Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Suchergebnis in den Forschungsaktivitäten der Entscheidungshilfevorhaben

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Titel: Bewertung der hygienischen Qualität von Milch bei Einsatz von automatischen Melksystemen (AMS)
Beschreibung (dt.): Die rechtlichen Vorgaben gemäß Milchverordnung (Verordnung über Hygiene- und Qualitätsanforderungen an Milch und Erzeugnisse auf Milchbasis) sowie die EU-Milchhygienerichtlinie 92/46/EWG und der Hygienekodex für die Gewinnung von Milch gemäß EU-Richtlinie 89/362/EWG können bei Einsatz von automatischen Melksystemen (AMS) teilweise oder ganz nicht eingehalten werden. Derzeit werden EU-weit Ausnahmegenehmigungen mit unterschiedlicher Ausgestaltung für die Betreiber erteilt. Eine Rechtsanpassung mit der Vorgabe, daß keinesfalls Zugeständnisse an die Qualität des Lebensmittels Milch gemacht werden, ist dringend erforderlich. Die Erarbeitung von Vorschlägen zur Änderung des EU-Milchhygienerechts und zu kurz- und mittelfristig erforderlichen Ausnahmeregelungen für das Betreiben von AMS sind die Ziele des vorliegenden Vorhabens.
Ergebnis (dt.): Im Rahmen der vorliegenden Untersuchung wurde von Februar 2000 bis August 2001 eine flächendeckende Erfassung der Betriebe mit automatischen Melkverfahren durchgeführt, das jeweilige betriebliche Umfeld beurteilt und der Hygienestatus ermittelt. Es bestätigte sich, dass ein AMV stets höchste Ansprüche an das Management des Betriebes stellt. Nur wenn das Gesamtkonzept aus Melktechnik und -hygiene, Stalleinrichtung, Tiergesundheit und -fütterung abgestimmt ist, kann der Vorteil der Arbeitszeitersparnis genutzt werden. Die mikrobiologischen und physikalisch-chemischen Untersuchungsergebnisse zeigten oftmals einen schlechteren Hygienestatus im Vergleich zu konventionellen Verfahren. Andererseits ist es aber auch – unter Beachtung von Hygiene- und Sauberkeit – möglich, Milch bester Qualität zu ermelken. Auf Reinigung und Desinfektion des Melksystems ist besonders zu achten, da sich das automatische Melksystem nicht dem individuellen Verschmutzungsgrad des Euters anpassen kann und somit die „Melkerhand“ fehlt. Als weitere Schwachstelle stellte sich das rechtzeitige Erkennen und Separieren nicht verkehrsfähiger Milch heraus. Die Ergebnisse sind in den von der BgVV erstellten Maßnahmenkatalog „Milcherzeugerbetriebe mit automatischen Melkverfahren“ mit eingeflossen. Das automatische Melksystem der Zukunft muss in der Lage sein, Mastitiden fehlerfrei zu erkennen und die Milch vor Erreichen des Sammeltankes zu eliminieren.
Laufzeit: Beginn: 01.03.2000 / Ende: 31.08.2001
Ausf. Einrichtung: Institut für Lebensmittelhygiene Freie Universität Berlin, Berlin
Förderprogramme: Entscheidungshilfebedarf
Stichpunkte: ams; melkroboter; richtlinie; milchhygiene; milchparameter; milchverordnung; verbraucherschutz; produktqualität; lebensmittelsicherheit; , Lebensmittelqualität