Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

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Titel: Kryokonservierung von aquatischen genetischen Ressourcen: Aufbau einer erweiterten Zellbank für Karpfenstämme
Beschreibung (dt.): Am Beispiel des Karpfens soll gezeigt werden, wie die Einlagerung von tiefgefrorenem Zellmaterial zum Erhalt und Fortbestand von aquatischen genetischen Ressourcen beitragen kann und eine Übertragung des Konzepts auf andere Arten angeregt werden. Da die Einlagerung von somatischen Zellen für den Erhalt eines Tierbestandes nicht ausreichend ist, und bisher noch keine Techniken bekannt sind, die eine Kryokonservierung von Fischeizellen in vitaler Form erlauben, sollen nur die Kerne befruchteter sowie unbefruchteter Eizellen und ganze Spermien eingelagert werden. Die Kerne der Eizellen können dann nach dem Auftauen wieder in enucleierte Eizellen aus normalen Karpfen eingepflanzt werden. Es werden bereits existierende Kryokonservierungsprotokolle an Karpfenspermien erprobt und eventuell angepasst. Befruchtete und unbefruchtete Eizellen von Karpfen werden entkernt und diese Kerne kryokonserviert. Die Kerne werden dann wieder aufgetaut und in frisch entkernte Eizellen einer anderen Karpfenlinie eingebracht. Aus dem tiefgefrorenen Material werden Larven gezogen um die erfolgreiche Konservierung zu bestätigen. Daraufhin wird an die entsprechenden Züchter herangetreten, um von deren gefährdeten Karpfenstämmen Spermien und Eizellkerne an der Fraunhofer EMB zu konservieren. Um eine breite genetische Vielfalt zu erhalten, sollen möglichst viele Stämme für die Kryokonservierung verwendet werden. Pro Linie sollen je mindestens 25 Einzelproben an Spermien- und Kernen eingelagert werden.
Ergebnis (dt.): Einleitung
Das Modell-und Demonstrationsvorhaben wurde zur Sicherung und Kryokonservierung von genetischem Material erhaltenswerter Karpfenlinien initiiert. Die Fraunhofer EMB führte von Oktober 2012 bis September 2015 das Vorhaben durch.

Methoden
Verschiedene Kryokonservierungsprotokolle für Karpfensperma wurden für die Erstellung eines standardisierten Protokolls ausgetestet. Die eingefrorenen Proben wurden einem umfassenden Qualitätscheck unterzogen und Befruchtungsversuche durchgeführt. Für die Gewinnung von Zellen aus befruchteten Karpfeneiern wurde ein neues Protokoll etabliert. 11 Züchter mit eigenen Laichfischen aus verschiedenen Regionen Deutschlands wurden im Frühjahr 2015 besucht und Proben seltener Karpfenstämme eingefroren.

Ergebnisse
Es wurde ein standardisiertes Protokoll erstellt, das erfolgreiche Befruchtungen mit kryokonservierten Spermien erlaubt. Neben den Spermien wurden Zellen befruchteter Karpfeneier eingelagert. Ausgewählte Zuchtbetriebe wurden mit einem mobilen Labor besucht und insgesamt 453 Einzelproben von Spermien und 42 Einzelproben von Kernen befruchteter Eizellen eingelagert. Diese bilden den Grundstock einer erweiterten Zellbank für aquatische genetische Ressourcen, die in die Zellbank CryoBrehm integriert wurde.

Schlussfolgerung
Durch die Lagerung von Gameten bzw. Gametenkernen wird die genetische Information seltener und erhaltenswerter Karpfenstämme bewahrt und für die Zukunft gespeichert. Genetische Ressourcen bleiben somit erhalten, um auch künftig besondere Karpfenstämme in ihrem natürlichen Lebensraum aufziehen zu können.
Laufzeit: Beginn: 01.10.2012 / Ende: 30.09.2015
Ausf. Einrichtung: Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung eingetragener Verein - Fraunhofer-Einrichtung für Marine Biotechnologie und Zelltechnik, Lübeck
Themenfelder: Biologische Vielfalt, biological diversity
Förderprogramme: Modell- und Demonstrationsvorhaben
Schlagworte: Eier, eggs, Tierzucht, animal breeding, Nachhaltigkeit, sustainability, Aquakultur, aquaculture, Genetische Ressourcen, genetic resources, Fische, fish, Aquatische genetische Ressourcen, aquatic genetic resources, Limnische Organismen, limnic organisms
Förderkennzeichen: 2810BM024
Dokument zum Download: 10BM024.pdf (4,3 MB)

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