Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

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Titel: Datengestützte N-Bilanzierung im Freilandgemüsebau
Beschreibung (dt.): Im Projekt sollen Maßnahmen zur Vermeidung von Stickstoffüberschüssen hinsichtlich ihrer Klima- und Umweltwirkung untersucht werden. Die Maßnahmen sind analog der im Konsortialantrag (Förderkennzeichen 09HS16) definierten Maßnahmen. Die Einbeziehung eines Standortes mit Schluff-reicher Textur stellt eine optimale Erweiterung zum Verbundantrag dar. In dem Projekt sollen gasförmige Verluste (N2O, N2) sowie Verluste von überschüssigem N über die Nitratauswaschung im Freilandgemüsebau transparent gemacht und Bilanzlücken geschlossen werden. Mit dem Umweltmodell 'Expert-N' sollen mittels Simulationen geeignete Maßnahmen zur Umweltentlastung getestet werden. Arbeitspakete: AP1: Ganzjährige Erfassung der N2O-Freisetzung in Hohenheim und am Rinkenbergerhof zum Vergleich der Spurengasfreisetzung zweier Standorte mit stark unterschiedlicher Bodentextur. AP2: Evaluierung von Maßnahmen zur Vermeidung von N-Überschüssen hinsichtlich der Atmosphären- und Grundwasserbelastung und Ableitung von Handlungsempfehlungen. AP3: Etablierung der Acetylen-Inhibierung und Abschätzung der N2-Verluste aus der Denitrifikation sowie Erhebung annueller Datensätze auf den sandigen Versuchsflächen. AP4: Kalibrierung und Validierung des Umweltmodels 'Expert-N' für den Standort Hohenheim. Ableitung von Maßnahmen zur N2O-Minderung mittels Simulation und Test der Varianten mit dem größten Vermeidungspotential im Freiland.
Ergebnis (dt.): In der Düngeverordnung werden „weitere unvermeidliche“ N- Überschüsse für den Gemüsebau spezifiziert. Ziel des Projektes war es aufzuzeigen, in wie weit eine Absenkung dieser Überschüsse durch gezielte Maßnahmen möglich ist.
Die Auswertungen zum „Ist-Zustand“ der N-Überhänge auf Praxisbetrieben bestätigten die bestehende N-Problematik im Freilandgemüsebau.
Die Versuche auf Praxis- und Versuchsflächen zeigten, dass praktikable Ansätze zur Reduktion der N-Bilanzsalden bestehen. Durch konsequente Anwendung des N-Expert-Verfahrens zur N-Düngerbedarfsermittlung können die N-Überschüsse ohne Ertragsverluste häufig um 20 - 30 % vermindert werden. Durch Nutzung der N-Versorgung der Pflanze als Indikator für den N-Kopfdüngungsbedarf („SPAD“/“Sensor“), Optimierung von Fruchtfolgen (Sommer- und Winterzwischenfrüchte), das Management der Ernterückstände (Abfuhr N-reicher Erntereste), platzierte N-Düngung bei Reihenkulturen sowie eine gezielte Steuerung der Beregnung ist eine weitere Verminderung der N-Salden möglich. Auch der Verzicht auf einige Qualitätsansprüche (6er Köpfe bei Blumenkohl oder dunkelgrüne Färbung junger Kohlrabiblätter) senkt die N-Salden.
Hohe N-Bilanzüberschüsse und große Mengen an Ernterückständen sind verantwortlich für die beträchtliche Freisetzung von N2O und NH3 aus Böden. Zwischen N-Saldo und N2O-Emission besteht eine enge positive Korrelation. Die N2O-Verluste sind umweltrelevant und auf schwereren Böden sogar relevant für die N-Bilanz. NH3-Verluste treten insbesondere auf, wenn große Mengen an Ernterückständen nicht eingearbeitet werden. Auf leichten Böden sind diese Verluste in jedem Fall umweltrelevant aber kaum bilanzrelevant. Eine Reduktion der NH3-Verluste ist durch zügige Einarbeitung möglich. Alle Maßnahmen, die zu einer Verminderung der N-Überschüsse beitragen, führen auch zu einer Verminderung der N2O-Freisetzung.
Die Untersuchungen weisen eindrücklich darauf hin, dass durch die Kombination verschiedener Maßnahmen („integriertes Stickstoffmanagement“) eine wesentliche Verminderung von N-Salden und damit ein Rückgang der Gefährdung der Umwelt durch Einträge reaktiver N-Verbindungen möglich ist.
Laufzeit: Beginn: 15.08.2011 / Ende: 31.10.2014
Ausf. Einrichtung: Universität Hohenheim - Fakultät Agrarwissenschaften - Institut für Kulturpflanzenwissenschaften - FG Düngung und Bodenstoffhaushalt (340i), Stuttgart
Themenfelder: Pflanzenbau, crop production
Förderprogramme: Entscheidungshilfebedarf
Schlagworte: Pflanzenernährung, plant nutrition, Wasser (Wasserschutz, Wasserhaushalt), water (water protection, water supply system), Gemüsebau, vegetable production, Düngung, fertilization
Förderkennzeichen: 2811HS014
Dokument zum Download: 2811HS014_AB_inkl. Verbundpartnern.pdf (7,3 MB)

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