Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Projekte in den Förderprogrammen des BMEL, betreut durch den Projektträger BLE (PT BLE)

Ergebnis der Suche

Zurück zum Suchergebnis

Titel: Bekämpfungsmöglichkeiten der Spargelfliege im integrierten und ökologischen Anbau
Titel (englisch): Prospects of controlling the aspargus fly in integrated and ecological crop cultivation (2815NA151)
Beschreibung (dt.): Die Spargelfliege (Plioreocepta poeciloptera) gehört zu den wichtigsten Schadinsekten in der Spargelproduktion. In diesem Projekt sollen neue Ansätze und Strategien zur nachhaltigen Bekämpfung der Spargelfliege im integrierten und ökologischen Spargelanbau erarbeitet werden. Fehlende Kenntnisse zur Biologie und Ökologie der Spargelfliege sollen ergänzt, alternative Bekämpfungsmaßnahmen getestet und die Bekämpfungsschwellen überprüft werden. Darauf aufbauend soll ein ganzheitliches Bekämpfungskonzept für ökologisch und integriert arbeitende Betriebe entwickelt werden. - Schlupfversuche zur Erarbeitung fehlender biologischer Parameter zum Einfluss der Photoperiode und des physiologischen Puppenalters auf den Schlupfzeitpunkt, sowie von potenziellen Faktoren, die das großräumliche Auftreten der Fliege beeinflussen können. Hieraus sollen Empfehlungen für einen optimierten Pflanz- bzw. das Ende des Erntetermins ableiten lassen. - Erarbeitung von Kenngrößen zur Dispersion mittels Stableimfallenfängen und Befallsstärkekontrollen, zur Ableitung einer Empfehlung von Mindestabständen zwischen Anlagen - Klein- und Großparzellenversuche zur gezielten Bekämpfung durch den Einsatz mechanischer Geräte im Herbst, Zwischeneinsaaten, Massenfang mit Stableimfallen und von Pflanzenschutzmitteln - Überarbeitung der Schad- und Bekämpfungsschwellen, unter Berücksichtigung des Anlagenalters und eventuell vorhandener Sortenunterschiede. - Zusammenfassung der gewonnenen Erkenntnisse in einer Gesamtstrategie, sowie deren Publikation und Vermittlung in Artikeln, Vorträgen und Merkblättern
Beschreibung (engl.): The asparagus fly (Plioreocepta poeciloptera) is an important insect pest in asparagus crop production. In this project new approaches and strategies for the sustainable control of the asparagus fly in integrated and ecological crop production shall be developed. The project focuses on amending missing knowledge of the biology and ecology of the asparagus fly, evaluating alternative control measures and revising the preliminary economic thresholds and economic injury. Based on the results a sustainable control concept should be developed and transfered to advisers and integrated and ecological producing asparagus growers. - Eclosion trials with aspargus fly pupae will be conducted to work out missing biological data. These trials will focus on the influence of pupal age and the photoperiod on eclosion time, as well as on potential factors (e.g. soil), that might influence the general occurence of the fly. These results will be the base for recommendations for optimised planting and harvesting times. - By using green sticky traps and controlling infestation incidence in asparagus plants, data of the flight and dispersion behaviour will be gained, which will result in recommendations for the optimal distances between single asparagus fields. - Mechanical treatments in autumn, mass trapping and sowing of interseeds will be evaluated for their efficiency to reduce pest infestation by conducting small or large plot trials. - Based on the above findings the economic thresholds and economic injury levels shall be revised. - The results will be summarised and one sustainable control strategy will be developed, comprising useful alternative elements. The findings will be published in articles, flyers and presentations.
Ergebnis (dt.): Zwischen 2017-2019 wurden in Niedersachsen Erhebungen zum Dispersionsverhalten von Spargelfliegen (Plioreocepta poeciloptera syn. Platyparea poeciloptera) in Praxisanlagen durchgeführt und durch Beobachtungen zum Schlupf ergänzt. Der Puppenschlupf findet im Frühjahr ab 10 °C statt. Der Flugzeitraum erstreckt sich ab erster
Aprildekade bis Mitte Juli, wobei der Hauptflug zwischen Mitte Mai und Mitte Juni liegt. Auf 2/3 aller Flächen wurden durchschnittlich maximal 100 Fliegen pro Falle gefangen. Dabei lag die Befallshäufigkeit in Ertragsanlagen bei maximal 20%, ohne sichtbare Schädigung der Triebe. Nur in drei Flächen wurden mehr als 50% Triebbefall beobachtet. In Junganlagen und Neupflanzungen wurden im Randbereich der Anlagen bereits im Sommer abgestorbene
