Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Projekte in den Förderprogrammen des BMEL, betreut durch den Projektträger BLE (PT BLE)

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Titel: Weideparasitenmanagement - Webbasierte Entscheidungsbäume: Vorausschauende Planung des Weidemanagements bei Wiederkäuern zur Verminderung der Belastung mit Magen-Darm-Würmern und zur Reduktion des Tierarzneimitteleinsatzes - Etablierung eines Online-Tools in der Landwirtschaftlichen Praxis in Deutschland
Beschreibung (dt.): Die in einem FuE-Projekt im Jahr 2012 veröffentlichten webbasierten Entscheidungsbäume für die vorausschauende Planung des Weidemanagements zur Vorbeugung und Bekämpfung von Magen-Darm-Würmern sollen nutztierartenübergreifend bei Wiederkäuern sowohl in der landwirtschaftlichen Praxis als auch in Beratungsorganisationen etabliert werden. Im Rahmen des beantragten Projektes soll dieses Online-Tool zur a) Förderung des Weidegangs bei Wiederkäuern, b) Unterstützung der Tiergesundheit von Weidetieren und c) nachhaltigen Verminderung des Anthelminthikaeinsatzes sowie d) Verminderung von Resistenzbildungen (bei zu häufigem Wirkstoffeinsatz) modellhaft in die Praxis der Milchvieh-, Mutterkuh-, Ziegen- und Schafhaltung in Deutschland durch ein Konsortium aus sechs Beratungsorganisationen (LWK SH und NI, Tierseuchenkassen MV und TH, LLH, LfL) und dem Thünen-Institut für Ökologischen Landbau auf bundesweit 80 Betrieben eingeführt werden. Vor Beginn und in der Weidesaison werden die webbasierten Entscheidungsbäume zum Weideparasitenmanagement durch die beteiligten Projektbetriebe angewendet, unterstützt durch die Beratungsorganisationen. Die Erfassung des Status quo der 80 Projektbetriebe sowie die Entwicklung der Belastung der Weidetiere mit Magen-Darm-Strongyliden erfolgt über die die Untersuchung von Sammel-Kotproben erstsömmriger Jungtiere sowie über eine Auswertung der einzelbetrieblichen Dokumentationen der Anthelminthika-Behandlungen und des Weidemanagements. Eine fortlaufende Evaluation dieser Aspekte der Tiergesundheit in den Praxisbetrieben zur Effektivitätskontrolle erfolgt ebenso wie eine begleitende Akzeptanz- und Umsetzungsstudie. Auf diese Weise soll die Umsetzung und breite Praxiseinführung der bereits vorhandenen Empfehlungen zum präventiven Parasitenmanagement bei Weidetieren unterstützt und das Parasitenmanagement in der landbaulichen Praxis in Deutschland im Sinne einer tiergerechten weidebasierten Tierhaltung qualitativ weiterentwickelt werden.
Ergebnis (dt.): Das Modell und Demonstrationsvorhaben Tierschutz „Weideparasitenmanagement – Webbasierte Entscheidungsbäume: Vorausschauende Planung des Weidemanagements bei Wiederkäuern zur Verminderung der Belastung mit Magen-Darm-Würmern und zur Reduktion des Tierarzneimitteleinsatzes –Etablierung eines Online-Tools in der landwirtschaftlichen Praxis in Deutschland“ wurde vom 01.01.2014 bis 31.03.2018 von dem Thünen-Institut, Institut für ökologischen Landbau durchgeführt und durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) über die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) gefördert.
