Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Projekte in den Förderprogrammen des BMEL, betreut durch den Projektträger BLE (PT BLE)

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Titel: Untersuchung von sechs Fütterungsstrategien mit Futtermitteln 100% ökologischer Herkunft auf biologische Leistungen, Gesundheitsstatus, Verlustgeschehen und Wirtschaftlichkeit bei Saug- und Aufzuchtferkeln im ökologischen Landbau
Beschreibung (dt.): Das vTI soll das Arbeitspaket 'Impact of different types of local concentrates on productivity, health, behavior and welfare of pigs and poultry in different production phases' leiten sowie eigene Fütterungsversuche mit Schweinen im Rahmen dieses Arbeitspakets durchführen. Das Ziel des vom vTI geleiteten Arbeitspakets ist die Testung verschiedener regional verfügbarer Eiweißfuttermittel auf deren Eignung in der ökologischen Schweine- und Geflügelerzeugung. In den eigenen Fütterungsversuchen des vTI soll geprüft werden, ob eine einphasige Ferkelfütterung auf Basis 100 % ökologischer Futtermittelausgangsstoffe gesunde und leistungsstarke Ferkel gewährleisten kann. Zusätzlich sollen die Rauhfuttermittel Stroh und Klee-Gras-Silage in Kombination mit der einphasigen Ferkelfütterung miteinander verglichen werden. Da das zu prüfende Ferkelfutter für die Säuge- und Aufzuchtphase dem Futter für die laktierende Sau entspricht, ginge mit dieser Fütterungsstrategie eine deutliche Verringerung des logistischen Aufwandes in der gesamten Futtervorratshaltung einher. Zusätzlich bestehen arbeitswirtschaftliche Einsparpotenziale bei einer Futtervorlage für Sauen und Ferkel in einem Arbeitsgang. Ein Ferkelerzeugungsbetrieb müsste dann zusätzlich nur noch eine zweite Ration für die tragenden Sauen bevorraten, die wiederum nur eine Teilmenge der vorhandenen Komponenten benötigt. Für die ökologisch wirtschaftenden Ferkelerzeugungsbetriebe ist dieser Komplex von besonderer Relevanz, da hier eher kleinformatige Betriebsstrukturen mit eingeschränkten Mechanisierungs- und Automatisierungspotenzialen bestehen.
Ergebnis (dt.): Ökolandbau ist ein Low External Input System. Daher sollte die Nährstoffversorgung vollständig ökologischer und weitestgehend eigenbetrieblicher (Low External Input) Herkunft sein. Dies scheint für Ferkel mit ihrem hohen Nährstoffanspruch bei gleichzeitigem Mangel an Öko-Futtermitteln mit hoher Proteinqualität problematisch. Daher wurden 6 einphasige Fütterungsstrategien – 3 100%-Bio-Konzentratfutter (High, Medium & Low External Input – HEI, MEI, LEI) kombiniert mit 2 Raufuttern (Klee-Gras Silage, Stroh) – an jeweils 24 Würfen mit insgesamt 1509 Ferkeln vom 14. – 63. Lebenstag bei 7-wöchiger Säugezeit am Thünen-Institut für Ökologischen Landbau, Trenthorst, auf Lebendmasseentwicklung, Krankheits- und Verlustgeschehen sowie Wirtschaftlichkeit überprüft. HEI (28% betriebseigene Rationskomponenten) ist ein kommerzielles Ferkelfutter mit hoher Energie- und Aminosäuren-Ausstattung, MEI (78% betriebseigen) ist das Trenthorster Ferkelfutter mit mittlerer Ausstattung und LEI (87% betriebseigen) ist das Trenthorster Laktationsfutter mit einer für Ferkel nur marginalen Energie- und Aminosäuren-Ausstattung. Die Lebendmasseentwicklung wurde statistisch signifikant vom Konzentratfuttertyp, nicht aber vom Raufuttertyp beeinflusst. Die Tageszunahmen in der Gesamtversuchsperiode waren mit 357 g beim kommerziellen und Trenthorster Ferkelfutter gleich und nur um 14 g bzw. 4% besser als beim Laktationsfutter. Das Krankheitsgeschehen (4,4% behandelte Ferkel) und die Verlustrate (2,5%) verliefen unabhängig von den 6 Fütterungsstrategien auf niedrigem Niveau. Die Konzentratfutterkosten zur Erzeugung