Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Projekte in den Förderprogrammen des BMEL, betreut durch den Projektträger BLE (PT BLE)

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Titel: Molekularbiologische Charakterisierung und Quantifizierung von Methicillin-resistenten Staphylococcus aureus (MRSA) aus landwirtschaftlichen Nutztieren und vom Tier stammenden Lebensmitteln
Beschreibung (dt.): Gesamtziel des Vorhabens ist die Verbesserung der Datengrundlage für die Risikobewertung hinsichtlich einer möglichen Gesundheitsgefährdung des Menschen durch vom Nutztier stammende Methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA) . Diese wird für Risikomanagement-Entscheidungen durch die Bundesregierung sowie Länderbehörden dringend benötigt. Im Rahmen des Vorhabens sollen Methoden zur Quantifizierung von MRSA in vom Tier stammenden Lebensmitteln entwickelt und validiert werden. Der Einfluss technologischer Prozesse auf die Belastung von Lebensmitteln mit MRSA soll anhand dieser Methoden exemplarisch im experimentellen Rahmen geprüft werden. Für das bessere Verständnis der epidemiologischen Zusammenhänge und die Beschreibung der Ausbreitungsdynamik von MRSA aus Nutztieren und Lebensmitteln sollen Isolate umfassend phänotypisch und molekularbiologisch sowie hinsichtlich ihrer Resistenzeigenschaften charakterisiert werden. Die im Rahmen des Projektes zu etablierenden Methoden werden in der Folge den Überwachungsbehörden der Länder zur Verfügung gestellt. Damit leistet die Entwicklung der Methoden einen entscheidenden Beitrag zum Schutz des Verbrauchers vor vom Tier stammenden MRSA. Durch die Integration der Methoden in die Qualitätssicherungssysteme der lebensmittelverarbeitenden Industrie können Prozesse in der Lebensmittelverarbeitung gezielt im Hinblick auf eine Verringerung der Belastung mit MRSA optimiert werden.Durch die auf der phänotypischen und molekularbiologischen Charakterisierung basierenden epidemiologischen Untersuchungen wird das Verständnis der Epidemiologie der MRSA beim Nutztier und in der Lebensmittelkette verbessert. Dadurch können Maßnahmen zur Eindämmung und Reduzierung der MRSA in der Lebensmittelkette zielgerichtet und auf wissenschaftlicher Grundlage entwickelt und umgesetzt werden.
Ergebnis (dt.): Es wurden Isolate von Methicillin-resistenten S. aureus (MRSA) aus unterschiedlichen Stufen verschiedener Lebensmittelketten näher charakterisiert. In allen Stufen der Lebensmittelketten überwogen MRSA vom nutztierassoziierten Multi-Lokus-Sequenztyp (MLST) ST398 mit den spa-Typen t011 und t034. Neben der Resistenz gegen Beta-Laktam Antibiotika dominierte bei den untersuchten Isolaten die Resistenz gegen Tetrazyklin, sowie gegen Erythromycin und Clindamycin. Daneben wurden regelmäßig Resistenzen gegen Gentamicin und Kanamycin beobachtet. Die genetischen Grundlagen der Resistenz gegen die weiteren Substanzen waren variabel, allerdings trugen die ST398-Isolate alle das Gen tetM, welches die Resistenz gegen Tetrazykline vermittelt. In der Lebensmittelkette Hähnchenfleisch wurde neben dem MLST-Typen ST398 ein zweiter MLST-Typ häufig nachgewiesen (ST9, t1430). Isolate dieses Typs sind oft resistent gegen Ciprofloxacin und seltener als der ST398 resistent gegen Tetrazyklin. S. aureus dieses Typs wurden als MRSA und als Methicillin-sensible Stämme (MSSA) vereinzelt auch bei Schweinen nachgewiesen. Eine retrospektive Untersuchung von S. aureus-Isolaten vom Schwein ergab, dass MRSA vom MLST-Typ ST398 mit den spa-Typen t011 und t034 und den SCCmec-Typen III und V in Deutschland seit mindestens 2004 vorkommen. MRSA vom Typ ST398 wiesen eine sehr geringe Ausstattung mit Pathogenitätsfaktoren (Enterotoxine, Toxic Shock Syndrome Toxin (TSST), Panton-Valentine Leukozidin) auf. MRSA, die Gene tragen, die für Enterotoxine codieren, können sich jedoch genauso wie MSSA in Hackfleisch vermehren und Enterotoxin bilden. Allerdings waren solche Stämme unter den ST398 selten. Im Zuge der Untersuchungen wurden auch die Methoden zum Nachweis und zur Quantifizierung von MRSA in Lebensmitteln und auf Schlachtkörpern weiterentwickelt und eine neue Methode zum Vergleich von Isolaten mittels Pulsfeld Gelelektrophorese (PFGE) nach Verdau mit dem Restriktionsenzym cfr91 etabliert.
Laufzeit: Beginn: 01.01.2009 / Ende: 31.12.2009
Ausf. Einrichtung: Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) - Abt. 4 Biologische Sicherheit, Berlin
Themenfelder: Tiergesundheit, animal health
Förderprogramme: Entscheidungshilfebedarf
Schlagworte: Tierschutz, Tierwohl, animal welfare, Prävention, Prevention, Diagnostik, diagnostics, Rinder, cattle, Schweine, pigs, Geflügel, poultry, Bakteriologie, bacteriology
Förderkennzeichen: 2808HS032
Dokument zum Download: 08HS032.pdf (419,2 KB)

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