Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Projekte in den Förderprogrammen des BMEL, betreut durch den Projektträger BLE (PT BLE)

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Titel: Verbundprojekt: Weiterentwicklung eines Markenfleischprogramms zu einer tiergerechteren Urproduktion unter Berücksichtigung ökonomischer und sozialer Aspekte - Teilprojekt 5
Titel (englisch): Collaborative project: Advancement of a branded meat program towards enhanced husbandry standards, taking into account economic and social aspects - subproject 5
Beschreibung (dt.): Ziel des interdisziplinären Verbundvorhabens ist die fundamentale Verbesserung eines Markenfleischprogramms zur Berücksichtigung von Tierwohl-Anforderungen über das gesetzliche Maß hinaus. Dazu werden in einem mehrstufigen Prozess die Maßnahmen und Kriterien zur Integration von Tierwohlaspekten in die Produktionsrichtlinien definiert. Auf Basis von Landwirte- und Verbraucherbefragungen, tiergesundheitlichen Bewertungen und neuesten Erkenntnissen des Change Managements, entstehen Beratungs-, Audit- und Vertragskonzepte, die die reibungslosere Umstellung bei den Landwirten unterstützen und die Akzeptanz des Programms entlang der Kette sicherstellen. Die entwickelten Konzepte stehen nach Projektende für andere Transformationsprozesse in der Ernährungswirtschaft zur Verfügung. In einem interdisziplinären Prozess erarbeiten die Partner gemeinsam einen Katalog tierwohlorientierter Kriterien zur Integration in die Produktionsrichtlinien des Markenfleischprogramms. Ausgehend hiervon, umspannt die Definition und Evaluierung von Produktionsrichtlinien die gesamte Projektlaufzeit. Im Verlauf fließen Erkenntnisse zu Investitions- und Umstellungs-, bzw. Zahlungs- und Kaufbereitschaften aus Landwirte- und Verbraucherbefragungen in den Entscheidungsprozess ein. Durch die Entwicklung neuer Kommunikationsprozesse können die neuen Produktionsrichtlinien unter Nutzung eines umfassenden Beratungs- und Change-Management-Ansatzes auf Pilotbetrieben eingeführt werden. Dies ermöglicht die Bewertung der Umstellungskosten sowie, auf Schlachthof-Ebene, der tiergesundheitsbezogenen Auswirkungen. Um die Einhaltung der neuen Vorgaben sicherzustellen, wird ermittelt, wie das bestehende Monitoringsystem und die Beratungsdienstleistungen erweitert werden können und eine faire Verteilung von Kosten und Nutzen des Markenfleischprogramms sichergestellt werden kann. Hierzu werden Vorschläge für eine Vertragsgestaltung erarbeitet, die Beiträge und Nutzen aller beteiligten Parteien berücksichtigen.
Beschreibung (engl.): The aim of this interdisciplinary project is the fundamental improvement of a meat brand to include animal welfare related requirements beyond legal demands. In a multistage-process, measures and criteria for increased animal welfare are defined which shall be included into the programs’ production guidelines. Based on surveys among farmers and consumers, as well as animal health assessments and latest insights from change management research, concepts for advisory services, auditing, and contracting are developed, which contribute to ease the implementation at farm level and ensure acceptance of the program along the chain. The developed concepts are open to other transformation processes in the food industry after conclusion of the project. The project starts with the pre-selection of a set of animal welfare related criteria which shall included in the production guidelines of the meat brand. All partners participate in this interdisciplinary process. The evaluation and definition of the final production guidelines spans the full duration of the project. During the project, findings from surveys among farmers and consumers concerning willingness to change and invest, or willingness to buy and to pay, respectively, will feed into the decision process. The development of new communication processes enables the introduction of the new production guidelines on pilot farms, by means of a comprehensive advisory and change management process. This allows partners to evaluate the costs as well as the animal health-related effects at the slaughterhouse level. To ensure the enforcement of the guidelines, it will be examined how the existing monitoring system and consulting services can be expanded and how costs and benefits of the program can be fairly distributed along the chain. Proposals for contractual arrangements are set out which take into account contributions and benefits of each party involved.
