Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Projekte in den Förderprogrammen des BMEL, betreut durch den Projektträger BLE (PT BLE)

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Titel: Wuchsdepressionen von Gehölzarten im Baumschulbereich
Titel (englisch): Growth depression of woody plants in tree nurseries
Beschreibung (dt.): Baumschulen kultivieren eine Reihe von Gehölzen, bei denen im Nachbau verminderte Wuchs- und Ertragsleistungen auftreten. Für dieses Phänomen hat sich ursprünglich der Begriff Bodenmüdigkeit eingebürgert.Typische Merkmale dieser Erscheinung sind Wuchsdepressionen der Gehölze, die selektive Wirkung auf artgleiche oder artverwandte Pflanzen, die Immobilität des Phänomens, seine Persistenz manchmal über diverse Nachkulturen und Jahre hinaus und die Reversibilität (Erholungsfähigkeit der Gehölze auf e. a. Standort). Sie betrifft zumeist die Arten aus der Familie der Rosaceen, die einen hohen Anteil an der Gesamtproduktion der Gehölze haben. Einige bodenbürtige Ursachen für Wuchsdepressionen sind wie z.B. Nematoden, Actinomyceten oder Verticillium bekannt. Die Forschung im Bereich der Nachbauprobleme wurde Anfang/Mitte der 90er weitgehend eingestellt, weil im konventionellen Baumschulbereich wegen der effektiven Bodenentseuchung kein akuter Bedarf mehr gesehen wurde. Es existieren einzelne Ansätze für vorbeugende Fruchtfolgen. Deren Wirkung und ihre Nachhaltigkeit ist unbekannt. Das Ziel des Projektes ist: I. eine Bestandsaufnahme, Zusammenfassung und Bewertung des Forschungsstandes und des aktuellen Praxiswissens über spezifische Wuchsdepressionen in der Gehölzproduktion, II. die Entwicklung von Forschungsstrategien auf dieser Basis, nach den noch unbekannten Ursachen dieser Wuchsdepressionen
Ergebnis (dt.): Im Rahmen des Projektes wurden wissenschaftliche und populäre Veröffentlichungen zum Themenbereich Wachstumsdepressionen, Nachbauprobleme, Bodenmüdigkeit und Allelopathie recherchiert und ausgewertet. Es wurden Praktiker, Berater und Wissenschaftler befragt und die jeweiligen Ergebnisse in 3 Workshops diskutiert. Rosaceae sind von den Nachbauproblemen am stärksten betroffen. Die größte wirtschaftliche Bedeutung haben dabei Rose und Apfel. Mit großer Sicherheit kann ein Zusammenhang zwischen einem Befall mit Aktinomyceten und einer Reduktion des vegetativen Wachstums bei Malus festgestellt werden. Obwohl andere Rosaceae davon ebenfalls betroffen sind, konnten als Ursache für die Müdigkeit bei Rosen, bisher keine Aktinomyceten festgestellt werden. Wuchsdepressionen bei Rosen werden in erster Linie von Nematoden ausgelöst. Es konnte aber nachgewiesen werden, dass es darüber hinaus weitere, bisher unbekannte Faktoren gibt, die bei Rosen Wuchsdepressionen verursachen können. Es wurden verschiedene Fragestellungen erarbeitet, die in kurz-, mittel- und langfristigen Projekten bearbeitet werden müssen, um die Ursache der Wuchsdepressionen bei Gehölzen zu klären. Dazu gehören zum einen die Erarbeitung von Methoden (z. B. Kultur von Aktinomyceten und phytopathogenen Nematoden zu Versuchszwecken, Entwicklung von Verfahren zur sicheren Identifikation von Bodenorganismen) und zum anderen die Klärung grundlegender Zusammenhänge. Beispielsweise ist noch nicht geklärt, warum besonders Rosaceae von Nachbauproblemen betroffen sind, auf welche Weise die Wuchsdepressionen bei der Pflanze ausgelöst werden, welche Schaderreger auf welchen Böden auftreten, welche Organismen zur biologischen Bekämpfung verwendet werden können, ob und wie man sie im Boden fördern oder nach einer Animpfung erhalten kann, welche Rolle Ausscheidungen von Mikroorganismen und Pflanzen spielen, ob eine Behandlung von Saatgut einen wirksamen Schutz für die Jungpflanze bedeuten kann und welchen Einfluss Kulturfolgen und Kulturmaßnahmen haben.
Ergebnis (engl.): Scientific and popular literature on growth reduction, replant disease, soil sickness and allelopathy has been collected and interpreted. Grower, adviser and scientists have been interviewed and the findings have been discussed during 3 workshops.
The plant family Rosaeceae is mostly involved in replant diseases. Rosa and Malus are of most economic significance in this family. It is supposed that actinomycetes are involved in vegetative growth reduction and yield decline in replanted apple orchards. Although other Rosaceae become attacked too, there is no evidence for participation of actinomycetes in Rosa replant disease until now. Growth reduction in Rosa is mostly caused bei nematodes. The existance of other still unknown factors can be proofed. Different questions for later research on replant diseases in tree nursery have been formulated. First of all several methods have to be developed (cultivation of actomycetes and nematodes for experimental use and methods for certain identification of organisms from soil etc.). After that basic interrelations of soil organisms, soil and plant have to be clarified. It is not known why prior to all other families Rosaceae are involved in replant diseases. What exactly causes the growth reduction in involved plants (physiological)? Which pathogens are related to which soil? Which organisms could be used for biological control? How can these organisms be advanced in soil or how can they be kept after an inoculation? Of what significance are exsudats of microorganisms and plants? Does a seed treatment present an effective protection of the seedling and of which influence are crop rotation and cultivation?
Laufzeit: Beginn: 01.11.2002 / Ende: 31.10.2003
Ausf. Einrichtung: Institut für Zierpflanzenbau, Baumschule und Pflanzenzüchtung Universität Hannover, Hannover
Förderprogramme: Bundesprogramm ökologischer Landbau
Stichpunkte: skizze_rili; antrag_rili; baumschule; pilzkrankheiten; schädlinge; wuchsdepressionen; ursachen; fruchtfolgen; Pflanzenbau, Pflanzenschutz