Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

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Titel: Entwicklung eines Konzepts zur Vermarktung von Öko-Ziegenlammfleisch aus melkenden Betrieben
Beschreibung (dt.): Die Bedeutung der Öko-Milchziegenhaltung in Deutschland steigt. Während Ziegenmilch und Ziegenkäse am Markt gut abgesetzt werden können, bereitet die Vermarktung der bei der Milch- und Käseproduktion anfallenden Lämmer Probleme. Ziegenlämmer werden deswegen häufig früh geschlachtet oder verschenkt und in einzelnen Fällen direkt nach der Geburt getötet, um die Aufzuchtkosten gering zu halten und die Ziegenmilch anders verwerten zu können. Dies führt einerseits zu ökonomischen Problemen der Betriebe, wirft anderseits aber auch Fragen nach der Umsetzung der ethischen Prinzipien der Öko-Landwirtschaft auf. Ziel des Forschungsvorhabens ist daher die Entwicklung eines Konzeptes zur Vermarktung von Öko-Ziegenlammfleisch aus melkenden Betrieben. Im Projekt sollen vor allem Maßnahmen zur besseren Vermarktung von Öko-Ziegenlammfleisch entwickelt und in Zusammenarbeit mit Lebensmitteleinzelhandelsgeschäften (LEH) erprobt werden. Folgende Forschungsfragen sollen vor allem untersucht werden: Wo liegen Hemmnisse auf Seiten der Verbraucher Öko-Ziegenlammfleisch zu kaufen? Können diese Hemmnisse durch Verbraucheraufklärung und durch die Mitgabe von Rezepten zur Zubereitung überwunden werden? Durch welche Einstellungen und soziodemographischen Merkmale unterscheiden sich Käufer von Öko-Ziegenlammfleisch von Nicht-Käufern? Welche Zielgruppe ist künftig für den Absatz von Öko-Ziegenlammfleisch erfolgversprechend? Wie wirken sich Verkaufsförderungsmaßnahmen für Öko-Ziegenlammfleisch im Handel auf den kurz- und mittelfristigen Absatz von Öko-Ziegenlammfleisch aus? Welche Ansprüche an Mindestliefermengen und Qualität von Öko-Ziegenlammfleisch haben Großabnehmer?
Ergebnis (dt.): Die Öko-Milchziegenhaltung gewinnt in Deutschland zunehmend an Bedeutung und Öko-Ziegenmilchprodukte erfreuen sich wachsender Beliebtheit bei Verbrauchern. Die Vermarktung der Ziegenlämmer ist jedoch schwierig, da Ziegenlammfleisch bei deutschen Verbrauchern weitgehend unbekannt ist. Zudem bestehen neben der Direktvermarktung kaum Absatzstrukturen für Ziegenlammfleisch und die ökologische Aufzucht der Tiere ist vergleichsweise teuer. Diese Situation kann zu ökonomischen Problemen der Milchziegen haltenden Betriebe führen. Ziel des Projekts war daher die Entwicklung eines Konzeptes zur Vermarktung von Öko-Ziegenlammfleisch aus melkenden Betrieben. Dafür sollten Maßnahmen zur Verbesserung des Absatzes von Öko-Ziegenlammfleisch entwickelt und erprobt werden. Ergebnisse einer Kundenbefragung zeigten, dass die Verkostungsaktionen bei vielen Verbrauchern zu einer positiven Wahrnehmung von Öko-Ziegenlammfleisch führten. Die Kaufwahrscheinlichkeit der Befragten war hoch. Drei Zielgruppen für den Absatz von Ziegenlammfleisch wurden identifiziert, von denen zwei besonders vielversprechend erscheinen (genussorientierte Fleischfans, experimentierfreudige Genießer). Die positive Wirkung der verkaufsfördernden Maßnahmen auf die verkauften Mengen von Öko-Ziegenlammfleisch wurde durch eine Absatzanalyse gezeigt. Die bisher gängigen Absatzwege für Ziegenlämmer wurden durch Befragungen auf Öko-Milchziegenbetrieben beleuchtet, wobei die Direktvermarktung klar dominierte. In einem weiteren Schritt wurden Problembereiche und Lösungsansätze für die Abnahme von Öko-Ziegenlammfleisch durch Großabnehmer ermittelt. Eine Zusammenarbeit über die verschiedenen Stufen der Wertschöpfungskette ist hier angeraten. Ergänzend zu den Daten aus Deutschland wurde in fünf europäischen Ländern die bestehende Literatur zu Vermarktungskonzepten für Öko-Ziegenlammfleisch analysiert.
Das Vermarktungskonzept wurde mit den Ergebnissen eines Kooperationsprojektes zur Erzeugung von Ziegenlammfleisch (Projekt 09OE026, Institut für ökologischen Landbau, vTI) zu einem praxisorientierten Gesamtkonzept für eine tiergerechte und qualitätsorientierte Produktion von Öko-Ziegenlammfleisch und dessen erfolgreiche Vermarktung zusammengeführt.
Ergebnis (engl.): Organic goat milk production is gaining importance in Germany and goat milk products are increasingly popular among consumers. At the same time marketing of the goat kids, which are a by-product of dairy goat farming, is difficult due to low consumer awareness, a lack in marketing structures besides direct marketing and high production costs. This may lead to economic problems of the farms. Therefore, the objective of this study was to develop a marketing concept for organic kid meat from dairy goat farms. Realistic tests how consumers’ interest in eating kid meat can be stimulated were the main part of the project. A consumer survey showed that promotional measures in retail stores (tasting of kid meat) had a positive effect on consumer perception of kid meat. Stated likeliness to buy was high. Three target groups for marketing of organic goat meat were identified. Two of them seem particularly promising (conservative gourmets, quality-conscious adventurous). The sales promotion had a positive effect on kid meat sales. The current marketing channels for organic kid meat were identified by interviewing farmers. Direct marketing is clearly the most common way. In another step the problems with selling kid meat to retailers were determined. Any approach for solving them requires cooperation of actors along the value chain. Information about marketing concepts for organic kid meat in five European countries was gathered by literature research in addition to the data from Germany. Subsequently, the marketing concept was merged with the concept for producing goat meat on dairy goat farms developed in a cooperating project (2809OE026, Institute for Organic Farming, vTI). The resulting overall concept includes information on the animal friendly and quality oriented production of goat meat on dairy goat farms and the successful marketing of the meat. Findings of a workshop with dairy goat farmers and extension workers were also included in the overall concept.
Laufzeit: Beginn: 01.11.2010 / Ende: 31.12.2012
Ausf. Einrichtung: Universität Kassel - Fachbereich 11 Ökologische Agrarwissenschaften - Fachgebiet Agrar- und Lebensmittelmarketing, Witzenhausen
Themenfelder: Ökonomie, economy
Förderprogramme: Bundesprogramm ökologischer Landbau
Schlagworte: Vermarktung, marketing, Ökologischer Landbau, organic farming, Sozioökonomie, socio-economics, Markt, market, Marktinformation / -Transparenz, market information / market transparency, Kleinwiederkäuer, small ruminants, Marketing, Verbraucherverhalten, consumer behaviour
Förderkennzeichen: 2809OE034
Dokument zum Download: Schlussbericht 09OE034.pdf (3,6 MB)

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