Ergebnis (dt.): Presseinformation
Bonn, 25. Juni 2018
MarkiT: Mehr Tierwohl in der Schweinehaltung
Link zur Pressemitteilung: https://www.ble.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2018/180626_Schweinehaltung.html

Die Tierwohl-Initiative des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirt-schaft zeigt: Die Haltungsbedingungen von Nutztieren sind ein Anliegen der Gesellschaft geworden. In einem Forschungsprojekt, betreut von der Bundes-anstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), wurden nun Maßnahmen erarbeitet, die zu einer tiergerechten Schweinehaltung beitragen. Sie sollen in das bestehende Edeka-Markenfleischprogramm „Gutfleisch“ integriert werden.
Hersteller und Handel kennzeichnen immer häufiger ihre Fleischprodukte mit entsprechenden Labels oder Hinweisen auf die Haltungsbedingungen. Bereits etablierte Marken stehen nun vor der Herausforderung, entweder eines der Label zu übernehmen oder ihre Herstellungsrichtlinien anzupassen und dies gegenüber ihren Kunden zu kommunizieren. Letzteres wurde in dem Verbundprojekt „Weiterentwicklung eines Markenfleischprogramms zu einer tiergerechteren Urproduktion unter Berücksichtigung ökonomischer und sozialer Aspekte (MarkiT)“ untersucht.
Praxisnahe Forschung
Wissenschaftler analysierten in enger Kooperation mit Landwirten, wie die Haltungsstandards in der Schweinehaltung verbessert und entsprechende Maßnahmen umgesetzt werden können.
Um die Akzeptanz bestimmter Tierwohlmaßnahmen bei Verbrauchern bewerten zu können, wurden zunächst Kundenbefragungen durchgeführt. Anschließend erfolgten bei den Landwirten Befragungen zur Umsetzbarkeit. Nachdem die Maßnahmen zur Förderung des Tierwohls festgelegt wurden, setzten die teilnehmenden landwirtschaftlichen Betriebe diese im Projekt „MarkiT“ um.
Maßnahmen für mehr Tierwohl
Zu diesen Maßnahmen zählten ein erhöhtes Platzangebot für die Tiere, die zusätzliche Gabe von Raufutter und organischem Beschäftigungsmaterial, die Einteilung der Stallbuchten in Funktionsbereiche, der Verzicht auf das Kupieren von Schwänzen sowie der Verzicht auf die betäubungslose Kastration der männlichen Ferkel. Um die Tiergesundheit sicherzustellen, wurden die tiergesundheitlichen Auswirkungen detailliert analysiert und bewertet.
Die im Projekt entwickelten Haltungsstandards wurden schließlich im bestehenden Edeka-Markenfleischprogramm „Gutfleisch“ in ausgewählten Pilotbetrieben umgesetzt, um die Entwicklung hin zu einer tiergerechteren
Schweineproduktion voranzutreiben. Die Haltungsstandards sollen nun auf alle Betriebe des Markenfleischprogramms ausgeweitet werden.
Hintergrund
Das Projekt MarkiT wurde im Innovationsprogramm des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gefördert und vom Projektträger der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (ptble) betreut. Bearbeitet wurde das Vorhaben von der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, der Georg-August-Universität Göttingen, der Vermarktungsgemeinschaft für Zucht- und Nutzvieh ZNVG eG, der Fleischwerk Edeka Nord GmbH und dem GIQS e.V. Ergebnisse des Verbundprojekts flossen auch in den zweiten Band der Reihe „Qualitätsmanagement in der Agrar- und Ernährungswirtschaft“ mit dem Titel „Qualitätsmerkmal Tierwohl“ ein. Dieser erscheint in Kürze und erläutert, vor welchen Herausforderungen Akteure der Zulieferketten zum Lebensmittel-einzelhandel stehen, um ihre Tierwohlleistungen aufzuzeigen und objektiv bewerten zu lassen.
Weitere Informationen zum Projekt unter www.giqs.org/projekte/markit
Laufzeit: Beginn: 12.12.2014 / Ende: 01.01.2016
Ausf. Einrichtung: Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Kiel
Themenfelder: Tierschutz, Tierwohl, animal welfare
Förderprogramme: Innovationsförderung aus Mitteln des Zweckvermögens des Bundes bei der Landwirtschaftlichen Rentenbank
Schlagworte: Fleisch, meat, Tierhaltung, animal husbandry, Tiergesundheit, animal health, Digitalisierung, Digitale Welt, digital world, Marktinformation / -Transparenz, market information / market transparency, Kennzeichnung, Labelling, Schweine, pigs, Verbraucherwartung, consumer expectations
Förderkennzeichen: 28RZ372068
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