Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Projekte in den Förderprogrammen des BMEL, betreut durch den Projektträger BLE (PT BLE)

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Titel: Folgeuntersuchungen zur Identifizierung von genetischen Markern zur Selektion von Schafen gegen TSE-Empfänglichkeit unter besonderer Berücksichtigung atypischer Fälle
Beschreibung (dt.): Es sollen die im Vorgängerprojekt gefundenen genetischen und epidemiologischen Zusammenhänge bei der atypischen Scrapie weiter aufgeklärt werden. Dazu wird an Proben von im Projektzeitraum als TSE-positiv identifizierten Schafen (und ggf. Ziegen) und jeweils einem TSE-unverdächtigen Herdenmitglied die codierende Region des Prion-Protein (PrP)-Gens (PRNP) durch Sequenzierung analysiert. An Stichproben von Kontrolltieren aus jeder von TSE betroffenen Herde werden die Codons 136, 141, 154 und 171 des PRNP genotypisiert. Der Antragsteller wird am PrP-Vergleichstest des EU-Referenzlabors teilnehmen. Zu jedem TSE-Fall werden epidemiologische Daten erfasst, die wie die Ergebnisse der molekulargenetischen Analysen in die während der Vorgängerprojekte etablierte Projektdatenbank einfließen. Die Untersuchungsergebnisse werden dazu dienen, insbesondere hinsichtlich der atypischen Scrapie die Effizienz und den Erfolg der zu treffenden tierseuchenrechtlichen und züchterischen Maßnahmen einzuschätzen. Weiterhin werden die Genotypisierungsergebnisse TSE-positiver Tiere für die Berichterstattung des Bundes an die EU-Kommission zur Verfügung stehen.
Ergebnis (dt.): Im Rahmen des Projekts sollen die im Vorgängerprojekt 04HS059 gefundenen genetischen und epidemiologischen Zusammenhänge bei der atypischen Scrapie weiter aufgeklärt werden.
Hierzu sollten auftretende TSE-Fälle bei Schafen und ggf. auch bei Ziegen untersucht werden. Die zu gewinnenden molekulargenetischen und epidemiologischen Untersuchungsergebnisse sollten dazu dienen, insbesondere hinsichtlich der atypischen Scrapie die Effizienz und den Erfolg der zu treffenden tierseuchenrechtlichen und züchterischen Maßnahmen einzuschätzen, um entsprechende Handlungsempfehlungen geben zu können. Weiterhin sollten die Genotypisierungsergebnisse TSE-positiver Tiere für die notwendige Berichterstattung an die Europäische Kommission zur Verfügung stehen und die schon im Vorgängerprojekt erstellte Datenbank zu den TSE-Fällen weitergeführt werden.

Bei 17 Neuausbrüchen von atypischer Scrapie wurden die epidemiologischen Daten erfasst und die gesamte codierende Region des Prionprotein-Gens der Scrapie-positiven Schafe und von jeweils einem Scrapie-unverdächtigen Herdenmitglied durch Polymerasekettenreaktion und anschließende Sequenzierung analysiert. Weitere als atypisch (n=4) und klassisch (n=10) Scrapie-positiv identifizierte Schafe aus bereits von Scrapie betroffenen Schafherden wurden als sog. Kohortenschafe ebenfalls in diese Untersuchung mit einbezogen. Weiterhin wurden bei 555 Scrapie-unverdächtigen Schafen aus den neu von Scrapie betroffenen Herden die PrP-Codons 136, 141, 154 und 171 mittels PCR-Restriktionsfragmentlängenpolymorphismus-Analyse genotypisiert.

Das epidemiologische Bild der atypischen Scrapie als üblicherweise Einzeltiererkrankung von Schafen einer weiten Altersspanne - mehrheitlich von älteren Tieren - bestätigte sich.
Im Vorgängerprojekt war aufgefallen, dass alle Schafherden, in denen mehr als ein atypisch Scrapie-positives Schaf identifiziert wurde, aus mindestens 500 Schafen bestanden. Drei der vier atypischen Kohortenschafe stammten wiederum aus solch großen Herden, während das vierte atypisch Scrapie-positive Schaf jedoch aus einer 182-köpfigen Herde stammte, in der zuvor schon atypische Scrapie aufgetreten war.

Die molekulargenetischen Analysen bestätigten die hohe Empfänglichkeit von Schafen für atypische Scrapie mit den PrP-Haplotypen AFRQ und AHQ und den sie enthaltenen PrP-Genotypen, auch in Kombination mit ARR oder ARQ. Schafe mit dem Genotyp ARQ/ARQ waren nicht von atypischer Scrapie betroffen, während alle klassisch Scrapie-positiven Schafe diesen Genotyp trugen. Auch wenn – wahrscheinlich bedingt durch die insgesamt niedrigere Fallzahl - im vorliegenden Projekt anders als im Vorgängerprojekt kein Scrapie-positives Schaf mit dem PrP-Genotyp ARR/ARR identifiziert wurde, muss weiterhin damit gerechnet werden, dass durch die Selektion auf ARR/ARR nur Erfolge bei der Bekämpfung der klassischen Scrapie erreicht werden können. Für weitere im Tiermaterial polymorphe PrP-Codons (Codons 112, 231, 237 und 241) konnten keine Assoziationen mit der Empfänglichkeit für atypische Scrapie beobachtet werden. Dies sowie die Gegensätzlichkeit der genetisch bedingten Empfänglichkeit für klassische und atypische Scrapie im Bezug auf die PrP-Haplotypen ARR und ARQ lassen den Schluss zu, dass genetische Faktoren für eine Bekämpfung der atypischen Scrapie – wenn überhaupt – nur außerhalb der codierenden PrP-Region, möglicherweise sogar außerhalb des PrP-Locus auf dem ovinen Chromosom 13 gefunden werden können.
Laufzeit: Beginn: 01.05.2008 / Ende: 30.04.2009
Ausf. Einrichtung: Justus-Liebig-Universität Gießen - Fachbereich 9 Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Umweltmanagement - Institut für Tierzucht und Haustiergenetik, Gießen
Themenfelder: Tierzucht, animal breeding
Förderprogramme: Entscheidungshilfebedarf
Schlagworte: Gentechnik /GVO, genetic engineering / GMO, Prävention, Prevention, Kleinwiederkäuer, small ruminants, Tierseuchen, epizootic
Förderkennzeichen: 2807HS033
Dokument zum Download: 07HS033.pdf (113,9 KB)

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