Projekte in den Förderprogrammen des BMEL, betreut durch den Projektträger BLE (PT BLE)
Ergebnis der Suche
Titel: | Ermittlung der weggeworfenen Lebensmittelmengen und Vorschläge zur Verminderung der Wegwerfrate bei Lebensmitteln in Deutschland |
---|---|
Beschreibung (dt.): | Das Thema 'Lebensmittelabfälle' gewinnt zunehmend an Bedeutung. Verbände, Bürgerinitiativen, Pressevertreter und Verbraucher behaupten, dass in Deutschland jährlich Millionen von Tonnen Lebensmitteln weggeworfen würden (z.B. 'bis zu 20 Mio. t/a' hochgerechnet für eine ARD-Sendung vom 20.10.2010 auf der Grundlage von Zahlen aus österreichischen, amerikanischen und britischen Studien). Sie kritisieren das Wegwerfen aus ethischen Gründen und wegen der Umweltbelastungen, die u.a. mit Herstellung, Verarbeitung, Lagerung, Transport und Vermarktung von Lebensmitteln verbunden seien (z.B. Eintrag von Pflanzenschutzmitteln in Böden und Gewässer, Eutrophierung von Gewässern durch zu hohe Nährstoffeinträge, Emissionen von Treibhausgasen und Luftschadstoffen, Rodung von Urwäldern für den Anbau von Futtermitteln). Auch aus dem parlamentarischen Raum liegen BMELV Anfragen zur Menge der Lebensmittelabfälle vor (u.a. Vorsitzende des ELV-Ausschusses). Die Frage nach Möglichkeiten zur Verringerung der Lebensmittelabfälle ist zudem Bestandteil der BMELV-Kampagne zum Wert von Lebensmitteln (http://www.bmelv.de/cln_182/DE/Ernaehrung/Wert-Lebensmittel/Wert-Lebensmittel_node.html). Zur Menge der Lebensmittelabfälle in Deutschland gibt es bisher keine verlässlichen Daten, was im Rahmen eines Expertengesprächs mit BMELV, BMU, BLE, UBA und DESTATIS am 30.11.2010 nochmals bestätigt wurde. Verlässliche Daten hierzu sind aber erforderlich, um im BMELV und innerhalb der Bundesregierung die Dimension der Probleme bewerten zu können, die mit dem Wegwerfen von Lebensmitteln verbunden sind, und um Vorschläge für Maßnahmen zu erarbeiten, die für eine Reduzierung der Wegwerfrate geeignet und verhältnismäßig sind. Dabei ist zu unterscheiden zwischen: - Ernährungswirtschaft, - Groß- und Einzelhandel, - Großverbraucher (z.B. Kantinen, Restaurants, Krankenhäuser), - Haushalte. Die Erarbeitung von Maßnahmenvorschlägen erfordert zudem eine Unterscheidung zwischen vermeidbaren und unvermeidbaren Lebensmitt |
Ergebnis (dt.): | Im Rahmen des vorliegenden Forschungsvorhabens wurde eine Gesamtmenge von knapp 11 Millionen Tonnen Lebensmitteln errechnet, die jedes Jahr von Industrie, Handel, Großverbrauchern und Privathaushalten entsorgt werden. Dabei wurde zwischen vermeidbaren Abfällen, teilweise vermeidbaren und nicht vermeidbaren Abfällen unterschieden. In der landwirtschaftlichen Urproduktion anfallende Lebensmittelabfälle wurden nicht berücksichtigt. Die Abschätzung der Mengen resultiert aus Hochrechnungen von Informationen zum Abfallaufkommen in Deutschland und anderen europäischen Ländern sowie Nordamerika. Es wurden verschiedene Versorgungsbilanzen für Deutschland und Daten der „Nationalen Verzehrstudie“ berücksichtigt und ergänzend eigene Befragungen und Stichproben durchgeführt. Die berechneten Mengen der Lebensmittelabfälle die einzelnen Abfallkategorien und Verwertungsstufen weisen zum Teil große Schwankungsbreiten auf, woraus sich eine erhebliche statistische Unsicherheit ergibt und weiteren Forschungsbedarf induziert. In der Industrie fallen jährlich demnach zwischen 210.000 bis 4,58 Millionen Tonnen an Lebensmittelabfälle an. Im Handel werden jährlich 460.000 bis 4,79 Millionen Tonnen Lebensmittel verworfen. Bei den Großverbrauchern fallen zwischen 1,5 und 2,3 Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle pro Jahr an. Mit 6,7 Millionen Tonnen pro Jahr entsteht nach übereinstimmenden Untersuchungen der Großteil der verworfenen Lebensmittel in Privathaushalten. Im Durschnitt wirft jeder Bundesbürger pro Jahr 81,6 Kilo Lebensmittel weg. |
