Suchergebnis in allen Forschungsaktivitäten der MuD Vorhaben Biologischen Vielfalt
Titel: | Besatzfischerzeugung als Bewirtschaftungskonzept in der Aquakultur |
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Akronym: | EiBaBe |
Beschreibung (dt.): | Neben der Nutzung ihrer aquatischen genetischen Ressourcen in Form von Laichfischbeständen zur Speisefischerzeugung verfolgen viele Aquakulturbetriebe in Deutschland damit die Erstellung, Aufzucht und den regionalen Verkauf von Besatzfischen. Wissenschaftliche Untersuchungen verweisen darauf, dass neben der Genetik auch Umweltbedingungen und Haltungsintensität, unter denen Besatzfische aufgezogen wurden, einen Einfluss auf ihre Überlebenschancen und reproduktive Fitness in natürlichen Gewässern nehmen können. Der Besatzfischerzeuger steht vor dem Problem, dass er einerseits Aufzuchtformen und -intensitäten anstreben muss, die zur Aufrechterhaltung eines Maximums an biologischer Vielfalt gut an natürliche Bedingungen adaptationsfähige, tiergerecht aufgezogene Besatzfische hervorbringen, er andererseits Zwängen hinsichtlich einer optimierten Ausnutzung seiner verfügbaren Ressourcen an Wasser, Haltungskapazität und Arbeitskraft unterliegt. Das MuD-Vorhaben zielt darauf ab, am Beispiel der Bachforelle (Salmo trutta), einer in Deutschland sehr häufig für Besatzzwecke verwendeten Wirtschaftsfischart, hier kompromissfähige Aufzuchtformen und -intensitäten zu evaluieren. |
Ergebnis (dt.): | Ein naturnah geführter Laichfischbestand bildete die genetische Basis für die Setzlingsaufzucht unter den drei Haltungsintensitäten extensiv, semi-intensiv und intensiv. Aus jeder Aufzuchtgruppe wurden individuell markierte Tiere in angemessener Stückzahl zu gleichen Anteilen in fünf Fließgewässerabschnitte im Bereich der oberen Unstrut besetzt. Rückfanguntersuchungen über E-Befischungen erfolgten 5, 11 und 23 Monate nach Besatz. Es wurden Rückfang-/Überlebensraten, Zuwächse, Zustände sowie nach 23 Monaten auch Parameter zur Gonadenentwicklung erfasst und zwischen den Aufzuchtgruppen verglichen. Die mittleren Rückfangraten von knapp 6 % fünf Monate nach Besatz und knapp 5 % nach 11 Monaten waren gering. Die extensive und die intensive Aufzucht führten zu vergleichbaren Rückfangraten. Die Aufzuchtintensität schien somit während des ersten Aufwuchsjahres keinen maßgeblichen Einfluss auf die Überlebensfähigkeit der Tiere zu nehmen. Über alle Gruppen wurden 23 Monate nach dem Besatz lediglich knapp 1 % der markiert besetzen Fische zurückgefangen. Individuelle Wachstumsraten verwiesen in allen Gewässerabschnitten auf das langsamere Abwachsen der intensiv aufgezogenen gegenüber den extensiv gehaltenen Tieren. Auch die intensiv aufgezogenen Bachforellen zeigten zunächst ihre prinzipielle Besatzeignung. Über den gesamten Untersuchungszeitraum von zwei Jahren im natürlichen Gewässer nahmen jedoch die Hinweise auf eine überlegene Fitness der extensiv aufgezogenen Fische zu. Nach dem Vorsorgeprinzip empfiehlt sich somit die extensive Bewirtschaftung von Bachforellenbeständen, welche für den Besatz natürlicher Gewässer vorgesehen sind. Der Mehraufwand für die Extensivaufzucht sollte standortabhängig kalkuliert und bei der Preisgestaltung berücksichtigt werden. |
Laufzeit: | Beginn: 01.10.2019 / Ende: 31.12.2022 |
Ausf. Einrichtung: | Institut für Binnenfischerei (IfB) e.V., Groß Glienicke |
Themenfelder: | Biologische Vielfalt, biological diversity |
Förderprogramme: | Modell- und Demonstrationsvorhaben |
Schlagworte: | Tierzucht, animal breeding, Nachhaltigkeit, sustainability, Genetische Ressourcen, genetic resources, Aquakultur, aquaculture, Haltungsverfahren/Haltungstechnik, husbandry techniques, Fische, fish, Aquatische genetische Ressourcen, aquatic genetic resources, Limnische Organismen, limnic organisms |
Förderkennzeichen: | 2818BM001 |
Dokument zum Download: | Abschlussbericht.pdf (1,5 MB) |
Kontakt: |
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