Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Projekte in den Förderprogrammen des BMEL, betreut durch den Projektträger BLE (PT BLE)

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Titel: Begrünung von Straßenmittelstreifen durch gebietsheimische Pflanzen mit großer Toleranz gegenüber urbanen Stressoren
Titel (englisch): Greening of central reserves with stress tolerant regional provenances of indigenous plants.
Beschreibung (dt.): Auf Straßenmittelstreifen in Berlin soll modellhaft die Einführung von gebietsheimischen Artenmischungen in das bestehende Sortiment der Straßenraumbegrünung geprüft werden. Eine ausführliche Vorhabenbeschreibung ist als Anlage beigefügt.
Ergebnis (dt.): In dem Vorhaben ist die Begrünung urbaner Extremstandorte mit einheimischen Kraut- und Grasarten erprobt worden. Auf drei Straßenmittelstreifen in Berlin wurde die Einführung von neuen, einheimischen Artenmischungen in das bestehende Sortiment geprüft, wobei zwei Varianten der Saatbettvorbereitung getestet wurden. Die drei entwickelten Pflanzengesellschaften enthielten einen gewissen Anteil von bereits etablierten sowie neue einheimische Pflanzen. Nach dem Prinzip „Schützen durch Nützen“ sind auch Arten ausgewählt worden, die entweder regional oder auch deutschlandweit eine kritische Bestandsgröße aufweisen. Neben den Zielen von Umwelt- und Naturschutz sollten die geplanten Maßnahmen sowohl wirtschaftlich vertretbar sein als auch auf der Anwenderseite akzeptiert werden, d. h., dass auch die ästhetische Gesamtwirkung der Artenmischungen über den Jahresverlauf hinweg ein wichtiges Entscheidungskriterium bei der Auswahl der Pflanzen war. Neben den Versuchen im Berliner Straßenraum wurden in einem Parzellenversuch mit den gleichen Bodenbearbeitungsvarianten und Saatgutmischungen die Entwicklung der einzelnen Arten, die Selbstvermehrung, die Konkurrenzkraft und das Blüh- und Fruktifizierungsverhalten untersucht. Weiterhin wurden über drei Jahre mit den Zielarten Versuche durchgeführt, in denen die unterschiedliche Reaktion der Arten auf Trockenstress untersucht wurde. Trotz vieler widrigen Umstände zeigte sich auf den Flächen die Entwicklung von Pflanzenbeständen, die jeweils durch die ausgesäten Zielarten geprägt waren. Die Arten blühten und fruktifizierten bereits im zweiten Standjahr erheblich und konnten sich neben der vegetativen Ausbreitung auch bereits generativ vermehren. Innerhalb der Projektlaufzeit ergab sich die Möglichkeit, die bis dahin gewonnenen Erkenntnisse auf einer weiteren Fläche in der Praxis überprüfen. Die Aussaat im Dezember stellte sich als optimaler Zeitpunkt für die Entwicklung des Pflanzenbestands heraus. Neben der Etablierung fast aller Zielarten kam es schon bis zur zweiten Vegetationsperiode nach der Aussaat zu einer starken natürlichen Sukzession auf der Fläche. Die eingewanderten, neuen Arten erhöhten die Diversität auf der Fläche und stellen vielfach wertvolle zusätzliche Pollen- und Nektarquellen für die Insektenfauna dar. Gleichzeitig kam es nicht zu einer invasiven Ausbreitung einer oder mehrerer Arten, die die anderen Arten verdrängen würden. Der Austausch des Oberbodens durch nährstoffarmen Sand führte zu einem Konkurrenzvorteil für die Zielarten. Auf allen vier Versuchsflächen war nach der Aussaat nur ein Pflegegang notwendig. Dieser diente dazu, während der ersten Vegetationsperiode besonders große und vermehrungsfreudige Nicht-Zielarten von den Flächen zu entfernen, um die Etablierung der Zielarten zu unterstützen. Weitere Pflegegänge waren nicht notwendig. Eine Mahd der Flächen war im ersten Jahr nicht notwendig. In den weiteren Jahren erfolgte diese jeweils nur einmal im Spätherbst. Das Mähgut wurde abgefahren, um die Standorte nährstoffarm zu halten. Die drei Saatgutmischungen konnten nach diesen Erkenntnissen weiter optimiert werden. Ein Handlungsleitfaden zur Testung und Etablierung von Pflanzengesellschaften mit heimischen Wildpflanzen für andere urbane Extremstandorte ist erstellt worden.
Laufzeit: Beginn: 01.03.2017 / Ende: 31.12.2020
Ausf. Einrichtung: Lebenswissenschaftliche Fakultät - Albrecht Daniel Thaer - Institut für Agrar- und Gartenbauwissenschaften - FG Urbane Ökophysiologie der Pflanzen, Berlin
Themenfelder: Biologische Vielfalt, biological diversity
Förderprogramme: Modell- und Demonstrationsvorhaben
Schlagworte: Abiotischer Stress, abiotic stress, Pflanzenbau, crop production, Ressourcenschutz, Ressourceneffizienz, resource protection, resource efficiency, Gartenbau, horticulture, Wildpflanzen, wild plants, Zierpflanzenbau, production of ornamentals, Pflanzengenetische Ressourcen, plant genetic resources, Evaluation, evaluation, Diversifizierte Produktion, diversified production, Saat- und Pflanzgut, seed and planting material
Förderkennzeichen: 2816BM002
Dokument zum Download: 2816BM002_Abschlussbericht.pdf (12,3 MB)

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