Projekte in den Förderprogrammen des BMEL, betreut durch den Projektträger BLE (PT BLE)
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Titel: | Anwendungsorientierte Untersuchungen zur endokrinologischen In-ovo-Geschlechtsbestimmung beim Haushuhn |
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Titel (englisch): | Applied research on endocrine in ovo sexing of domestic chicken |
Beschreibung (dt.): | Die millionenfache Tötung männlicher Eintagsküken aus Legelinien ist aufgrund der tierschutzrechtlichen Problematik ein Thema von hoher gesellschaftspolitischer Brisanz, für welches dringend praxistaugliche Alternativlösungen entwickelt werden müssen. Ein Ansatz ist die In-ovo-Geschlechtsbestimmung am bebrüteten Hühnerei. In vorangegangenen Studien konnten wir zeigen, dass mittels Hormonanalyse embryonalen Harns eine sehr genaue Geschlechtsbestimmung zu Beginn des 10. Bebrütungstages möglich ist. Männliche Individuen können somit schon vor Einsetzen des embryonalen Schmerzempfindens aussortiert werden. Ziel des beantragten Projektes ist die Entwicklung einer frühzeitigen In-ovo-Geschlechtsbestimmungsmethode für die industrielle Anwendung. Hierzu bedarf es sowohl einer Automatisierung von Probenentnahme und –analyse als auch eines Schnellverfahrens zur Hormonbestimmung im embryonalen Harn. Beides ist für den angestrebten flächendeckenden Einsatz in kommerziellen Großbrütereien zwingend erforderlich. Die Arbeiten des beantragten Projektes werden vom Veterinär-Physiologisch-Chemischen Institut der Universität Leipzig in Kooperation mit dem Institut für Mikroelektronik- und Mechatronik-System GmbH, Ilmenau durchgeführt. Zunächst soll ein Referenzgerät entwickelt werden, welches eine automatisierte Entnahme embryonalen Harns aus dem Hühnerei sowie dessen Abgabe in ein Reaktionsgefäß zur weiteren Geschlechtsdiagnostik ermöglicht. Parallel wird ein Schnellanalysesystem zur Bestimmung der Hormonkonzentration im Analysemedium etabliert, wodurch eine präzise Zuordnung des embryonalen Geschlechtes erfolgt. In einem weiteren Arbeitsschritt sollen die Anpassung von Referenzgerät und Schnellanalyse sowie die Austestung der Technik an großen Eizahlen stattfinden. Besonderes Augenmerk liegt hier auf Verlässlichkeit der Probengewinnung, Genauigkeit der Geschlechtsbestimmung sowie Einfluss der Probenentnahme auf Embryonalentwicklung und Schlupf. |
Beschreibung (engl.): | Millions of male layer-hybrids are culled each year; particularly with regard to animal welfare this issue is of high sociopolitical relevance. Therefore, practicable alternatives need to be developed urgently. A promising option is the in ovo sexing of incubated hen's eggs. Previous studies demonstrate that precise (98%) gender identification is possible at the beginning of incubation day 10 via endocrine analysis of the embryonic urine. Therefore, male individuals can be eliminated prior to the onset of embryonic pain perception and only the wanted female chicken hatch. Aim of the submitted project is the development of an industrially applicable early in ovo gender identification before the onset of embryonic pain perception. This includes the automation of both sample collection and analysis as well as the development of a fast-track assay to determine hormone concentrations in the embryonic urine. All of these aspects are essential for the intended area-wide implementation in commercial hatcheries. The work of the submitted project is to be conducted by the Institute of Physiological Chemistry, Veterinary Faculty, University of Leipzig in cooperation with the Institut für Mikroelektronik- und Mechatronik-System GmbH, Ilmenau. Initially, a reference device is to be developed, which allows an automated in ovo sampling of embryonic urine from the hen's egg as well as the ejection of the fluid into reaction tubes for further gender identification. Concurrently, a fast-track assay for the analysis of hormone concentrations in the embryonic urine that enables a precise gender classification is to be established. In a subsequent process the reference device and the fast-track assay are to be adjusted to each other and the technique tested on large scale. Particular attention is to be paid to reliability of sample collection, accuracy of gender identification as well as the effects of sampling on embryonic development and hatching performance of the |
Ergebnis (dt.): | Das millionenfache Töten männlicher Eintagsküken konnten wir durch die Entwicklung einer automatisierten Hormonanalyse für die In-ovo-Geschlechtsbestimmung im Brutei erfolgreich beenden. Nur die weiblichen Eier werden weiter bebrütet – aus ihnen schlüpfen die Legehennen für die Konsumeiproduktion. Dem Brutei werden automatisiert und in Bruchteilen von Sekunden wenige Tropfen embryonalen Harns entnommen. Dies passiert an Tag 7-9 der Bebrütung, wenn noch kein Schmerzempfinden beim Hühnerembryo besteht. In der Probe weist ein gender-spezifischer Hormon-Schnelltest mit einer Genauigkeit von 97 % nach, ob es sich um einen weiblichen Embryo handelt. Die Prüfung einer sinnvollen Verwertung männlicher Bruteier als Futtermittel in der Geflügelaufzucht ergab im Vergleich zu Soja eine höhere Wachstumsleistung bei niedrigerem Futteraufwand. Wir haben erreicht, dass Eier von In-ovo-gesexten Hennen mit dem Label „ohne Kükentöten“ vereinzelt im Handel erhältlich sind. Ein deutschlandweites Angebot erfordert ca. 570.000 Analysen/Woche und ist derzeit noch nicht realisierbar. |
Ergebnis (engl.): | We were able to successfully end the million fold killing of male chicks of the egg-laying breeds by developing an automated hormone analysis for the gender identification in the hatching egg. Only female eggs will be further incubated – laying hens for table egg production will hatch. On day 7 to 9, when pain perception has not yet developed in the chick embryo, only a minimal amount of allantois fluid is automatically extracted from fertilized eggs within seconds. A gender-specific hormonal quick test detects the embryonic sex with an accuracy of 97 %. The evaluation of an ecologically viable recovery of male fertilized eggs as a high-quality fodder in poultry rearing showed a higher growth performance combined with lower feed conversion ratio in comparison to soy feeding. We have managed that eggs originated from in-ovo-sexed hens are already sold by individual German food traders with the added quality “No chick culling”. A supply throughout Germany requires about 570.000 analyses/week and is still not feasible at present. |
Laufzeit: | Beginn: 01.10.2014 / Ende: 30.04.2019 |
Ausf. Einrichtung: | Universität Leipzig - Veterinärmedizinische Fakultät - Veterinär-Physiologisch-Chemisches Institut, Leipzig |
Themenfelder: | Tierschutz, Tierwohl, animal welfare |
Förderprogramme: | Programm zur Innovationsförderung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft |
Schlagworte: | Tierhaltung, animal husbandry, Haltungsverfahren/Haltungstechnik, husbandry techniques, Digitalisierung, Digitale Welt, digital world, Geflügel, poultry, Eier, eggs |
Förderkennzeichen: | 2813303107 |
Dokument zum Download: | Kein Dokument vorhanden! |
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