Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Projekte in den Förderprogrammen des BMEL, betreut durch den Projektträger BLE (PT BLE)

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Titel: Pomologische Sortenbestimmung der Genbank Obst - Sauer-Kirsche
Beschreibung (dt.): Es ist eine pomologische Echtheitsüberprüfung der Sauerkirschensorten an einem Standort von mindestens zwei fachkundigen Personen durchzuführen. Das Konsensprinzip ist anzuwenden, beide Pomologen müssen unabhängig voneinander den Namen der Sorte bestätigen. Die Sortenbestimmung ist vor Ort bei den Trägern der obstspezifischen Genbanknetzwerke innerhalb von zwei aufeinanderfolgenden Jahren während der Vegetationsperiode durchzuführen. Die Koordination der pomologischen Bestimmung übernimmt die Koordinierungsstelle der Deutschen Genbank Obst (JKI, ZGO-D). Zum gegenwärtigen Zeitpunkt umfasst das Sauerkirschennetzwerk 150 Sorten. Die Erhaltung der Sauerkirschensorten erfolgt an drei verschiedenen Standorten mit mindestens zwei Bäumen je Sorte. Es sind somit 900 Bestimmungen durchzuführen.
Ergebnis (dt.): Die pomologische Echtheitsüberprüfung der Sauerkirschen der Deutschen Genbank Obst (DGO) wurde an den sieben Standorten des Kirschennetzwerkes durchgeführt: Dem Julius Kühn-Institut in Dresden-Pillnitz, dem Bundessortenamt in Marquardt, der Landesanstalt für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau Sachsen-Anhalt in Ditfurt, den Pflanzungen des Kyff-häuserkreises bei Bad Frankenhausen, der Gemeinde Hagen a.T.W., der Stadt Witzenhausen sowie des Landesbetriebes Landwirtschaft Hessen in Wendershausen.
Insgesamt wurden 432 Akzessionen von 178 Sauerkirschsorten überprüft. 29 Bäume davon waren abgestorben oder lieferten keine Früchte. Von den vorhandenen 403 Fruchtproben konnten 86 % identifiziert werden. 77 % waren sortenecht, davon wurden 2 % aufgrund von Abweichungen bei Früchten oder Referenzen unter Vorbehalt determiniert. 9 % der Akzes-sionen wurden unter falschen Sortennamen in der DGO geführt. 14 % konnten nicht identifi-ziert werden, was bei fast der Hälfte dieser Akzessionen auf eine ungenügende Referenzlage zurückzuführen war. Vier Akzessionen repräsentieren eigenständige Sorten, die bisher keiner pomologisch beschriebenen Sorte zugeordnet werden konnte und für 7 % war die Zuordnung insgesamt unklar.
Ein weiteres Ergebnis der Untersuchungen war, dass unter den Sauerkirschen offensichtlich Gruppen nah verwandter Sorten existieren, die phänotypisch nicht mehr zu trennen sind. Ein molekulargenetischer Vergleich dieser Akzessionen wird empfohlen.
Die sehr hohe Identifizierungsquote wurde durch umfangreiche, kritisch-wertende Referenz-vergleiche mit historischen Fruchtsteinproben, Referenzfruchtproben sowie intensive Aus-wertung historischer pomologischer Literatur ermöglicht, wobei eine Vielzahl seit Jahrzehnten existierende Sortenverwirrungen geklärt werden konnte. Die verwendeten Referenzen wurden für jede Sorte dokumentiert und können als Grundlage zukünftiger Echtheitsbestim-mungen von Kirschen dienen.
Laufzeit: Beginn: 04.12.2009 / Ende: 03.12.2011
Ausf. Einrichtung: Dipl.-Biol. Dr. Annette Braun-Lüllemann, Hohengandern
Themenfelder: Biologische Vielfalt, biological diversity
Förderprogramme: Erhebungen
Schlagworte: Nachhaltigkeit, sustainability, Ressourcenschutz, Ressourceneffizienz, resource protection, resource efficiency, Obstbau, fruit production, Genetische Ressourcen, genetic resources, Steinobst, stone fruit, Pflanzengenetische Ressourcen, plant genetic resources, Evaluation, evaluation, Saat- und Pflanzgut, seed and planting material
Förderkennzeichen: 2809BE008
Dokument zum Download: 09BE008.pdf (1,6 MB)

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