Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Projekte in den Förderprogrammen des BMEL, betreut durch den Projektträger BLE (PT BLE)

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Titel: AboVici - Züchtung und Agronomie neuartiger, Vicin-armer Ackerbohnen und Einsatz als einheimisches Eiweißfuttermittel
Beschreibung (dt.): Dieses Teilprojekt des Abo-Vici-Verbundes widmet sich der Beurteilung der Fütterungseigenschaften der Ackerbohnen, die von den Kooperationspartnern züchterisch entwickelt und angebaut worden sind. Ziel des Teilprojektes ist es, insbesondere den Protein- und Energiewert der neuen Ackerbohnen, aber auch andere Futterwerteigenschaften zu bestimmen und somit eine erste Datenbasis für den Einsatz in der praktischen Fütterung von Nichtwiederkäuern zu schaffen. Das Projekt umfasst zwei Arbeitspakete. Das erste Arbeitspaket beinhaltet die chemisch-analytische Charakterisierung von Ackerbohnen aus den Projekten der Kooperationspartner hinsichtlich der Gehalte wertgebender Inhaltsstoffe (Rohprotein, Aminosäuren, etc.) sowie von Tanninen. Das zweite Arbeitspaket beinhaltet einen Versuch mit Legehennen, in dem Verdaulichkeit der Aminosäuren und die Umsetzbarkeit der Energie von sechs ausgewählten Ackerbohnengenotypen gemessen wird.
Ergebnis (dt.): In Deutschland sind Ackerbohnen nach Erbsen und Lupinen gemessen an der Anbaufläche die drittbedeutendste Leguminose. Eine günstige Eigenschaft von Ackerbohnen als Futtermittel ist ein im Vergleich zu Erbsen und Lupinen höherer Rohproteingehalt. Dennoch ist die Akzeptanz von Ackerbohnen in Deutschland als Futtermittel im Vergleich zu Erbsen und Lupinen eher gering. Voraussetzung für eine höhere Akzeptanz von Ackerbohnen als Futtermittel ist, dass der genaue Futterwert von Ackerbohnen bekannt ist. Wichtige Kriterien sind Aminosäurenverdaulichkeit und Umsetzbare Energie (MEN). Zudem enthalten Ackerbohnen antinutritive Inhaltsstoffe wie Vicin/Convicin, Tannine und Phytat, welche die Verwendbarkeit als Futtermittel einschränken. Aus diesen Gründen wurde im Rahmen von Abo-Vici die Variation des Futterwertes von Ackerbohnen bei Legehennen und Einflüsse hierauf bewertet.
Die Ergebnisse geben Aufschluss über Niveau und Variation von Aminosäurenverdaulichkeit und MEN. Unterschiede zwischen Sommer- und Winterackerbohnen hingen vom Anbaustandort ab. Phytat-Gehalte in Ackerbohnen wurden als Ursache für die Variation der Aminosäurenverdaulichkeit gefunden, während Tannine eher die Variation der MEN beeinflussten. Es gab keinen Hinweis auf einen Einfluss von Vicin/Convicin auf Aminosäurenverdaulichkeit und MEN. Eine Schätzung der Aminosäurenverdaulichkeit und MEN anhand chemischer Inhaltsstoffe war nicht mit ausreichender Genauigkeit möglich. Ein Entschälen der Bohnen erhöhte die MEN deutlich und steigerte die Verdaulichkeit einiger Aminosäuren.
Die Erkenntnisse dieses Projekts tragen zu einem gezielteren Einsatz von Ackerbohnen in Legehennenfutter bei. Dies bietet die Möglichkeit, eine Überversorgung der Tiere mit Aminosäuren und MEN zu vermeiden und gleichzeitig die Gefahr einer unzureichenden Versorgung zu mindern. Dies ist günstig für die Ziele, einheimische Proteinfuttermittel zu fördern, das Tierwohl zu erhöhen und Emissionen aus der Tierhaltung zu verringern.
Ergebnis (engl.): Faba beans are the third most cultivated legume following peas and lupins in Germany. A favorable characteristic of faba beans is a higher crude protein content compared to peas and lupins. However, the acceptance of faba beans as a feed ingredient is low. Knowledge of specific feeding values such as amino acid digestibility and metabolisable energy (MEN) is a prerequisite for higher acceptance of faba beans. Further, faba beans contain antinutritive compounds that limit the inclusion of faba beans in animal feed. Such antinutritive compounds include vicine/convicine, tannins, and phytate. For these reasons, the variation of the feeding value of faba beans in laying hens and influencing factors were evaluated in the framework of the Abo-Vici project.
Results gave insight in level and variation of amino acid digestibility and MEN. Influences of the growing location can determine differences in amino acid digestibility and MEN between summer and winter faba beans. Phytate concentrations caused variation in amino acid digestibility while tannins affected the variation in MEN. In contrast, vicine/convicine concentrations did not affect amino acid digestibility and MEN. Amino acid digestibility and MEN could not be predicted from chemical composition with sufficient accuracy. Dehulling of the beans considerably increased MEN and raised the digestibility of some amino acids. These findings contribute to a more targeted use of faba beans in laying hen feeds. This enables to avoid oversupply of the animals with amino acids and MEN and decreases the risk of deficient supply. This contributes to the aims to promote indigenous protein feedstuffs, to increase animal welfare, and to decrease emissions from farm animal husbandry.
Laufzeit: Beginn: 01.03.2017 / Ende: 31.07.2020
Ausf. Einrichtung: Universität Hohenheim - Institut für Tierernährung, Stuttgart
Themenfelder: Pflanzenzüchtung, plant breeding
Förderprogramme: Eiweißpflanzenstrategie
Schlagworte: Saat- und Pflanzgut, seed and planting material, Tierernährung, animal nutrition, Pflanzenbau, crop production, Futtermittel, animal feed, Ackerbau, crop production, Geflügel, poultry, Bohne, bean, Sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe, secondary crop ingredients, Klimaschutz, climate protection
Förderkennzeichen: 2815EPS065
Dokument zum Download: Abschlussbericht.pdf (299,1 KB) Praxismerkblatt.pdf (645,9 KB)

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