichen Bereich wichtig, die Verwendung von autochthonem, also herkunftsnahem Pflanzenmaterial zur Erhaltung lokaler Gehölze voranzutreiben. In diesem Vorhaben wurden vergleichende Pflanzungen unterschiedlicher Herkünfte (autochthon, allochthon) unter unterschiedlichen Praxisbedingungen zur ingenieurbiologischen Sicherung von Ausgleichsflächen praktiziert. Außerdem wurde der Einfluss der Pflanzqualität (Jungpflanzen, leichte Sträucher) und des Substrats (Oberboden, Rohbo-den) auf Aufwuchserfolg, Vitalität, Wachstum, Wurzelentwicklung und Kosten der Bestandsgründung geprüft. Dazu wurden gemischt bepflanzte Parzellen der Artenzusammensetzung Prunus spinosa (Schlehe), Crataegus monogyna (eingriffliger Weißdorn), Euonymus europaea (Pfaffenhüt-chen), Rhamnus frangula (Faulbaum) und Carpinus betulus (Hainbuche) einheitlich nach Pflanzqua-lität und Herkunft angelegt. Die Untersuchungen zeigten, dass die Pflanzenherkunft von großer Bedeutung für den Aufwuchs war. Gebietseigene Pflanzen erzielten insgesamt ein besseres Aufwuchsergebnis als Pflanzen nicht regionaler Herkunft. Der bessere Erfolg war bei den leichten Sträuchern deutlicher als bei den Jungpflanzen und zeigte sich sowohl auf Roh-boden als auch auf Oberboden. Ein deutlicher Einfluss der Pflanzenherkunft auf die Wurzelentwicklung war nicht er-kennbar. Auch das Sprosswachstum unterschied sich bei den Herkünften im Allgemeinen nicht. Die Kostenrechnung ergab, dass insgesamt eine vergleichbare oder je nach Artzusammensetzung eine sogar wesentlich bessere ökonomische Bewertung gebietseigener Pflanzen erreicht werden konnte. Mit der Kostenrechnung konnte außerdem belegt werden, dass die Verwendung von Jungpflanzen anstelle der üblicherweise verwendeten leichten Sträucher mit einer immensen Kosteneinsparung verbunden ist.
Laufzeit: Beginn: 01.11.2001 / Ende: 31.10.2004
Ausf. Einrichtung: Abteilung Landespflege Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau, Veitshöchheim
Förderprogramme: Vorhaben ist keinem Programm zugeordnet
Stichpunkte: begrünung; gehölze; autochthon; allochthon; ingenieurbiologie; baumschule; gartenbau; , Landespflege