Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Projekte in den Förderprogrammen des BMEL, betreut durch den Projektträger BLE (PT BLE)

Ergebnis der Suche

Zurück zum Suchergebnis

Titel: Regulierende Ökosystemleistungen in Fruchtfolgen mit Ackerbohnen (Vicia faba) und Erbsen (Pisum sativum): Quantifizierung, Bewertung und Realisierung
Titel (englisch): Regulating ecosystem services in crop rotation with faba bean (Vicia faba) and pea (Pisum sativum): quantification, evaluation and realisation (Project-No. 2815EPS016)
Beschreibung (dt.): Ziel von RELEVANT ist es, die Wirkungen diversifizierter Fruchtfolgen mit Ackerbohnen und Erbsen auf die Diversität von Bestäubern und Raubarthropoden und die von diesen erbrachten regulierenden Ökosystemleistungen (Bestäubung und natürliche Schädlingskontrolle) zu quantifizieren und ökonomisch zu bewerten. In Zusammenarbeit mit dem DemoNetErBo sollen Wege zur Realisierung eines intelligenten Fruchtfolgemanagements mit Ackerbohnen und Erbsen in der konventionellen Landwirtschaft, im Hinblick auf die Erfüllung der Ziele der Eiweißpflanzenstrategie für eine nachhaltigere Landwirtschaft, erarbeitet werden. Die Diversität, die Ernährungssituation sowie das Reproduktionspotenzial von Bestäubern und Antagonisten werden auf Betriebsebene erfasst (Raster-basierte, landschaftsskalige Probenahmen in allen Fruchtfolgegliedern der landwirtschaftlichen Betriebe). Dazu werden 1 km x 1 km Landschaftsausschnitte mit Betrieben mit Ackerbohnen-/Erbsenanteil in der Fruchtfolge mit Betrieben ohne Leguminosen in der Fruchtfolge verglichen (gepaartes Design). Die Bestäubungsleistung und die Reduktion des Schadorganismenpotenzials werden experimentell auf Praxisbetrieben und Demonstrationsflächen erfasst. Zudem werden Blühmischungen zur Förderung der Agrobiodiversität und der von ihr erbrachten Ökosystemleistungen entwickelt und im Rahmen des DemoNetErBo getestet und evaluiert. Die Ergebnisse zu den Ökosystemleistungen werden in den drei Ebenen Produktionsverfahren, Fruchtfolge und Betrieb ökonomisch und pflanzenbaulich mittels relevanter Kalkulationsdaten ausgewählter landwirtschaftlicher Betriebe des DemoNetErBo bewertet. Ein detaillierter Arbeitsplan befindet sich in der Vorhabenbeschreibung.
Ergebnis (dt.): Die kombinierten Wirkungen diversifizierter Fruchtfolgen mit Körnerleguminosen in konventionellen Anbausystemen sind wenig untersucht. Wir haben die Effekte des Anbaus von Ackerbohnen (Vicia faba) auf die Vielfalt und Abundanz von Bestäubern und Raubarthropoden, die biologische Schädlingskontrolle und die Kulturpflanzenbestäubung untersucht. Zudem wurden Vorfrucht- und Nachbarschaftseffekte analysiert. Ökonomische und agronomische Daten wurden anhand von Betriebsbefragungen erhoben. Die Ergebnisse zeigen, dass v. a. Hummeln vom Ackerbohnenanbau profitieren, andere Wildbienen aber von blütenreichen, naturnahen Lebensräumen in der Agrarlandschaft abhängen. Insektenbestäubung ist ein wichtiger Parameter für die Ertragsbildung bei Ackerbohnen und Raps. Es zeigte sich ein positiver Nachbarschaftseffekt der Ackerbohne auf vegetationsbewohnende Nützlinge. Zudem waren die Aktivitätsdichten von Spinnen in Landschaften mit Ackerbohne höher als in Landschaften ohne Ackerbohne. Ackerbohnen können in einzelnen Jahren unter Einbezug des monetären Vorfruchtwerts eine wirtschaftlich konkurrenzfähige Alternative zu den übrigen Hauptkulturen sein, die allerdings stark von den gegebenen Standort- und Witterungsbedingungen beeinflusst wird. Der Anbau von Ackerbohnen bringt landwirtschaftlichen Betrieben agronomische Vorteile. Allerdings zeigte sich auch eine Volatilität in der Wirtschaftlichkeit des Ackerbohnenanbaus. Hinsichtlich der ökologischen Wirkungen sollte der Ackerbohnenanbau mit anderen Maßnahmen (v. a. die Wiederherstellung und der Erhalt von halbnatürlichen Habitaten) kombiniert werden, die auch für die Bereitstellung von Ökosystemleistungen wie biologische Schädlingskontrolle oder Bestäubung von Relevanz sind.
Ergebnis (engl.): The combined effects of diversified crop rotations with grain legumes in conventional cropping systems are not well studied. Here we investigated the effects of faba beans (Vicia faba) on the species richness and abundance of pollinators and arthropod predators, biological control and crop pollination. In addition, pre-crop crop and neighborhood effects were analyzed. Economic and agronomic data were collected through farm surveys. The results show that particulary bumblebees benefit from faba bean cultivation while other wild bees depend on flower-rich semi-natural habitats in the agricultural landscape. Insect pollination is an important parameter for yield formation in faba bean and oilseed rape (Brassica napus). A positive neighborhood effect of faba bean on vegetation-dwelling beneficial insects was shown. In addition, spider activity densities were higher in landscapes with faba beans than in landscapes without faba bean fields. In certain years, faba bean cultivation can be an economically competitive alternative to other main crops when the monetary value of preceding crops is considered. However, faba bean yields are strongly influenced by environmental conditions. Growing faba beans provides agronomic benefits to farms. However, we found high volatility in the profitability of faba bean cultivation. In terms of ecological effects, faba bean cultivation should be combined with other measures (especially the restoration and maintenance of semi-natural habitats) that are highly relevant for the provision of ecosystem services, such as biological pest control or pollination.
Laufzeit: Beginn: 01.03.2017 / Ende: 31.12.2020
Ausf. Einrichtung: Georg-August-Universität Göttingen - Fakultät für Agrarwissenschaften - Department für Nutzpflanzenwissenschaften - Abt. Agrarökologie, Göttingen
Themenfelder: Pflanzenbau, crop production
Förderprogramme: Eiweißpflanzenstrategie
Schlagworte: Biologische Vielfalt, biological diversity, Nachhaltigkeit, sustainability, Ackerbau, crop production, Agrobiodiversität, agricultural biodiversity, Erbse, pea, Bohne, bean, Integrierter Pflanzenschutz, integrated plant protection, Klimaschutz, climate protection
Förderkennzeichen: 2815EPS016
Dokument zum Download: Abschlussbericht.pdf (3,7 MB) Praxismerkblatt1.pdf (539,7 KB) Praxismerkblatt2.pdf (535,3 KB)

Kontakt:

Benutzen Sie unser Kontaktformular
oder E-Mail an
335@ble.de

Erweiterte Suche

Hier gibt es die Möglichkeit, nach Stichworten, Themenfeldern, Projektstatus, Förderprogrammen, Laufzeiten und Einrichtungen zu suchen:

Erweiterte Suche.