Um ein präventiv orientiertes Weideparasitenmanagement in der Zukunft zu ermöglichen, wurden im Jahr 2007 von der Universität Utrecht und im Jahr 2012 vom Thünen-Institut webbasierte Entscheidungsbäume veröffentlicht, die eine vorausschauende Weideplanung zur Vorbeugung und Bekämpfung von Magen-Darm-Würmern vermitteln. Aus den gewonnenen Ergebnissen sollte eine Weiterentwicklung erfolgen. Die Beratungsinitiative sollte dazu dienen, das Online-Tool in der landwirtschaftlichen Praxis zu etablieren. Es wurden Mitarbeiter aus sieben Beratungsorganisationen im Umgang mit den Entscheidungsbäumen geschult. Die Entscheidungsbäume wurden in 79 Betrieben mit Mutterkuh-, Milchvieh-, Schaf- oder Ziegenhaltung eingeführt und durch die Berater über zwei Projektjahre hinweg begleitet. Im dritten Projektjahr wendeten die Projektbetriebe die Entscheidungsbäume selbstständig ohne explizite Beratung an. Ziele des Projektes waren die Förderung des Weidegangs, die Unterstützung der Tiergesundheit von Weidetieren, eine nachhaltige Verminderung des Einsatzes von Wurmmitteln und die Vermeidung von Resistenzbildungen. Die Anwendung der Entscheidungsbäume stellte für die meisten Betrieben kein Problem dar. Die Fragen zum Weidemanagement waren verständlich formuliert und die Empfehlungen nachvollziehbar. Durch das Projekt fand auf den Betrieben eine intensive Beschäftigung mit dem Thema statt. Viele erkannten die Notwendigkeit, Kotprobenanalysen durchzuführen und/ oder das Weidemanagement umzustellen. Die Umsetzung der Empfehlungen der Entscheidungsbäume war in den Jahren mit Beratung auf den Betrieben deutlich besser als ohne Beratung. Nach anfänglichen Schwierigkeiten bei der Kotprobenahme wurde diese im Projektzeitraum vor allem in den Schaf- und Ziegenbetrieben erfolgreich durchgeführt. Die Entwurmungen erfolgten jedoch häufig noch routinemäßig und nicht immer nach Befund. Hier muss weiterhin – vor allem im Rinderbereich – eine verstärkte Aufklärung der Betriebsleiter seitens der Berater und Tierärzte im Hinblick auf Gefahren von Resistenzentwicklungen und Umweltbelastungen erfolgen. Die im Rahmen des Projektes gewonnen Erkenntnisse und Erfahrungen wurden in einem TI-Ratgeber „Weideparasitenmanagement – Entscheidungsbäume für Wiederkäuer, Empfehlungen aus der Wissenschaft und Erfahrungen aus der Praxis“ zusammengefasst und veröffentlicht. Dieser nennt weitere Informationen zum Parasitenmanagement und gibt Auskunft über die Erfahrungen und Möglichkeiten der Anwendungen der Entscheidungsbäume, die in diesem Projekt erarbeitet wurden. Die vorgestellten Maßnahmen zeigen, dass dadurch der Einsatz von Tierarzneimittel reduziert werden kann, ohne die Gesundheit und das Wohlbefinden der Tiere zu beeinträchtigen. Die erarbeiteten Materialien stehen allen interessierten Landwirten und Beratern sowie Berufs- und Fachschulen zur Verfügung. Auf der Seite www.weide-parasiten.de können die Entscheidungsbäume für die Milchvieh-, Mutterkuh-, Schaf- und Ziegenhaltung kostenlos genutzt werden.
Laufzeit: Beginn: 01.01.2014 / Ende: 31.03.2018
Ausf. Einrichtung: Johann Heinrich von Thünen-Institut Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei - Institut für ökologischen Landbau, Westerau
Themenfelder: Tierschutz, Tierwohl, animal welfare
Förderprogramme: Modell- und Demonstrationsvorhaben Tierschutz
Schlagworte: Tiergesundheit, animal health, Tierhaltung, animal husbandry, Prävention, Prevention, Rinder, cattle, Kleinwiederkäuer, small ruminants, Parasitologie, parasitology
Förderkennzeichen: 2813MDT020
Dokument zum Download: 13MDT020-Schlussbericht_Anlagen.pdf (9 MB) 13MDT020-Thünen-Ratgeber.pdf (1,4 MB) 13MDT020-Schlussbericht.pdf (972,9 KB)

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