Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Projekte in den Förderprogrammen des BMEL, betreut durch den Projektträger BLE (PT BLE)

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Titel: Erhaltung der innerartlichen Vielfalt gebietsheimischer Wildobstarten in Sachsen
Beschreibung (dt.): Repräsentativ für seltene Arten soll am Modell der fünf seltenen Wildobstarten (Wildbirne, Wildapfel, Vogelbeere, Berg-Johannisbeere und Wacholder) die modellhafte Etablierung von Erntebeständen in-situ durchgeführt werden. Die Ausweisung von In-situ Erntebeständen hat das Ziel die vorhandenen Bestände seltener Arten an ihren natürlichen Standort langfristig zu erhalten und gegebenenfalls zu verdichten, seltene Arten als Baumschulware zu etablieren und Saat- oder Pflanzgut bereit zu stellen, dass den ökologischen und klimatischen Gegebenheiten der Region angepasst ist. Das Vorhaben wird in vier unterschiedlichen Landschaftsräumen in Sachsen umgesetzt. In diesen Modellregionen werden Wildobstbestände aufgesucht und in Anlehnung an das FoVG ihre Eignung für eine In-situ Beerntung untersucht. Diese Wildobstbestände werden mittels GPS kartiert, fotografisch dokumentiert sowie auf Grundlage ausgewählter Beerntungskriterien evaluiert. Während der Vegetationszeit erfolgt eine phänotypische und phänologische Bonitur, die jährlich wiederholt wird. Alle Daten werden in einer Projektdatenbank erfasst. Die phänotypischen und phänologischen Daten werden für eine statistische Auswertung zur Verfügung gestellt. Von den In-situ Wildobstbeständen werden Stecklinge bzw. Samen für die weitere Anzucht von Pflanzgut geerntet. Für die Sensibilisierung und Information von lokalen Baumschulen für Thematik ‚gebietsheimische Wildobstarten’ wird eine intensive Öffentlichkeitsarbeit durchgeführt.
Ergebnis (dt.): Am Beispiel der ausgewählten Wildobstarten (Wildapfel, Wildbirne, Eberesche, Alpen-Johannisbeere, Wacholder) wurden auf der Grundlage von Populationsuntersuchungen Methoden und Kriterien zur In situ-Erhaltung sowie Gewinnung von regionalem Pflanz- und Saatgut seltener Gehölzarten erarbeitet. 42 Wildobstvorkommen mit insgesamt 1.886 Einzelpflanzen konnten in Sachsen morphologisch, phänologisch und genetisch charakterisiert werden. Neue Erkenntnisse zur Abgrenzung der Wildobst- von den Kulturobstgehölzen konnten erzielt werden. Von allen Wildobstartenarten erfolgte in ausgewählten Vorkommen die Erzeugung von Saat- und Pflanzgut für die Umsetzung von In situ-Maßnahmen im Projektgebiet. Zur langfristigen Sicherstellung der Versorgung mit geeignetem Vermehrungsgut wurden Ex situ-Erhaltungsanlagen für die Arten angelegt, für die nur eingeschränkt Erntevorkommen zur Verfügung standen. Auf der Homepage www.wildobstsachsen.de kann man nun u. a. Erntegebietssteckbriefe zu Modellbeständen herunterladen. Ein Leitfaden für die Erfassung und Beerntung von Erntevorkommen seltener Gehölzarten ist erstellt und publiziert worden.
Das Vorhaben liefert dem BMEL und dem BMUB sowie den betroffenen Landesbehörden Entscheidungshilfen, wie die Vorschriften zur Ausbringung von Gehölzen und Saatgut in der freien Landschaft, festgeschrieben im § 40 Abs. 4 Satz 4 des Bundesnaturschutzgesetzes (BNatSchG), zielführend umgesetzt werden können.
Laufzeit: Beginn: 04.07.2012 / Ende: 03.07.2017
Ausf. Einrichtung: GRÜNE LIGA Osterzgebirge e.V., Dippoldiswalde
Themenfelder: Biologische Vielfalt, biological diversity
Förderprogramme: Modell- und Demonstrationsvorhaben
Schlagworte: Forstgenetik, forest genetics, Nachhaltigkeit, sustainability, Ressourcenschutz, Ressourceneffizienz, resource protection, resource efficiency, Wildpflanzen, wild plants, Genetische Ressourcen, genetic resources, Daseinsvorsorge, services of general interest, Pflanzengenetische Ressourcen, plant genetic resources, sonstiges Laubholz, other hardwood, Saat- und Pflanzgut, seed and planting material
Förderkennzeichen: 2810BM018
Dokument zum Download: 10BM018+10BM025 Abschlussbericht_2017_08_15.pdf (4,9 MB) 10BM018+10BM025 Leitfaden_Erntevorkommen und Beerntung seltene Gehölzarten_2017_04_04.pdf (2,7 MB)

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