Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Projekte in den Förderprogrammen des BMEL, betreut durch den Projektträger BLE (PT BLE)

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Titel: Umsetzung eines Beratungskonzeptes beim Auftreten von Caudophagie bei Schweinen
Beschreibung (dt.): Projektziel ist die Etablierung eines standardisierten Beratungstools beim Auftreten von Caudophagie, das die Bereiche Produktionstechnik und Tiergesundheit integriert. Mit einer Optimierung des betrieblichen Managements sollen Umweltbedingungen für Schweine so verbessert werden, dass Caudophagie nicht mehr, oder nur noch selten auftritt. Das Beratungskonzept soll nach entsprechender Evaluation durch die Projektpartner und beteiligten Landwirte als Beratungstool zu einem Fixpreis für alle Betriebe mit Caudophagieproblematik angeboten werden. Die Akzeptanz eines solchen Tools in der landwirtschaftlichen Praxis wird evaluiert werden. Gleichzeitig dient das Projekt der besseren Vernetzung der produktionstechnischen und der veterinärmedizinischen Beratung. Durch Bekanntmachung in der Fachpresse bzw. der Projektpartner an ihre Mitglieder werden Betriebe mit aktueller Caudophagie Problematik zur Kooperation aufgefordert. Im Caudophagiefall wird vor Ort das Management in den Bereichen Fütterung, Aufstallung, Stallklima und Tiergesundheit überprüft und Wasser-, Futter- und Blutproben auf Abweichungen untersucht. Empfehlungen zur Optimierung des Managements werden mit den Betriebsleiter/innen diskutiert und vier Monate später auf Umsetzung und Effektivität in der Vermeidung von Schwanzbeißen evaluiert. Eine zweite Evaluation erfolgt bei einerr routinemäßigen tierärztlichen Bestandskontrolle. Zeitgleich werden Betriebe begleitet, die in den Verzicht auf das Schwanzkupieren einsteigen.
Ergebnis (dt.): Das Modell und Demonstrationsvorhaben Tierschutz „Umsetzung eines Beratungskonzepts beim Auftreten von Caudophagie bei Schweinen“ wurde vom 01.04.2014 bis 30.06.2016 von der Fachhochschule Südwestfalen in Kooperation mit Projektpartnern durchgeführt und durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) über die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) gefördert.
Projektziel der Beratungsinitiative war es, eine Verbesserung des Tierwohls durch die Betreuung von schweinehaltenden Betrieben mit akuter Caudophagie zu erreichen.
Hierfür wurde ein standardisiertes Beratungstool entwickelt, das die Bereiche Produktionstechnik und Tiergesundheit integriert. Anhand betriebsindividueller Schwachstellenanalysen wurden Empfehlungen für die Optimierung des betrieblichen Managements ausgesprochen, um das Auftreten von Caudophagie einzudämmern bzw. zukünftig zu vermeiden. Im Rahmen des Projektes wurden 70 Betriebe mit akuter Caudophagie beraten. Hierbei wurden mit Hilfe einer Checkliste sowie Messungen im Stall diverse Faktoren der Bereiche Fütterung, Wasserversorgung, Aufstallung und Tiergesundheit erhoben. Direkt identifizierbare Mängel wurden mit der Landwirtin/dem Landwirt besprochen und Verbesserungsmöglichkeiten wurden unterbreitet. Ein zweiter Beratungsbesuch fand jeweils innerhalb der folgenden vier Wochen statt, die in der Zwischenzeit ausgewerteten Ergebnisse der ersten Betriebserhebung wurden evaluiert und die Betriebe erhielten einen Report mit Empfehlungen für umzusetzende Maßnahmen. Aspekte der Tiergesundheit wurden durch das Einbinden der Hoftierärzte und dem Schweinegesundheitsdienst vertiefend beleuchtet.
Eine Befragung der teilnehmenden Betriebe sechs Monate nach dem letzten Betriebsbesuch ergab, dass über die Hälfte der Betriebsleiter empfohlene Maßnahmen umgesetzt hatten, wobei kostenintensive Optimierungen wie beispielsweise im Bereich Lüftung seltener getätigt wurden. Insgesamt wurde nur ein Teil der Maßnahmen umgesetzt, was hauptsächlich auf die angespannte finanzielle Situation der Betriebe zurückzuführen ist. Bei 53 % der Betriebe war seit dem letzten Besuch der Tierschutzberaterin kein Schwanzbeißen aufgetreten. Aus Sicht der Betriebe war die Beratung sinnvoll und würde auch an Berufskollegen weiterempfohlen werden. Im Anschluss an das Projekt steht nun ein standardisiertes Analyse- und Beratungskonzept zu einem Fixpreis allen schweinehaltenden Betrieben zur Verfügung. Weiterhin wurde eine Online-Applikation zur betrieblichen Eigenkontrolle entwickelt, welche nun allen Interessierten kostenfrei zur Verfügung steht.
Für einen Einstieg in den Kupierverzicht konnten insgesamt sieben Betriebe gewonnen werden. Es wurden zwischen 21 und 51 Ferkel pro Durchgang unkupiert belassen. Bei Betriebsbesuchen wurden Schwachstellen durch die Projektmitarbeiterin identifiziert und Maßnahmen zur Verbesserung der Haltung empfohlen. Der begleitete Einstieg in den Kupierverzicht zeigte ernüchternde Ergebnisse, da bei nur etwa einem Drittel der unkupierten Tiere der intakte Schwanz bis zum Ende der Mast erhalten werden konnte. Die Betriebe erhielten im Rahmen des Projektes weder für Maßnahmen noch für Verluste einen finanziellen Ausgleich. Keiner der Betriebe war bereit einen weiteren Durchgang unkupiert zu lassen, da die Arbeitsbelastung als zu hoch empfunden wurde und der erste Durchgang nur wenig Erfolg gezeigt hatte.
Laufzeit: Beginn: 01.04.2014 / Ende: 31.07.2016
Ausf. Einrichtung: Fachhochschule Südwestfalen - Standort Soest - Fachbereich Agrarwirtschaft, Soest
Themenfelder: Tierschutz, Tierwohl, animal welfare
Förderprogramme: Modell- und Demonstrationsvorhaben Tierschutz
Schlagworte: Tiergesundheit, animal health, Tierhaltung, animal husbandry, Haltungsverfahren/Haltungstechnik, husbandry techniques, Stallklima, stable climate, Diagnostik, diagnostics, Schweine, pigs
Förderkennzeichen: 2813MDT004
Dokument zum Download: 2813MDT004_Abschlussbericht_Anlagen.pdf (2,1 MB) 2813MDT004_Abschlussbericht.pdf (710,4 KB)

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Weizen Stroh

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Weizen*

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"Kleegras und Grünland"

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