Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Projekte in den Förderprogrammen des BMEL, betreut durch den Projektträger BLE (PT BLE)

Ergebnis der Suche

Zurück zum Suchergebnis

Titel: Verbundprojekt: Deutsches Bienenmonitoring (DEBIMO)
Beschreibung (dt.): Die angewandt forschenden deutschen Bieneninstitute, sowohl an Universitäten als auch an Landesanstalten und Veterinäreinrichtungen, haben eine effektive Kooperation für Feld- und Laborarbeiten aufgebaut. Anhand der Daten soll für die derzeit relevanten Bienenkrankheiten, insbesondere für die Varroamilbe, Nosema- und Viruserreger, die Notwendigkeit seuchenrechtlicher Maßnahmen beurteilt und entsprechend umgesetzt werden. Über differenzierte Schadensschwellen für Pathogene können Diagnosevorschriften und imkerliche Maßnahmen zur nachhaltigen Vermeidung von Schäden abgeleitet werden. Der Einfluss bestimmter Ernährungsbedingungen in intensiven landwirtschaftlichen Kulturen und der Kontakt der Bienen mit subletalen Dosen verschiedener PSM soll beurteilt werden. Solche harten Daten sind für die aktuelle Diskussion zwischen Landwirtschaft und Imkerei von großer Bedeutung und können zudem für die Wahl geeigneter Bienenstandorte herangezogen werden. Durch die Beratungstätigkeit der beteiligten Institute fließen die Ergebnisse direkt in die imkerliche Praxis ein. Die Probennahme erfolgt über Audits an den Bienenständen durch Mitarbeiter der Bieneninstitute. Die Proben (Bienen, Varroen, Bienenbrot, Futterkranz, Honig) dienen zur Durchführung von Krankheitsuntersuchungen und Rückstandsanalysen. Es nehmen bundesweit ca. 120 Imkereien am Untersuchungsprogramm teil. Dabei werden Daten zu Imkerei, Standort, Populationsparameter und Völkerführung erfasst.
Ergebnis (dt.): Im Projektjahr 2010 konnten Daten von 112 Imkern erhoben werden. Wie im vorangegangenen Winter 2008/ 2009 war der Winter 2009/ 2010 sehr kalt mit einem recht späten Saisonbeginn. Die Frühjahrsentwicklung der Bienenvölker setzte aufgrund eines erneuten Wintereinbruchs im April sehr spät ein, war dann aber gut bis zu-frieden stellend. Die Frühjahrshonigernte 2010 war daher an einigen Orten eher unterdurchschnittlich. Im Süden konnte dieses Jahr nach 3 Fehljahren endlich wieder eine Waldtracht genutzt werden. Die Winterverluste 2009/ 2010 waren im Vergleich zum Vorjahr erhöht und lagen mit 12,8% im Bereich von 2008/ 2009. Da die Varroabefallszahlen im Herbst 2009 bereits deutlich erhöht waren, kamen diese Überwinterungsverluste nicht überraschend. Im Herbst 2010 lag die durchschnittliche Varroabelastung mit 4,3 Milben pro 100 Bienen relativ niedrig, allerdings gab es extreme Schwankungen, wahrscheinlich aufgrund spät genutzter Trachten und daraus resultierender verspäteter Varroabehandlung, so dass einzelne Imkereien mit erhöhten varroabedingten Winterverlusten rechnen müssen. Die Analysen zur Unterscheidung der beiden Nosemaarten (Nosema apis, Nosema ceranae) mittels PCR bestätigen, dass häufiger die „invasive“ Art N. ceranae in den Bienenvölkern zu finden ist. Allerdings gibt es regionale Unterschiede. So ist in den neuen Bundesländern die vorherrschende Art immer noch N. apis, während in West- und Süddeutschland bereits N. ceranae dominiert. Faulbrut-Sporen wurden bei 4 Imkereien im bayerischen Raum gefunden, jedoch waren keine klinischen Symptome fest zu stellen. Die Stände werden weiter beobachtet. Die Belastung mit Amöben spielt nur eine untergeordnete Rolle, Tracheenmilben wurden an keinem der Stände gefunden. 585 Bienenproben wurden auf das Akute Bienenparalysevirus (ABPV), das Flügeldeformationsnvirus (DWV), das Sackbrutvirus (BV) und das Chronische Bienenparalysevirus (CBPV) untersucht. Der Virusbefall stieg im Vergleich zum Vorjahr deutlich an und liegt eher wieder im Bereich der durchschnittlichen Befallszahlen aus den Untersuchungsjahren 2007 und davor. Der Befall mit CBPV ist im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken. 209 Bienenbrotproben vom Frühjahr und Sommer wurden zur Untersuchung auf Rückstände (368 Wirkstoffe und deren Metaboliten) an die LUFA nach Speyer geschickt. Von diesen Proben konnten 209 untersucht werden. Von den jetzt 368 nachweisbaren
Substanzen (Wirkstoffe oder Metabolite) wurden 62 oberhalb der jeweiligen Bestimmungsgrenze in den Bienen-brotproben nachgewiesen. Weitere 28 Substanzen wurden nur in Mengen unterhalb der Bestimmungsgrenze mit einer Häufigkeit von 1 bis 3 (insgesamt 33 Nachweise) gefunden. Bei den 209 untersuchten Bienenbrotproben
wurden in 189 Proben (90,4 %) Pflanzenschutzmittel-Rückstände nachgewiesen. Die größte Häufigkeit bei den Fungiziden hat der Wirkstoff Boscalid mit 124 Proben (max. 1495 µg/kg). Bei den Insektziden wurde mit der größten Häufigkeit Thiacloprid mit 119 Proben (max. 236 µg/kg, 3 Proben > 100 µg/kg) nachgewiesen.
Laufzeit: Beginn: 01.01.2010 / Ende: 31.12.2010
Ausf. Einrichtung: Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg - Naturwissenschaftliche Fakultät I - Institut für Biologie, 
Themenfelder: Tiergesundheit, animal health
Förderprogramme: Erhebungen
Schlagworte: Tierernährung, animal nutrition, Wissenstransfer / Vernetzung, knowledge transfer, networking, Therapie, therapy, Bildung, education, Bienen, bees, Schadstoffe / Toxine, poison / toxins, Monitoring
Förderkennzeichen: 2809SE003
Dokument zum Download: Kein Dokument vorhanden!

Kontakt:

Benutzen Sie unser Kontaktformular
oder E-Mail an
projekttraeger-agrarforschung@ble.de

Such-Tipps:

Stichwortsuche:

Mehrere Begriffe werden automatisch verknüpft. Auch Wortbestandteile werden in folgenden Datenfeldern gesucht:

Projekttiteln und Beschreibungen (in deutsch, englisch, französich), Förderkennzeichen, Schlagworten und Zielländern.

Die folgenden Beispiele veranschaulichen einige Such-Strings, die boolesche Volltextoperatoren verwenden:

Weizen Stroh

Findet Datensätze, die mindestens eines der beiden Wörter enthalten.

+Weizen +Züchtung

Findet Datensätze, die beide Wörter enthalten.

Weizen +Sorte

Findet Datensätze, die das Wort "Weizen" enthalten, stuft aber solche Datensätze höher ein, die auch "Sorte" enthalten.

+Weizen -Gerste

Findet Datensätze, die das Wort "Weizen", aber nicht das Wort "Gerste" enthalten.

Weizen*

Findet Datensätze, die Wörter wie "Weizen", "Weizenmehl", "Weizenbier" oder "Weizenanbau" enthalten.

"Kleegras und Grünland"

Findet Datensätze, die die exakte Phrase "Kleegras und Grünland" enthalten. Dies wäre etwa "Stickstoffkreisläufe in Kleegras und Grünland", nicht aber "Stickstoffkreisläufe in Kleegras oder Grünland".

Beachten Sie, dass die (")-Anführungszeichen, die die Phrase umschließen, Operatorzeichen sind, die der Trennung der Phrase dienen. Es handelt sich hierbei nicht um Anführungszeichen, die den Such-String selbst umfassen.

Erweiterte Suche

Hier gibt es die Möglichkeit, nach Stichworten, Themenfeldern, Projektstatus, Förderprogrammen, Laufzeiten und Einrichtungen zu suchen:

Erweiterte Suche.