Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Projekte in den Förderprogrammen des BMEL, betreut durch den Projektträger BLE (PT BLE)

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Titel: Bekämpfung von Beikräutern in Steillagen im Zusammenhang mit der herbizidfreien Unterstockbehandlung, gestützt auf Unterstockabdeckungen und den RMS (Raupenmechanisierungssystem)-Einsatz
Beschreibung (dt.): Weinberge als langjährige Dauerkulturen und ganz besonders die Weinbausteillagen sind in den Weinbaugebieten nicht nur von hoher ökonomischer Bedeutung sondern auch landschaftsprägend. Bislang ist für die integrierte sowie ökologische und somit herbizidfreie Bewirtschaftung in Weinbergssteillagen hinderlich, dass dort im Gegensatz zum Direktzug eine sachgerechte, nicht chemische Unterstockbodenpflege kaum erfolgen kann. Ziel ist es daher, für die Unterstockpflege in Steillagen eine nachhaltige und den Richtlinien des ökologischen Weinbaus analoge Strategie zu etablieren. Mit den hier verfolgten Maßnahmen mit Bodenabdeckung im Unterstockbereich, Unterstockbegrünung mit geeigneten Bodendeckern sowie dem Einsatz von Bodenbewirtschaftungsgeräten an dem speziell für Weinbausteillagen entwickelten Raupen-Mechanisierungssystem (RMS) werden hierfür drei ineinander greifende und sich ergänzende Ansätze verfolgt. Auf solchen Steillagenflächen soll so dem integrierten Weinbau die Möglichkeit zur Verminderung des Herbizideinsatzes eröffnet werden und auch für den ökologischen Weinbau ein wesentliches Hindernis beseitigt werden. Im Unterstockbereich von Weinbausteillagen werden Lösungen für die Bodenbewirtschaftung erarbeitet, die einerseits die Erosionsgefahr minimieren helfen und andererseits betriebswirtschaftlichen Erfordernissen genügen. Die einzelnen Maßnahmen berücksichtigen die unterschiedlichen Voraussetzungen im Hinblick auf die Mechanisierung (Direktzug, Seilzug, nur begehbare Flächen). Sie werden auch auf deren Einfluss auf den Wasserhaushalt des Bodens und der Rebe im Steilhang sowie auf die Wuchsleistung der Reben und auf ausgewählte Qualitätsparameter des Ernteguts geprüft. Im Fokus des Vorhabens stehen gemäß der o.g. Teilziele die drei Arbeitspakete 'Untersuchungen zu Abdeckungen im Unterstockbereich', 'Bewertung von Unterstockbegrünungen mit geringem Transpirationsanspruch' und 'Untersuchungen zur RMS-gestützten Beikrautbekämpfung im Unterstockbereich'.
Ergebnis (dt.): Im Zuge des Vorhabens wurden unterschiedliche Methoden zur herbizidfreien Bewirtschaftung im Steilhang untersucht. Dazu zählten neben der Unterstockbegrünung die Unterstockabdeckung sowie die mechanische Regulierung des Unterwuchses.
Wie sich gezeigt hat, eignen sich die einzelnen Unterstockbegrünungspflanzen nicht gleichermaßen für den Steilhang. Dauerhaft gute Ergebnisse waren beim Hieracium pilosella zu beobachten. Der gemeine Mauerpfeffer (Sedum acre) und Trifolium subterraneum haben sich nicht bewährt.
Wie aus dem Versuch hervorging, besteht ein Einfluss der Unterstockbegrünung auf den Humusgehalt und den freiverfügbaren Stickstoffgehalt. Das günstigere C/N-Verhältnis begünstigte die Traubengesundheit.
Die Bodenabdeckungen setzten aufgrund der hohen Kosten eine möglichst langfristige Nutzung voraus.
Für RMS mechanisierbare Flächen konnten drei Lösungsansätze herausgestellt werden, welche die Kombination von mehreren Komponenten beinhalten.
So ergänzen sich Unterstockmulcher und -begrünung und eigen sich auf Standorten mit guter Wasserversorgung. In mageren Bereichen sollte zu einem frühen Zeitpunkt der Scheibenpflug eingesetzt werden; um die dadurch resultierende Längfurche zu schließen sollte mittels Unterstockbürste NaturaGriff nachgearbeitet werden.
Alternativ sind modifizierte Scheibenpflüge oder Scheiben in Verbindung mit einer Kress-Fingerhacke möglich. Im Folgenden sind weitere Gerätetypen zu erwarten, welche den Anforderungen im Steilhang gerecht werden.
Es muss jedoch festgehalten werden, dass die herbizidfreie Bewirtschaftung trotz der Vielzahl an Möglichkeiten kostenintensiver ist und nur dann empfohlen werden kann, wenn ein Mehrerlös zu erwarten ist. Die negativen Auswirkungen der Herbizidanwendung auf die Traubengesundheit und die Verschlechterung des Humusgehaltes konnten die finanziellen Nachteile nicht aufwiegen.
Für unzugängliche Steilstlagen boten die untersuchten Varianten keine Alternative für die manuelle Beikrautbekämpfung.
Laufzeit: Beginn: 01.01.2013 / Ende: 30.09.2016
Ausf. Einrichtung: Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) - Mosel, Bernkastel-Kues
Themenfelder: Pflanzenschutz, Pflanzengesundheit, crop protection, plant health
Förderprogramme: Entscheidungshilfebedarf
Schlagworte: Biologischer Pflanzenschutz, biological plant protection, Arbeitswirtschaft, labour economy, Weinbau (inkl. Außenwirtschaft, Kellerei), viticulture (winery), Landtechnik, agricultural engineering, Landschaft / -spflege, landscape/landscape preservation, Rebe, vine, Betriebswirtschaft, business administration, Integrierte Betriebssysteme, integrated production systems, Integrierter Pflanzenschutz, integrated plant protection, Klimaanpassung, climate change adaptation
Förderkennzeichen: 2811HS004
Dokument zum Download: 11HS004_AB.pdf (10,1 MB)

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