Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

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Titel: Verbundprojekt: Vermehrung autochthoner Populationen bedrohter Fisch- und Krebsarten aus dem Lahneinzugsgebiet im Rahmen einer extensiven Teichwirtschaft: Molekulargenetische Identifikation autochthoner Bestände des Edelkrebses
Beschreibung (dt.): Im Modell- und Demonstrationsvorhaben 'Erhaltung autochthoner Populationen bedrohter Krebs- und Fischarten in extensiver Teichwirtschaft' soll eine flussgebietsbezogene Darstellung der populationsgenetischen Struktur des Edelkrebses (Astacus astacus) und die Identifikation autochthoner Bestände innerhalb des Einzugsgebietes der Lahn erarbeitet werden. Diese Inventarisierung bildet die Grundlage für angepasste Maßnahmen zur Sicherung der Diversität und dem langfristigen Erhalt lokaler Populationen von Edelkrebsen, Bitterlingen und Karauschen. Vom Antragsteller sind insbesondere folgende Ziele zu erreichen: - Fang von autochthonen Edelkrebsen, Bitterlingen und Karauschen - Haltung der gefangenen Tiere während der genetischen Identifikation lokaler Genotypen in Extensivteichen - Beginn des Aufbaus und der Betreuung einer EDV-Informationsplattform
Ergebnis (dt.): Projektziel
Das wesentliche Ziel des Vorhabens war die Identifikation autochthoner Bestände des Edelkrebses (Astacus astacus) im Einzugsgebiet (EZG) der Lahn als Ausgangs-punkt für den Aufbau eines regionalen Genpools. Hierzu mussten Verdachtsgewässer auf Vorkommen des Edelkrebses überprüft und genetisch analysiert werden.
Bei den gefährdeten Fischarten Karausche und Bitterling sollten durch Probebefi-schungen von Verdachtsgewässern geeignete Spenderpopulationen identifiziert und mit einer Nachzucht in einer extensiven Teichanlage begonnen werden.

Methode
Die Bestimmung der populationsgenetischen Struktur erfolgte auf zwei Skalenebe-nen. Mit Hilfe der Sequenzierung zweier mitochondrieller DNA-Abschnitte, der Cytochrom-Oxidase Untereinheit 1 (COI) und der 16S-rRNA wurden autochthone Populationen bestimmt. Für die Auswertung wurden Haplotypen von Lahnkrebsen mit Edelkrebsen von zwei Zuchtbetrieben sowie aus anderen Fluss - EZG vergli-chen.
Zur Bestimmung der Diversität innerhalb von und zur Bestimmung der genetischen Distanz zwischen Populationen (Arlequin Version 3.11) wurde eine Mikrosatelliten-analyse mit 8 Primern bei jeweils ca. 20 Individuen pro Population durchgeführt. Die Mikrosatellitenanalyse erlaubt eine feinere Auflösung als die Sequenzanalyse, und genetische Unterschiede können auch zwischen nah verwandten Populationen aufgedeckt werden.

Ergebnis
Im Lahn - EZG konnten in 27 von 38 Verdachtsgewässern Edelkrebse nachgewiesen werden. Es konnten 10 autochthone Populationen identifiziert werden, die sich für den Aufbau eines regionalen genpools eignen. Da die genetische Diversität aller Edelkrebse des Lahn – EZG sehr gering ist, sollten möglichst alle geeigneten Donorpopulationen für den Aufbau eines Zuchtstammes herangezogen werden.

Bei der Karausche konnte eine autochtone Population gefunden werden, beim Bitterling gelang dies nicht.
Laufzeit: Beginn: 01.06.2009 / Ende: 31.12.2010
Ausf. Einrichtung: NABU - Naturschutzbund Deutschland e.V. - Gruppe Marburg, Marburg
Themenfelder: Biologische Vielfalt, biological diversity
Förderprogramme: Modell- und Demonstrationsvorhaben
Schlagworte: Umwelt- und Naturschutz, environment and nature protection, Wissenstransfer / Vernetzung, knowledge transfer, networking, Aquakultur, aquaculture, Genetische Ressourcen, genetic resources, andere aquatische Lebewesen, other aquatic organisms, Vorsorge, prevention, Aquatische genetische Ressourcen, aquatic genetic resources, Limnische Organismen, limnic organisms
Förderkennzeichen: 2807BM018
Dokument zum Download: 07BM018.pdf (1,5 MB)

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