Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Suchergebnis in den Forschungsaktivitäten der Entscheidungshilfevorhaben

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Titel: Bewertung des Einflusses verschiedener Nutzorganismen auf Rhizosphärengemeinschaften
Beschreibung (dt.): Biologische Pflanzenschutzmittel auf der Basis bakterieller Antagonisten stellen eine umweltfreundliche und innovative Strategie im Pflanzenschutz dar. Ein großes Problem für die praktische Umsetzung ist die Wirksicherheit der eingesetzten Nutzorganismen auf das Ökosystem (Rhizosphäre). Nicht ausreichende Kenntnisse über die mikrobielle Ökologie erschweren das Verständnis der Wirkung und Etablierung dieser sog. Plant Growth Promoting Rhizobacteriums (PGPRs). Ein wesentliches Problem stellen die nicht- oder schwierig zu kultivierenden Bakterien dar, die einen Hauptteil der bakteriellen Populationen (90 - 99 %) bilden. Für die kultivierungsunabhängige Analyse der strukturellen Diversität mikrobieller Systeme stehen mittlerweile innovative, molekulare Methoden zur Verfügung, die sich in Vorarbeiten als besonders geeignet erwiesen haben. In dem vorliegenden Projekt sollen daher am Beispiel von zwei Modellorganismen, dem Gram positiven, antibiotikabildenden Plant PGPR Streptomyces rimosus und des Gram negativen, chitinasebildenden PGPR Serratia plymuthica Untersuchungen zu deren Einfluss auf die Rhizosphärengemeinschaften (Bakterien & Pilze) sowie die Nachhaltigkeit der Applikation durchgeführt werden. Abschließendes Ziel ist die Entwicklung eines Modellsystems für die Bewertung der Wirkung von Nutzorganismen auf das Ökosystem.
Ergebnis (dt.): Im Rahmen der Versuche wurden mikrobiellen Nutzorganismen an die Wurzel von Nutzpflanzen appliziert, um den Einfluss auf die natürlich vorkommenden Rhizosphärengemeinschaften der Bakterien und Pilze zu erfassen. Für eine Risikofolgeabschätzung erwies sich die Anwendung kultivierungsunabhängiger Methoden als sinnvoll, da nicht nur die gesamte Rhizosphärengemeinschaft, d. h. kultivierbare und nichtkultivierbare Mitglieder der Gemeinschaft untersucht werden können, sondern auch die Etablierung des applizierten Stammes nachgewiesen werden kann. Die Ergebnisse zeigen, dass der größte Einfluss hinsichtlich der Abundanzen von Bakterien und Pilzen vom Versuchsjahr und den jeweiligen klimatischen Verhältnissen vorliegt. Bezüglich des Anteils an Antagonisten spielen der Zeitpunkt der Probenahme sowie die Pflanzenart eine entscheidende Rolle. Insgesamt zeigte jedoch der Anteil an Antagonisten in allen Versuchen eine sehr hohe Variabilität. Der Einfluss einer Behandlung mit Nutzorganismen auf die Rhizosphärengemeinschaften war geringer war als der Einfluss der Pflanzenart, des Versuchsjahres sowie des Standortes. Anhand der Ergebnisse wurde geschlussfolgert, dass die Anwendung biologischer Pflanzenschutzmittel zu keiner Beeinträchtigung der mikrobiellen Besiedlung der Rhizosphäre führt.
Laufzeit: Beginn: 01.04.2001 / Ende: 31.03.2004
Ausf. Einrichtung: Fachbereich Biowissenschaften, Mikrobiologie Universität Rostock, Rostock
Förderprogramme: Entscheidungshilfebedarf
Stichpunkte: biologischer pflanzenschutz; modellsystem; mikroorganismen; , Pflanzenschutz