Ergebnis (engl.): | The research project focussed on two topics. First, food waste along the value-added chain for food has been accounted and second, recommendations to contribute to a reduction in food waste were worked out. The determination of the amount of discarded food in Germany revealed a total amount of 10.970.000 tons food per year. By projecting and transferring the result from previous research the following fluctuation margin of the amounts of food waste from the food industry emerges: 210,000 – 4,580,000 tons per year. The median value of this projection is around 1,9 million tons per year. Thus 17 percent of the determined food waste is in industry. Projecting and transferring the results from international studies also yields major fluctuation margins in the trade sector: 460,000 – 4,79 million tons per year. The median value of this projection is 550,000 tons per year. This includes also the wholesale sector, for which wholesale markets were analysed by means of an example. For this sector a total amount of food waste of 43,500 – 87,000 tons per year was determined. This corresponds to approximately a percentage of the amount handled each year. This fluctuation margins covers only organic waste and in some cases also includes plant and flower waste disposed together with food. The actual amount of food disposed of at German wholesale markets is likely to be smaller. The total amount of food waste from the large-scale consumers – for example restaurants, hotels, hospitals, schools – is between 1,5 and 2,3 million tons per year. The median value of this projection is approximately 1,9 million tons per year. The catering industry accounts for the largest share of food waste, where a fluctuation margin of 837,000 – 1,015,000 tons per year was calculated. The second largest amount of food waste comes from in-company catering, followed by the accommodation sector. The total amount of food waste from the large-scale consumer corresponds to a share of 17 percent. About half of this amount could be avoided. The private households create the largest quantities of food waste. The total amount of food waste from households in Germany per year is between 5,8 to 7,5 million tons. These are discarded through the residual waste or organic waste containers or through other routes such as self-composting, feeding to pets or in the sewer system. So households in Germany accounts for about 61 percent of the total food waste. On average, every citizen throws away about 82 kilos of food every year. The amount of avoidable and partially avoidable food waste from households in Germany corresponds to a monetary value of 16,6 to 21,6 billion EUR per year or approximately 200 to 260 EUR per capita and year. For an average household of four, this means that each year avoidable and partially avoidable food waste worth approximately 935 EUR is disposed of as residual waste, in organic waste containers and the sewer system, through self-composting or fed to pets. In the project a variety of preventive measures that contribute significantly to the avoidance of food waste has been identified, categorized, described and evaluated. The results show 34 promising approaches from different countries, which are explicitly discussed regarding the transferability to Germany. Primarily, these best practice examples relating to consumers, large-scale consumers, trade and the food industry. Political action and scientific research projects were also discussed. |
Laufzeit: | Beginn: 01.06.2011 / Ende: 29.02.2012 |
Ausf. Einrichtung: | Universität Stuttgart - Fakultät 2 Bau- und Umweltingenieurwissenschaften - Institut für Siedlungswasserbau, Wassergüte- und Abfallwirtschaft, Stuttgart |
Themenfelder: | Lebensmittelverarbeitung, food processing |
Förderprogramme: | Entscheidungshilfebedarf |
Schlagworte: | Verbraucherverhalten, consumer behaviour, Nachhaltigkeit, sustainability, Wirtschaftlicher und rechtlicher Verbraucherschutz, economic and legal consumer protection, Ernährung, nutrition, Ernährungsgewohnheiten, food pattern, Ernährungsbildung, nutrition education, Konsumkompetenz, consumption competence |
Förderkennzeichen: | 2810HS033 |
Dokument zum Download: | 10HS033.pdf (6,3 MB) |
Kontakt: |
Benutzen Sie unser Kontaktformular
oder E-Mail an projekttraeger-agrarforschung@ble.de |
Erweiterte Suche
Hier gibt es die Möglichkeit, nach Stichworten, Themenfeldern, Projektstatus, Förderprogrammen, Laufzeiten und Einrichtungen zu suchen: