Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

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Titel: Einsatz von Bio-Ausputzgetreide in der Ernährung von Bio-Karpfen
Beschreibung (dt.): In der ökologischen Karpfenerzeugung ist der Einsatz von Futtermitteln stark reglementiert. Allgemein erhalten die Fische eine Getreidezufütterung. In der ökologischen Karpfenerzeugung darf dazu ausschließlich Getreide aus ökologischem Anbau zugefüttert werden. Der Einsatz teuren Biogetreides gegenüber konventionell erzeugtem Getreide erschwert eine rentable Karpfenerzeugung nach ökologischen Richtlinien. Eine ernährungsphysiologisch wirksame und gleichzeitig kostengünstige Alternative zum Biogetreide könnte die Rentabilität der Biokarpfenerzeugung verbessern und die Entscheidung zur Umstellung von konventioneller auf ökologische Produktion erleichtern. Bei der mechanischen Reinigung von geerntetem Getreide fällt Ausputzgetreide an. Ausputzgetreide ist eine Mischung aus zerbrochenen Getreidekörnern, Untersaaten sowie Insektenresten. Das kostengünstige Ausputzgetreide wird in der ökologischen Tierhaltung als Futterschrot bei Säugetieren und Geflügel eingesetzt. Gemäß ökologischen Richtlinien ist Ausputzgetreide auch als Zufutter bei der Karpfenerzeugung einsetzbar. Positive praktische Erfahrungen lassen eine gute Anwendbarkeit von Ausputzgetreide für die Karpfenaufzucht vermuten. Im beantragten Vorhaben soll deshalb untersucht werden, ob Ausputzgetreide eine rentable und effektive Fütterungsvariante in der ökologischen Karpfenerzeugung darstellt. Zur Minimierung der Staubverluste soll pelletiertes Ausputzgetreide im Vergleich mit herkömmlichem Getreide in der Karpfenernährung im Freiland als auch im Labor evaluiert werden.
Ergebnis (dt.): Die ökologische Karpfenproduktion ist mit ca. 1% an der gesamten deutschen Karpfenproduktion beteiligt. Durch hohe Futtermittelpreise für ökologische Futtermittel ist es für den Produzenten schwer, wirtschaftlich rentabel zu arbeiten. Daher können alternative günstige ökologische Futtermittel den Anreiz schaffen, von einer konventionellen Produktionsmethode zu einer ökologischen zu wechseln und somit eine Steigerung der Karpfen-Ökoproduktion in Deutschland zu erzielen. In der vorliegenden Untersuchung wurde Bio-Bruchkorn als Futtermittel getestet. Bruchkorn ist ein Abfallprodukt der Getreideherstellung und wird momentan als Futtermittel in der Geflügel- und Säugetierhaltung als Futterschrot eingesetzt. Es fällt bei mechanischen Reinigungsprozessen des Getreides an und setzt sich aus zerbrochenen Körnern, Untersaaten sowie Insektenresten zusammen.
Das Bio-Bruchkorn wurde in zwei Fütterungsversuchen an Karpfen im Vergleich zu Bio-Getreidefuttermittel getestet. Zum einen in einer geschlossenen Kreislaufanlage unter kontrollierten Haltungsbedingungen, zum anderen in einer Teichwirtschaft, die nach ökologischen Richtlinien arbeitet. Die Wachstumsergebnisse und Körperzusammensetzungen der Tiere wurden statistisch ausgewertet und mit einander verglichen. Die Ergebnisse beider Versuche zeigen, dass Bio-Bruchkorn eine sehr gute Alternative zum herkömmlich eingesetzten Biofuttermittel ist. Es zeigten sich keinerlei schlechtere Wachstumsergebnisse oder signifikant schlechtere Futterverwertungen beim Bio-Bruchkorn im Vergleich beider Testfuttermittel. Die Fische litten unter keinerlei Mangel und wiesen gute Gewichtszunahmen sowie Futterverwertungen auf. Als Fazit läßt sich somit sagen, dass das hier getestete Bio-Bruchkorn eine sehr gute Alternative zu herkömmlichen Getreidefuttermitteln ist. Ein großer Vorteil dieses Futtermittels ist neben der guten Nährstoffzusammensetzung der Preis. Das Bio-Bruchkorn ist als eigentliches Abfallprodukt wesentlich günstiger als ökologisches Futtergetreide (ca. 30-50% günstiger) und somit können bei einem Einsatz von Bio-Bruchkorn in der ökologischen Karpfenproduktion höhere finanzielle Gewinne erwirtschaftet werden.
Ergebnis (engl.): In European carp production in ponds supplementary feeding with cereals is very common. This leads to a better growth performance, because carp can utilize natural feed sources developing in the ponds (e.g.: chironomidae, daphnia) more efficiently. This is realized by providing energy from the co-fed cereal for the energetic requirements that the animal derived protein sources are transfered efficiently into muscle tissue. In organic carp production, it is only allowed to use cereals from organic production. Because of the significantly higher price of organic cereals (2-3 times higher) compared to conventional produced cereals, organic carp production is hardly viable and able to compete with conventional carp production. If an adequate cheaper alternative to organic cereals exist, organic carp production would become probably much more attractive to carp farmers in Europe also because of the excellent marketability of the final product. Therefore the effect of cheaper, non-purified broken grains as feed supplement in organic carp production was evaluated. It was found, that the nutritional composition of non purified broken grains was comparable to conventional material and even slightly higher protein levels could be detected in the non purified broken grains. Resulting growth trials in pond or recirculating aquaculture systems showed that carp responded in comparable performances. In addition no significantly influenced health or feed conversion was detected between the dietary groups. Finally, we conclude that from the nutritional point of view non-purified broken grains are excellent feed sources for organic but also conventional carp production.
Laufzeit: Beginn: 01.01.2011 / Ende: 31.12.2011
Ausf. Einrichtung: Christian-Albrechts-Universität zu Kiel - Agrar- und Ernährungswissenschaftliche Fakultät - Institut für Tierzucht und Tierhaltung, Kiel
Themenfelder: Tierernährung, animal nutrition
Förderprogramme: Bundesprogramm ökologischer Landbau
Schlagworte: Tierhaltung, animal husbandry, Ökologischer Landbau, organic farming, Futtermittel, animal feed, Fischerei, fishery, Fische, fish, weitere Getreidearten, other cereals, Nährstoffe, nutrients, Limnische Organismen, limnic organisms
Förderkennzeichen: 2809OE087
Dokument zum Download: Schlussbericht 09OE087.pdf (1 MB)

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