Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

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Titel: 'Hygieneaspekte organischer Düngemittel und ihre Anwendung' Förderkennzeichen: 2811HS016
Beschreibung (dt.): Es soll in einer umfassenden Literaturübersicht die mögliche Gefahr des Eintrags von human- und tierpathogenen Krankheitserregern über die organischen Dünger in die Umwelt geklärt werden. Dabei wird der Hygienestatus bzw. werden die Hygienerisiken der unterschiedlichen Stoffe hinsichtlich ihrer Belastungssituation mit seuchen- und phytopathogenen Krankheitserregern beschrieben, sowie düngemittelrechtliche Anforderungen an das Inverkehrbringen und mögliche weitergehende Anforderungen bei der Anwendung der organischen Düngemittel formuliert. Wo vorhandenes Wissen noch keine wissenschaftlich begründete Aussage zur seuchen- und phytohygienisch unbedenklichen Verwertung der organischen Dünger zulässt, wird notwendiger Forschungsbedarf angemeldet. Resultierend daraus könnten Änderungen bisher bestehender düngemittelrechtlicher Regelung zum Verkehrbringen der organischen Dünger und zu deren Anwendung erfolgen. 1 .+ 2. Monat: Sichtung der Literatur; 3. Monat: Bewertung der Literaturergebnisse und Ableitung des Forschungsbedarfs; 4.-5. Monat: Anfertigung des Berichtes und Formulierung von Forschungsthemen
Ergebnis (dt.): In einer Literaturauswertung wurde geprüft, inwieweit human-, tier- und phytopathogene Erreger sowie Unkräuter über die verschiedensten organischen Dünger in die Umwelt gelangen können und somit ein mögliches Risiko für die Gesundheit von Tieren, Menschen und Pflanzen darstellen. Die Stoffe, die in Tabelle 7 der Düngemittelverordnung gelistet sind, wurden, soweit es anhand vorhandener Literatur möglich war, unter primär seuchenhygienischen Kriterien beurteilt und in drei Risikoklassen (RK) eingeteilt. Die RK) I beinhaltet Stoffe mit einem geringen hygienischen Risiko, die RK II, Stoffe mit einem mittleren und die RK III Stoffe mit einem hohen Risiko. Für die quantitativ am häufigsten anfallenden organischen Dünger, wie Gülle, Jauche und Festmist sowie Gärreste, Komposte und Klärschlämme war für die Beurteilung des Risikos ausreichend wissenschaftliche Literatur vorhanden. Die Risikoabschätzung zur Verwertung der o. a. Dünger hat ergeben, dass aus seuchen- und phytohygienischer Sicht bestehende Hygieneregelungen im Düngerecht angepasst bzw. geändert werden sollten. Zu möglichen Änderungsvorschlägen sind im Detail noch Wissenslücken vorhanden, die durch unbedingt durchzuführende Forschungsvorhaben geschlossen werden sollten. Die zukünftigen Regelungen zur organischen Düngerverwertung sollten in allen betroffenen Rechtsbereichen (AbfKlärV, DüMV) dasselbe Hygieneniveau erreichen. Aus seuchen- und phytohygienischer Sicht zur unbedenklichen Verwertung organischer Dünger betrifft dies die Stoffe der RK III (Gülle, Gärreste aus mesophiler Vergärung und Klärschlämme). Für Gülle, die anaerob in Biogasanlagen mit 80 %-igem Gülleanteil vergoren wird und deren Gärreste in Verkehr gehen, ist ein sog. „Hygienisierungsbonus“ denkbar, unter der Voraussetzung, dass die Biogasanlage entweder eine Vollstromhygienisierung oder thermophile Fahrweise entsprechend den Vorgaben der BioAbfV betreibt („Behandlungspflicht“). Für Gülle, die in Verkehr geht und Klärschlämme zur landwirtschaftli-chen Verwertung steht eine sog. Untersuchungpflicht („Untersuchungsbonus“) zur Diskussion. Dabei könnte für das Inverkehrbringen von Gülle und für die landwirtschaftliche Verwertung von Klärschlämmen die Behandlungspflicht entfallen, sofern eine regelmäßige Qualitätsüberwachung durch die Teilnahme an einer Gütesicherung mit ergänzenden mikrobiologischen Untersuchungen erfolgt.
Ergebnis (engl.): The potential transmission of human, animal and phytopathogenic pathogens and weeds to the environment via a variety of organic fertilizer and its associated potential risk to the health of animals, humans and plants was examined by doing a literature review. Substances, which are listed in Table 7 of the regulation of fertilizers were assessed and divided into three risk categories, as far as possible from existing literature primarily under hygienic disease criteria. The risk class I includes substances with a low hygiene risk, the class II includes substances with a mean hygienic risk and the risk class III includes substances with a high risk. For the quantitatively most commonly occurring organic fertilizer, such as liquid manure, urine and manure and digestate, compost and sewage sludge was available sufficient scientific literature for the risk assessment. The risk assessment for the usage and application of the aforementioned fertilizers showed that the existing hygiene regulations should be adapted or changed from a sanitary view of human, animal and plant health. There are still knowledge gaps in details on possible amendments, which should be concluded by research to be carried out strictly. Future regulations on application of organic fertilizers should achieve the same level of hygiene in all the affected areas of the law of sewage sludge and of placing of the markets of fertilizers (AbfKlärV, DüMV). From a sanitary view for acceptable use of organic fertilizer, this concerns the substances in risk class III (manure, digestate from mesophilic anaerobic digestion and sewage sludge). For manure which is anaerobically fermented in biogas plants with 80 % manure ratio and its digestate placing on the market, is a so-called "bonus of disinfection" conceivable, provided that the biogas plant either operates with full flow disinfection or thermophilic driving along the operating conditions of biowaste regulations (BioAbfV) ("compulsory treatment"). For manure placing on the market and sewage sludge for agricultural use is a so-called duty of investigation ("bonus of investigation") under discussion. It could account for the marketing of manure and for the agricultural use of sewage sludge treatment requirements if a regular quality monitoring is carried out through participation in a quality assurance with additional microbiological tests and the guidance level of the microbial parameters are observed. In respect of the plant health the report draws the conclusion that soil from the cleaning of agricultural products, digestate from the fermentation process of renewable raw materials and sewage sludge poses a risk. These materials are used as essential parts of fertilizers but they could contain soil pathogens or seedborne pathogens, viruses nematodes or weed seeds including those quarantine concern. Due to missing or insufficient pre-treatment procedures harmful organisms may be spread by these materials which could result in yield loss or restriction of cultivation.
Laufzeit: Beginn: 15.12.2011 / Ende: 06.07.2012
Ausf. Einrichtung: Universität Hohenheim - Fakultät Agrarwissenschaften - Institut für Umwelt- und Tierhygiene sowie Tiermedizin mit Tierklinik - FG Umwelt- und Tierhygiene, Stuttgart
Themenfelder: Lebensmittelsicherheit, food safety
Förderprogramme: Entscheidungshilfebedarf
Schlagworte: Düngung, fertilization, Pflanzenbau, crop production, Gesundheitlicher Verbraucherschutz, health-related consumer protection, Hygiene, hygiene, Ackerbau, crop production, Ernährung, nutrition, Fische, fish, Tiere in Privathaushalten, pets
Förderkennzeichen: 2811HS016
Dokument zum Download: 11HS016.pdf (2,4 MB)

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Weizen Stroh

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+Weizen -Gerste

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Weizen*

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"Kleegras und Grünland"

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