Triebe beobachtet. Danach wanderten die Fliegen weiter in die Anlage hinein. Der Befall wird bestimmt durch die Fliegenanzahl, die nach dem Stechende auf der Fläche auftritt. Durch eine Verschiebung des Stechendes nach hinten, kann die Anzahl befallener Triebe gesenkt werden. Der Schlupfbeginn im nächsten Jahr verschiebt sich um jeden Tag, um den das Stechende nach hinten verschoben wird, ebenfalls um 0,75 Tage. Spargelfliegen bevorzugen für die Eiablage ca. 40 cm hohe Triebe. Die Eier werden ca. 5 cm unterhalb der Triebspitze abgelegt. Bei einem hohen Befallsdruck werden auch größere Triebe
akzeptiert. Die Verpuppung findet bis 10 cm unter der Erdoberfläche innerhalb des Triebe statt. Zwischen Anlagen wurde ein aktiver Zuflug über eine Distanz von mindestens 300 m nachgewiesen. Die Präsenz der Wirtspflanzen ist dabei entscheidend. Durch eine möglichst
große Distanz zu Altanlagen (> 600m) lässt sich der Zuflug in Neuanlagen im ersten Jahr deutlich reduzieren und damit Schädigungen vermeiden. Massenfang und Zwischensaaten konnten einen Befall nicht signifikant reduzieren. Allerdings wurde mit einer mechanischen Bearbeitung durch Mulchen und Fräsen die Schlupfrate im nächsten Jahr signifikant negativ beeinflusst. Der Einsatz von Insektiziden scheint sich die Befallshäufigkeit nicht deutlich zu beeinflussen. Der wesentliche Effekt scheint in der Reduktion der Befallsstärke zu liegen. Die erarbeiteten Daten lassen darauf schließen, dass die Schad- und Bekämpfungsschwellen deutlich höher liegen, als es bisher angenommen wird.
Ergebnis (engl.): Eclosion started in spring at temperatures above 10 °C. Flight activity could be recorded between the first decade in April until mid July. The main flight period was reached between mid May and Mid June. On 2/3 of the sites trap catches did not exceed 100 flies per trap. On sites already in harvest, disease incidence on asparagus shoots reached max. 20%. No obvious damage was recorded. Only on three sites the incidence was above 50%. In newly planted crops and crops not yet in harvest, dead spears could be observed already in early summer. This damage occured mainly at the crop border, but during the season the flies migrated further in the site. Level of infestation is dependend on the number of flies being active after the end of harvest. For every day the harvest will be delayed, the eclosion of pupae will be delayed by 0,75 days in the next year. The flies prefer spears beeing 40 cm in height for egg laying. The eggs are deposited around 5 cm under the vegetation point. Under high infestation pressure further developed spears will
be accepted for egg laying as well. Larvae pupate in a depth of max. 10 cm under the soil surface in the shoots. Active migration between asparagus sites could be observed over a distance of at least 300
m. The presence of attractive host plants is essential for migration. By choosing a distance of more than 600 m to other aspargus sites, migration into new plantings could be reduced distinctly. Masstrapping and intercropping could not reduce infestation levels significantly. But eclosion rate was negatively influenced by mulching and subsequent moulding. The influence of insecticides on the number of damaged shoots seems to be minor. But the influence on larvae per shoot seems higher. The generated data indicate that economic thresholds and injury levels might be higher, than commonly supposed at the moment.
Laufzeit: Beginn: 06.03.2017 / Ende: 31.05.2020
Ausf. Einrichtung: Landwirtschaftskammer Niedersachsen - Pflanzenschutzamt Hannover, Hannover
Themenfelder: Pflanzenschutz, Pflanzengesundheit, crop protection, plant health
Förderprogramme: Bundesprogramm ökologischer Landbau
Schlagworte: Integrierter Pflanzenschutz, integrated plant protection, Pflanzenschutz, Pflanzengesundheit, crop protection, plant health, Ökologischer Landbau, organic farming, Gemüsebau, vegetable production, Gartenbau, horticulture, Biologischer Pflanzenschutz, biological plant protection
Förderkennzeichen: 2815NA151
Dokument zum Download: Abschlussbericht.pdf (7,8 MB) Praxismerkblatt.pdf (805,8 KB)

Kontakt:

Benutzen Sie unser Kontaktformular
oder E-Mail an
boel-forschung@ble.de

Erweiterte Suche

Hier gibt es die Möglichkeit, nach Stichworten, Themenfeldern, Projektstatus, Förderprogrammen, Laufzeiten und Einrichtungen zu suchen:

Erweiterte Suche.