Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Projekte in den Förderprogrammen des BMEL, betreut durch den Projektträger BLE (PT BLE)

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Titel: Wissenschaftliche Bewertung von Forschungsergebnissen zum Thema " Einfluss unterschiedlicher Pflanzenschutzmassnahmen auf den Mykotoxingehalt und Fusarium-Besatz im Erntegut von Getreide"
Beschreibung (dt.): In verschiedenen Untersuchungen der letzten Jahre hat sich gezeigt, dass pflanzenbauliche Maßnahmen, insbesondere Pflanzenschutzmaßnahmen, das Auftreten von Ährenfusariosen und die dadurch bedingte Kontamination mit Mykotoxinen im Getreide beeinflussen können. Nur wenige Fungizide konnten das Auftreten von Fusariosen in der Getreideähre verhindern und damit die Mykotoxinbelastung reduzieren. In einigen Fällen wurde nach Fungizidanwendungen auch eine Erhöhung des Fusarium-Befalls und der Mykotoxinbelastung gefunden. Daher soll im Rahmen dieses Kurzprojektes die wissenschaftliche Bewertung von Forschungsergebnissen zum Einfluss von Pflanzenschutzmaßnahmen auf das Auftreten von Getreidefusariosen erfolgen. Es sollen die aktuelle Literatur, der gegenwärtige Kenntnisstand aus Freilandversuchen sowie der Abschlussbericht zum Forschungsauftrag 95HS024 ausgewertet werden. Ein unmittelbarer Informationsaustausch mit den betreffenden Versuchsanstellern ist vorgesehen. Aufgrund der so erarbeiteten Situationsanalyse sollen Handlungsempfehlungen zur Vermeidung des Auftretens von Getreidefusariosen und möglichen Mykotoxinkontaminationen abgeleitet werden, um sie als Entscheidungshilfe bei der Festlegung pflanzenschutzrechtlicher Vorgaben verfügbar zu haben.
Ergebnis (dt.): Ausgangspunkt der durchgeführten wissenschaftlichen Bewertung waren Erkenntnisse im Rahmen des vom BMVEL finanzierten Forschungsauftrages "Untersuchungen zum Einfluss unterschiedlicher Pflanzenschutzmaßnahmen auf den Mykotoxingehalt und Fusarium-Besatz im Erntegut von Getreide" (95HS024). Im Rahmen dieses Projektes konnten mit Fungizidbehandlungen zum Zeitpunkt der Blüte (Wirkstoffe Metconazol und Tebuconazol) die höchsten Wirkungsgrade (50 - 60 %) erzielt werden. Sowohl der Ährenbefall als auch die Mykotoxingehalte wurden deutlich vermindert. Untersuchungen zum Einfluss strobilurinhaltiger Fungizide zu bestimmten Entwicklungsstadien ergaben, dass es in Folge dieser Maßnahmen zu einer Erhöhung der Mykotoxingehalte im Korn kommen kann. Dieser Effekt kann durch Kombination dieser Mittel mit Azol-haltigen Fungiziden vermindert werden. Gemäß der Bewertung des Projektnehmers (01HS052) lässt sich in den bundesweiten Systemversuchen, die im Bericht zum Projekt 95HS024 aufgeführt sind, keine besondere Problematik bezüglich der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln ableiten. Allgemein sollten bei Ährenbehandlungen Azolfungizide bzw. Kombinationen von Azolfungiziden mit Strobilurinen stets mit der empfohlenen Aufwandmenge zur Anwendung kommen. Zusammenfassend wird festgestellt, dass das Auftreten von Fusarien im Getreide im wesentlichen durch die Faktoren Vorfrucht, Bodenbearbeitung, Sortenwahl, Inkulummaterial und Witterung beeinflusst wird. Das Risiko eines Ährenbefalls mit Fusarien ist vorrangig durch die Gestaltung der Fruchtfolge und Bodenbearbeitung sowie durch die Aussaat gering anfälliger Sorten deutlich zu vermindern.
Laufzeit: Beginn: 01.10.2001 / Ende: 31.01.2002
Ausf. Einrichtung: Institut für Pflanzenkrankheiten Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Bonn
Förderprogramme: Entscheidungshilfebedarf
Stichpunkte: ackerbau; integrierter pflanzenschutz; pflanzenbauliche verfahren; lückenindikation; pflanzengesundheit; verbraucherschutz; auswirkungen von pflanzenschutzmitteln; mykotoxine; getreide; strobilurine; gesundheitlicher_verbraucherschutz; kleinprojekt; , Pflanzenschutz