Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Suchergebnis in den Forschungsaktivitäten der Entscheidungshilfevorhaben

Zurück zum Suchergebnis

Titel: Bewertung des Risikos der Verschleppung von Quarantäneschadorganismen mit Abfällen aus den Kartoffelverarbeitenden Betrieben
Beschreibung (dt.): Vor dem Hintergrund der aktuellen Befallssituation mit Quarantäneschadorganismen in der Kartoffelproduktion in Deutschland besteht ein erheblicher Entscheidungshilfebedarf im Hinblick auf die Abklärung phytosanitärer Risiken bei der Reststoffverwertung aus der Kartoffelverarbeitung. Durch die direkte Rückführung unzureichend behandelter Verarbeitungsrückstände und Reststoffe auf landwirtschaftliche Flächen und möglicherweise auch die indirekte Rückführung über die Verfütterung und Ausbringung von Wirtschaftsdüngern wird angenommen, dass ein geschlossener Kreislauf für die Verbreitung und Anreicherung von Quarantäneschadorganismen besteht. Ziel des Forschungsprojektes ist es daher, die aktuelle Situation in den Kartoffel verarbeitenden Betrieben Deutschlands dahingehend zu analysieren, inwieweit die derzeit angewendeten unterschiedlichen Verfahren und Produktionsprozesse sowie Abfallbehandlungsstrategien zu einer Inaktivierung von Clavibacter michiganensis spp. sepedonicus, Synchytrium endobioticum, Globodera pallida, G. rostochiensis und Ralstonia solanacearum führen. In sieben Betrieben (zwei Stärkeproduzenten, zwei Hersteller von Trockenprodukten, zwei Verarbeiter zu Nass- oder Frischprodukten und ein Alkoholhersteller) ist vorgesehen die Verarbeitungsverfahren und Produktionsprozesse sowie die hygienisierenden Behandlungen zu analysieren. Ausserdem sollen die anfallenden Abfallarten systematisiert werden.
Ergebnis (dt.): In Kartoffelverarbeitenden Betrieben in Deutschland wurde mittels Besichtigungen und Fragebögen eine Status-quo-Analyse zu den Verarbeitungsverfahren, den anfallenden Abfällen und deren Verwertung durchgeführt. Dabei wurde festgestellt, dass ein Großteil der Abfälle wieder auf landwirtschaftliche Flächen zurückgeführt wird. Bei einer direkten landwirtschaftlichen Verwertung der Abfälle auf Ackerflächen besteht durch nicht im Verlauf der Produktion erhitzte Abfälle ein Risiko der Verbreitung relevanter Quarantäneschadorganismen (QSO, wie z.b. Clavibacter michiganensis spp. sepedonicus, Synchytrium endobioticum, Globodera pallida, G. rostochiensis und Ralstonia solanacearum). Zur Risikoabschätzung der Verbreitung der QSO bei indirekter Verwertung der Abfälle auf ackerbaulich genutzten Flächen liegen bislang kaum Daten vor. Auf Basis der in diesem Projekt erarbeiteter Erkenntnisse wird ein weiteres Projekt (04HS014) durchgeführt. Ausgehend von den bislang vorliegenden Ergebnissen sollen zur Minimierung eines etwaigen Risikos und zur Erarbeitung von geeigneten Behandlungsmaßnahmen für die Verarbeitungsbetriebe, welche eine Inaktivierung der QSO gewährleisten können, weiterführende Untersuchungen zu Behandlungsmaßnahmen und ihrer Wirkung auf die in den Abfällen vorhandenen QSO durchgeführt werden.
Laufzeit: Beginn: 15.12.2002 / Ende: 30.06.2003
Ausf. Einrichtung: Institut für Gartenbauwissenschaften Humboldt-Universität zu Berlin, Berlin
Förderprogramme: Entscheidungshilfebedarf
Stichpunkte: ackerbau; quarantäne; kleinprojekt; , Pflanzenschutz