Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

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Titel: Akzeptanz Ökologischer Landwirtschaft im Sozialraum Dorf
Titel (englisch): Recognition of Organic Farming in village population
Beschreibung (dt.): Detaillierte und aktuelle Aspekte der Akzeptanz Ökologischer Landwirtschaft im Sozialraum sind im Ganzen noch wenig bekannt. Sie könnten nicht nur im Hinblick auf die Rückumstel-lungsbereitschaft oder das Auslösen von Nachahmungseffekten relevant sein, sondern auch, weil unmittelbare betriebliche Erfolgsfaktoren mit ihnen in Zusammenhang stehen. Mangelnde Akzeptanz der Ökologischen Landwirtschaft kann zu Konflikten im Sozialraum führen. Neben der ersten Hauptfrage nach der sozialen Akzeptanz im Dorf, sollen mit der Studie daher drei weitere Fragen beantwortet werden, die insbesondere für die Generierung von Gelingensfaktoren relevant sind: Wo erfahren Betreiber Ökologischer Landwirtschaft Rückhalt in Krisenzeiten? Welche sozialen Angebote zur Unterstützung wünschen sich Landwirte darüber hinaus? Wie wirkt sich die soziale Akzeptanz im Dorf auf die Bindung an den ökologischen Landbau und betriebliche Weiterentwicklungsabsichten aus? Unter der Prämisse, dass soziales Handeln von dem Bedürfnis nach Konformität beeinflusst wird, soll untersucht werden, inwieweit Betreiber Ökologischer Landwirtschaft in Deutschland in ihrem ruralen Sozialraum akzeptiert sind und ob Zusammenhänge zum Durchhaltewillen, somit der Vermeidung von Rückumstellung, festzustellen sind. Gleichzeitig wird der Frage nachgegangen, ob eine vergleichsweise hohe soziale Akzeptanz im Sozialraum Nachahmungseffekte bewirkt und damit zur Ausbreitung des Ökologischen Landbaus beiträgt. Das Ziel wird über eine standardisierte Befragung von Öko-Landwirten erreicht, der eine qualitative Vorstudie zur Generierung von Zusammenhangshypothesen vorausgeht. Die Ergebnisse der quantitativen Befragung werden sowohl mit Experten aus der landwirtschaftlichen Beratung als auch mit Wissenschaftlern diskutiert. Zusätzlich erfolgt durch eine nachgelagerte qualitative Befragung eine Best-Practise-Analyse, die zum Praxistransfer der Studienergebnisse beiträgt.
Beschreibung (engl.): As social behaviour is influenced by a wish to reach confirmity with surrounding groups this scientifiy projekt examines how organic farmers in Germany feel recognized in their village. Furthermore it will be tested whether there are correlations with the farms or social structure of the region.The project will deal with the question if the appreciation of village neighbours strengthens the determination to hold on organic farming under critical circumstances or if it even correlates with bandwagon effects. Additionally the farmers will be asked by which social groups or persons they are backed up during business problems. The aim of the project is to gain conclusions if and how organic farming can be supported by regarding social impacts in measures of consulting or political support. The aim will be reached by a standardized online-survey for which german organic farmers are applied. The survey is based on a detailed literature research. The results of the survey will furthermore be discussed with experts from (organic) farming, sociology or social psychology before being published in journals and conferences.
Ergebnis (dt.): Vor dem Hintergrund sozialpsychologischer Theorien zu normativen Einflüssen und Konformitätsstreben wurde untersucht, wie sich ökologisch wirtschaftende Landwirtinnen und Landwirte in ihrem Dorf akzeptiert fühlen und wo sie soziale Unterstützung finden. Ziel war es dabei herauszufinden, inwieweit diese beiden Aspekte Einfluss auf Resilienz haben und welche Erkenntnisse sich für die Praxis, insbesondere die Förderung der Umstellung auf ökologische Landwirtschaft, ergeben könnten. Über narrative Interviews mit acht sowie einer standardisierten Befragung von 633 ökologisch wirtschaftenden Landwirtinnen und Landwirten wurde deutlich, dass ökologische Landwirtschaft im Dorf nicht abgelehnt, aber als „anders“ wahrgenommen wird. Wertschätzung für diese Wirtschaftsweise erfolgt eher von außerhalb. Eine gute Integration im Dorf kann jedoch zu Nachahmeffekten beitragen und damit die Umstellungsneigung positiv beeinflussen. Viele Landwirtinnen und Landwirten haben intensive soziale Kontakte im Dorf, wo sie auch überwiegend ihre Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner für soziale Unterstützung finden. Ausnahmen hiervon sind durch Persönlichkeitsmerkmale oder durch unterschiedliche Lebensstile bedingt. Im qualitativen Teil des Vorhabens wurde deutlich, dass engere kollegiale Netzwerke ein hilfreiches Mittel zur Unterstützung sein könnten. Diese könnten zudem dazu beitragen, Distanzierungen zwischen ökologisch und konventionell wirtschaftenden Landwirtinnen und Landwirten aufzuheben.
Ergebnis (engl.): Based on theories about normative influences of social groups and the striving for conformity, the research study deals with questions of how organic farmers feel accepted in their village and where they can find social support. The aim was to find out to what extent these two aspects have an influence on future and further development perspectives and which conclusions are to make for the promotion of the conversion to organic agriculture. By narrative interviews with eight and a standardized survey of 633 organic farmers, it became clear that organic farming is not rejected in the village, but is perceived as “different”. The appreciation for this kind of agriculture tends to come from outside. However, a good integration in village life can contribute to imitation effects and thus positively influence the tendency to change. Many farmers have intensive social contacts in the village, where they mostly find their contact persons for social support. Exceptions to this are due to personality traits or different lifestyles. In the qualitative part of the study it became clear that closer collegial networks could be a helpful means of support. These could also help to remove the distance between organic and conventional farmers.
Laufzeit: Beginn: 01.09.2017 / Ende: 31.07.2020
Ausf. Einrichtung: Universität Kassel - Fachbereich 11 Ökologische Agrarwissenschaften - Fachgebiet Agrar- und Lebensmittelmarketing, Witzenhausen
Themenfelder: Sozioökonomie, socio-economics
Förderprogramme: Bundesprogramm ökologischer Landbau
Schlagworte: Ökologischer Landbau, organic farming, Ländliche Entwicklung, rural development, Sozialer Zusammenhalt, social cohesion
Förderkennzeichen: 2815OE002
Dokument zum Download: Abschlussbericht.pdf (2,9 MB) Praxismerkblatt_15OE002.pdf (607,2 KB)

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