eines gewichtsstandardisierten Ferkels betrugen beim Trenthorster Ferkel- und Laktationsfutter nur 57% bzw. 49% der Kosten des Zukauffutters. Die Nutzung des Laktationsfutters bringt auch deutliche arbeitswirtschaftliche Vorteile hinsichtlich Futterzubereitung, Lagerung und Futtervorlage, da ein Ferkelerzeuger dann nur noch die zwei Futtertypen „laktierende und tragende Sauen“ benötigt. Trotz uneindeutiger Ergebnisse raten wir zu Klee-Gras-Silage als Raufutterquelle. Der Einsatz von Laktationsfutter zur einphasigen Ferkelfütterung kann aber nur solchen Betrieben empfohlen werden, bei denen die Säugezeit mindestens 7 Wochen beträgt, ein hoher Betreuungs-, Hygiene- sowie Gesundheitsstatus besteht und bei denen der Landwirt über ausreichend Schweineverstand (pig sense) verfügt.
Ergebnis (engl.): Organic agriculture is a low external input system. Hence, livestock’s dietary nutrient supply should be of complete organic and of predominantly farm own origin. This is problematic for piglets due to their high nutrient requirement and simultaneous lack of organic feed with high protein quality. Therefore, 6 one-phase feeding strategies - 3 types of concentrate diets of various 100% organic feed composition (high, medium, and low external input type) combined with 2 roughages (grass-clover-silage or straw as organically obligatory roughage source) - are tested for piglets’ performance, health status, losses, and economy at the Thuenen-Institute of Organic Farming, Trenthorst, Germany. 24 litters per feeding strategy (1.509 piglets) are examined from day 14 – 63 post natum with a 7 week suckling period. High external input type (28% farm own origin) is a commercial concentrate diet for piglets with high energy and amino acid supply, medium external input type (78% farm own origin) is the Trenthorst own piglet diet with medium supply, and low external input diet (87% farm own origin) is the Trenthorst own diet for lactating sows with only marginal energy and amino acid supply for piglets. Performance is significantly influenced by the concentrate diet type but not by the roughage source. Daily weight gain during the 49 day test period is at the same level for the commercial and for the Trenthorst own piglet diet (357g) and only 4% higher than compared to the lactating diet. Medical treatments (4.4% of the piglets) and losses (2.5% of the piglets) are at a low level and independent from the 6 feeding strategies. The lactating diet and the Trenthorst piglet diet generate only 49% resp. 57% of the commercial diet costs for a piglet of standardised live weight. Lactating diet has lowest logistical impact. However, lactating diet strategy demands a high level of herd health and of management quality and is very strictly associated with an at least 7 week suckling period.
Laufzeit: Beginn: 01.10.2011 / Ende: 31.01.2015
Ausf. Einrichtung: Johann Heinrich von Thünen-Institut Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei - Institut für ökologischen Landbau, Westerau
Themenfelder: Tierernährung, animal nutrition
Förderprogramme: Bundesprogramm ökologischer Landbau
Schlagworte: Erzeugung, production, Ökologischer Landbau, organic farming, Tierschutz, Tierwohl, animal welfare, Futtermittel, animal feed, Futterbau, feed crop production, Herkunft, provenance, Schweine, pigs, Klee, clover, Diversifizierte Produktion, diversified production, Fleisch, meat
Stichpunkte: Ferkelaufzucht, betriebeigene Futtermittel, Kleegras, 7 wöchige Säugezeit, Core Organic
Förderkennzeichen: 2811OE021
Dokument zum Download: Praxismerkblatt.pdf (698,2 KB) Abschlussbericht 11OE021.pdf (195,1 KB)

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