Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

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Titel: Vergleichsuntersuchung zur Botulismusdiagnostik in Deutschland
Beschreibung (dt.): Seit einigen Jahren wird im Zusammenhang mit verlustreichen,chronischen Bestandserkrankungen in Milchviehbetrieben das Krankheitsbild des 'viszeralen Botulismus' äußerst kontrovers diskutiert.Untersuchungsergebnisse verschiedener Laboratorien scheinen Divergenzen aufzuweisen,die die kontroverse Diskussion weiter anheizen.Die angestrebte Vergleichsuntersuchung stellt den ersten Schritt auf dem Weg der Standardisierung der Diagnostik dar. Im 1. Teil der Vergleichsuntersuchung werden durch das FLI dotierte Proben hergestellt u.an die teilnehmenden Laboratorien versendet,die erhaltenen Ergebnisse anschließend ausgewertet.Thematisch werden die Fragestellungen Neurotoxin-Nachweis u.Nachweis von C.botulinum bearbeitet. Relevante Toxintypen u.die Matrices Kot und Futtermittel werden berücksichtigt u.in die Vergleichsuntersuchung eingeschlossen.Im 2. Teil der Laborvergleichsuntersuchung werden ca.50 der zuvor gesammelten Feldproben von den teilnehmenden Laboratorien untersucht u.die Ergebnisse anschließend ausgewertet. Es sollen die Vorraussetzungen geschaffen werden,die Standardisierung der Tierseuchendiagnostik für Botulismus einzuleiten u.die Durchführung von Ringversuchen zu ermöglichen.
Ergebnis (dt.): Die Hypothese des „viszeralen“ Botulismus wird seit Jahren kontrovers diskutiert. Eine zu-verlässige Diagnostik des Botulismus in Hinblick auf den Nachweis von C. botulinum-Neurotoxin und C. botulinum-Sporen oder lebenden Bakterien ist die Grundvoraussetzung für eine sachliche, fundierte Diskussion. Aus diesem Grund führte das Friedrich-Loeffler-Institut im Auftrag des BMELV eine Vergleichsuntersuchung zur Botulismusdiagnostik in Deutsch-land durch, an der verschiedene Laboreinrichtungen beteiligt waren. Die Ergebnisse fielen sehr unterschiedlich aus, so dass teilweise erheblicher Verbesserungsbedarf im Bereich der Qualität der Labordiagnostik festgestellt werden kann.
Insgesamt fünf Laboratorien untersuchten dotierte Rinderkot- und Silage-Proben mit dem Untersuchungsziel Nachweis von C. botulinum-Neurotoxin. Vier Labore führten die Untersu-chungen mittels Maus-Bioassay durch, ein Labor wendete ELISA Verfahren an. Der Maus-Bioassay erreicht in drei Laboratorien gute Spezifitätswerte (>98%) und in zwei Laboratorien gute Sensitivitätswerte (>92%).
Der indirekte Erregernachweis bzw. der Nachweis von C. botulinum Sporen wurde von vier Laboren durchgeführt, drei Labore wendeten den Maus-Bioassay an, ein Labor arbeitete mit ELISA Verfahren. Die Spezifität des Nachweises erreichte bei zwei Laboren 100%, hier wur-den Sensitivitätswerte von 78% und 56% erzielt. Bei den beiden weiteren Laboren erreichten die Spezifitätswerte 88% und 68% bei einer Sensitivität von jeweils 52% und 71%. Die Typi-sierungen wurden wiederum von drei Laboren mittels des Maus-Bioassays durchgeführt, ein Labor verwendete ELISA Verfahren. Es kann festgestellt werden, dass die Typisierung (Neutralisation) bei zwei Laboren zu 78% und zu 73% mit einem richtigen Ergebnis abge-schlossen werden konnte, währen zwei Labore Werte unter 50% (34% und 46%) erzielten.
Damit hat die Vergleichsuntersuchung gezeigt, dass bei einigen Laboren die Sensitivität und/oder Spezifität verbessert werden sollte. Die Ergebnisse der Laboratorien wiesen auch bei der Anwendung des Maus-Bioassays teilweise erhebliche Qualitätsunterschiede auf. Der Maus-Bioassay erreichte dennoch in drei Laboratorien gute Spezifitätswerte (>98%) und in zwei Laboratorien gute Sensitivitätswerte (>92%).
Laufzeit: Beginn: 01.03.2008 / Ende: 31.08.2011
Ausf. Einrichtung: Friedrich-Loeffler-Institut Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit - Institut für bakterielle Infektionen und Zoonosen, Jena
Themenfelder: Tiergesundheit, animal health
Förderprogramme: Entscheidungshilfebedarf
Schlagworte: Diagnostik, diagnostics, Rinder, cattle, Tierseuchen, epizootic
Förderkennzeichen: 2807HS032
Dokument zum Download: 07HS032.pdf (263,4 KB)

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